Counting Crows

Hard Candy

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.06.2002
Jahr: 2002

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Counting Crows
Hard Candy, Geffen Records, 2002
Adam Duritz Lead Vocals, Piano, String Sampler
David Immergluck Electric & Acoustic Guitars, Electric Sitar, Mandolin, Backing Vocals
Dan Vickrey Electric & Acoustic Guitars, Banjo, Vocals
David Bryson Electric & Acoustic Guitars, Backing Vocals
Matt Malley Bass, Upright Bass, Backing Vocals
Charles Gillingham Piano, Hammond, Wurlitzer, Fender Rhodes, Synthesizer, Backing Vocals
Ben Mize Drums, Percussion, Loops, Backing Vocals
Produziert von: Steve Lillywhite Länge: 54 Min 36 Sek Medium: CD
1. Hard Candy8. New Frontier
2. American Girls9. Carriage
3. Good Time10. Black And Blue
4. If I Could Give All My Love11. Why Should You Come When I Call
5. Goodnight LA12. Up All Night
6. Butterfly In Reverse13. Holiday In Spain
7. Miami

Ja, die Jungs haben's noch drauf! Nach dem letzten, unentschlossen und zerrissen klingenden Album ("This desert life", 1999) nun wieder ein stimmiges, von Song-Highlights durchsetztes Machwerk der Counting Crows.
Offen gestanden, es fällt mir schwer "Hard Candy" objektiv zu beurteilen, war doch ihr erster Longplayer "August and everything after" 1993 eine meiner absoluten Lieblingsscheiben und für lange Zeit Gradmesser für ähnlich klingende Bands.
Ob die Besinnung auf altbewährte Tugenden allerdings freiwillig geschah oder aber aufgrund sinkender Verkaufszahlen und dem damit einhergehenden Druck seitens der Plattenfirma, sei dahingestellt. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass den "Crows" diese straighten, simpel melodiösen und oftmals auch melancholischen Songs einfach am überzeugendsten gelingen. Und die Fans der ersten Stunde werden es ihnen danken.

Erstaunlich, in wie vielen Texten Adam Duritz nun schon seine Suche nach der perfekten Partnerschaft immer wieder neu und dennoch interessant variiert. Lyrische Plattitüden finden sich höchstens in der ersten Singleauskopplung American girls, die für meinen Geschmack etwas zu stark nach gezieltem Radioeinsatz schielt. Aber immerhin eine Hookline, die man nicht so schnell vergisst. Und Sheryl Crow wurde mit hinzu gebeten (gleiche Zielgruppe).

Im Titelstück Hard candy zollen die Musiker Tribut an die guten alten BYRDS, indem sie die 12-saitige Rickenbacker sehr plakativ zum Einsatz bringen. Gelungene Background Vocals und insgesamt ein schmissiger Song.
Das verzweifelte Good time überzeugt mit spannungsgeladener Wah-Wah-Gitarre und einem eruptivem Kurz-Solo des Gitarristen.
If I could give all my love erinnert strukturell etwas an The weight von THE BAND und schickt mit entsprechendem Gitarren- und Pianoeinsatz und dem griffigen Refrain einen Gruß an die Überväter des Genre.

Das ungewöhnlichste Lied wurde gemeinsam mit Ryan Adams komponiert: Butterfly in reverse. Eine Hommage wohl an Burt Bacharach und seine filmreifen Melodien. Zauberhafter Gesang von Duritz und Adams und Audrey Hepburn schwebt als Prinzessin durch den Raum.
Miami leidet ein wenig unter dem überambitioniertem Orchesterarrangement und hinterlässt trotz des scharfen Gitarrensolos einen zwiespältigen Eindruck.
New frontier ist der einzige Totalausfall. Merkwürdig bieder klingende Synthesizer-Linien und eine dämliche (sorry), vor sich hin eiernde Gitarre, gemahnen an eine längst vergangene, musikalisch unerquickliche Dekade.
Das akustische Carriage überzeugt mit gezielten Trompeten-Tupfern und sehr entspannter Atmosphäre. Ferien in der Südsee, Windstärke 3.
Der Höhepunkt des Albums, Black and blue, ist eine von den Balladen die nur so vor Sentiment strotzen. Quasi zum Heulen schön. Newcomer Leona Naess unterstützt Duritz mit zarter Mädchenstimme. Piano und Hammond bilden hier das Sprungtuch, um den verzweifelten Sturz zu mildern.

Zwei überdurchschnittliche Songs zum vermeintlichen Ausklang des Werkes (es folgen noch 2 Bonus Tracks) runden den absolut positiven Gesamteindruck ab.
Up all night ist eine wohltuende Reminiszenz an Bob Seger, mit einem heißen Duane Allman-Gedächtnis-Solo von David Immerglück. Hitzig, treibend und stimmungsvoll arrangiert.
Das charmante Holiday in Spain zeigt Adam Duritz und seine Kumpanen nochmals von ihrer besten Seite. Pure Melancholie und aus der Ferne winkt Elton John... Doch wem winkt er zu? Nach einigen Momenten sieht man Joni Mitchell in einem Big yellow taxi heranbrausen. Ein recht modernes Taxi allerdings, mit superleichter Federung und allerlei modernem Schnickschnack. Aber man kommt gut voran, denn der Treibstoff ist altbewährt. Und mit Frau Mitchell am Steuer kann's doch nicht wirklich schiefgehen!

Wohlan, die COUNTING CROWS im Eiltempo zum rettendem Ufer.
Weiter so!

Frank Ipach, 10.06.2002

 

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