Crematory Infinity, Massacre Records, 2010 |
Felix | Vocals | |||
Matthias | Guitars, Vocals | |||
Harald | Bass | |||
Katrin | Keyboards, Samples | |||
Markus | Drums, Programming | |||
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01. Infinity | 06. Broken Halo | |||
02. Sense Of Time | 07. Where Are You Now | |||
03. Out Of Mind | 08. A Story About... | |||
04. Black Celebration | 09. No One Knows | |||
05. Never Look Back | 10. Auf der Flucht | |||
Wenn ich mich nicht verzählt habe, dann ist "Infinity" das 15. Full-Length-Album seit dem Debüt "Transmigration" aus dem Jahre 1993. Eine handvoll EPs unterschlagen wir an dieser Stelle einfach mal.
Die Pfälzer waren immer etwas umstritten, auf bemerkenswerte Weise konsequent und dazu auch noch erfolgreich. Außerdem kann man in der Vita der Formation einen deutlichen Reifeprozess ausmachen, selbst wenn der typische CREMATORY-Sound schnell gefunden und im Laufe der Karriere weniger weiterentwickelt als vielmehr dem jeweiligen 'State Of The Art' angepasst wurde.
Das macht es für bekennede Anhänger der Band einfach mit "Infinity" vertraut zu werden. Der geneigte Hörer findet auch hier all die Markenzeichen, die CREMATORY so unverwechselbar machen: Die großen Melodien, die düster-melancholischen Momente, die metallischen Eruptionen, den Wechselgesang von Felix (Growls) und Matthias (Clean), und nicht zu vergessen das wieder einmal überzeugende Songwriting.
Im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen werden auf "Infinity" die (todes)metallischen Akzente etwas stärker als sonst betont, ohne jedoch den typischen Bandsound zu verderben. Einfach etwas mehr Gitarrenpower und Growls zu Lasten der Keyboards und der erhabenen Melodiebögen.
Das war bereits im Vorfeld als erklärtes Ziel so angekündigt worden, die Umsetzung darf durchaus als gelungen bezeichnet werden und die Mehrzahl der Stammhörerschaft dürfte kein Problem damit haben, diesen Schritt in etwas härtere Gefilde mit der Band mitzugehen. Die harschere Ausrichtung hat Hand und Fuß, und dennoch hinterlässt das getragene Broken Halo neben dem facettenreichen Black Celebrationinsgesamt den stärksten Eindruck.
Einen Schönheitsfehler hat die Scheibe allerdings. Der abschließende deutschsprachige Song Auf der Flucht kippt stilitisch für meinen Geschmack zu sehr aus der harten und finsteren Grundstimmung des Albums heraus. Die Nummer will einfach nicht so recht zum Rest des Albums passen... Schade, ein kleiner Makel, der aber der Scheibe anhaften wird und verhindert, dass sie qualitativ zu den ganz großen CREMATORY-Werken aufschließen kann.