Claire Vezina Cyber Neptune, Unicorn Digital, 2008 |
Claire Vezina | Vocals, Rhodes, Piano, Organ, Wurlitzer, Mellotron, Strings, Guitar | |||
Richard Soucy | Electric Guitar, Slide Guitar | |||
Serge Poulin | Piano Loop, Drums, Guitars, Vocals, Loop, Electric Guitar, Organ, Bass Synthesizer, Drums Loop, Noises, Percussion, Loop Percussion, Piano Loop | |||
Jeff Grenier | Bass, Moogerfooger, Bass Synthesizer | |||
Marc-André Dubé | Bass | |||
Christian Poirier | Electric Guitar | |||
David Jacques | Saxophone | |||
Eric Savard | Guitars | |||
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01. Cyber Neptune | 07. 11h52 | |||
02. Méluzine | 08. Soleil | |||
03. Naufrage | 09. Les Soldats | |||
04. Il Pleut Sur La Ville | 10. De L'Ouest... Une Brise Souffle | |||
05. Jeanne | 11. Tant De Guerres | |||
06. Dans Ton Monde Cyber | 12. Cyber Neptune II | |||
Nach den Alben ’Claire Vezina’ (1993), ’Demi-Tour’ (1996) und ’Alambic’ (2003) präsentierte die hierzulande wohl noch nicht sehr bekannte Kanadierin Claire Vezina vor kurzem ihr viertes Werk mit dem Titel ’Cyber Neptune’.
Die 12 Stücke, 11 davon mit Gesang in französischer Sprache, lassen sich nicht allzu leicht einer bestimmten Musikrichtung zuordnen. Am ehesten noch passen sie in die Kategorie Singer-Songwriter. Aber auch diese Einordnung trifft nicht alleine zu. Vielmehr lassen sich auch Merkmale von New Art Rock, Pop, Rock, Jazz, orientalischer Musik und ganz leicht progressiver Rock feststellen. Dementsprechend geht es zumeist sehr ruhig und beschaulich, einige Male etwas unruhiger und aufgeregter, sowie, wenn auch nur ganz selten, etwas fetziger zu.
Claire Vezina und ihre Mitmusiker zeigen sich auf ’Cyber Neptune’ vielseitig. Neben dem herkömmlichen Instrumentarium setzen sie auch Elektronika ein. Zum Beispiel sind hier die unterschiedlichsten Arten von Loops zu hören. Von Synthesizern, Mellotron und Moogerfooger, sowie weiteren Musikmaschinen bzw. Effektgeräten ganz zu schweigen. Ein besonders auffälliger und damit tragender Bestandteil des Albums ist jedoch zum Glück menschlicher Natur. Es handelt sich um Madame Vezinas sehr markante und ausdrucksstarke Stimme. All diese Faktoren stehen für eine durchaus interessante Mixtur, die mit ein wenig mehr Risikobereitschaft im Bezug auf ungewöhnliche Klänge bestimmt noch erheblich mehr an Substanz gewonnen hätte. Auf Nummer Sicher zu gehen, hilft nicht nur. Die Melodien der Eigenkompositionen gehen ins Ohr. Die musikalischen Leistungen aller an den Aufnahmen Beteiligten sind sicher überdurchschnittlich zu nennen. Der Longplayer ist ansprechend produziert.
Wer mit den weiter oben bereits benannten Stilrichtungen etwas am Hut hat, die ruhige Gangart bevorzugt und wen es nicht stört, dass Claire Vezina mit ’Cyber Neptune’ in erster Linie auf nicht allzu fröhliche und düstere Stimmungen setzt, kann ruhig mal reinhören.