Chuck Berry

One Dozen Berrys

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 23.03.2024
Jahr: 2024
Stil: Rock'n'Roll
Spiellänge: 39:47
Produzent: Leonard and Phil Chess

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Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
Side A:
01. Sweet Little Sixteen
02. Blue Feeling
03. La Jaunda
04. Rock At The Philharmonic
05. Oh Baby Doll
06. Guitar Boogie
07. Brown Eyed Handsome Man
 
Side B:
01. Reelin' And Rockin'
02. In-Go
03. Rock & Roll Music
04. How You've Changed
05. Low Feeling
06. It Don't Take But A Few Minutes
07. You Can't Catch Me
Musiker Instrument
Chuck Berry Vocals and Guitar
Willie Dixon Bass
Johnnie Johnson Piano
Fred Below Drums
Otis Spann Piano
Ebby Hardy Drums
Lafayette Leake Piano

“Im Dutzend billiger“, das war eine äußerst erfolgreiche Filmkomödie in den 1950er Jahren und wie das in solchen Fällen üblich ist, gab es inzwischen mindestens ein Remake davon. Die “Remakes“, die es von Chuck Berrys 50er Jahre Hits gab, lassen sich auf allen Kuhhäuten der Welt nicht auflisten, aber das Dutzend, welches seine zweite LP füllte, erfährt mit dieser Veröffentlichung seine Renaissance auf Vinyl. Natürlich ordentlich gepresst, auf schwerem 180g-Material und auch noch limitiert. Man sollte also nicht zu lange zögern.

 

Den ursprünglichen 12 Songs hat man zwei zusätzliche spendiert, welche dieses Dokument zusätzlich aufwerten. Mit einem absoluten Klassiker öffnen sich die Tore: “They really rockin' in Boston...“, Sweet Little Sixteen! Einer der ganz großen Rock'n'Roll-Songs. Unzählige Male gecovert und doch nie besser geklungen, als beim Meister selbst. Interessanter Weise klimpert hier nicht Berrys Leib- und Magen-Pianist Johnnie Johnson auf dem Piano, sondern Lafayette Leake, aber den prägnanten Bass bedient auf allen Titeln der einzigartige Willie Dixon. Die Klasse von Johnnie Johnson kann man allerdings auf dem folgenden Instrumental Blue Feeling deutlich hören. Aus heutiger Sicht mag sich die Aufnahme etwas rudimentär anhören und auch Berrys Latin-Abstecher La Jaunda, kann einem leicht spanisch vorkommen, aber das muss man beides im Zeitgeist sehen.

 

Die sich leicht unterscheidenden Besetzungen bei den Songs rühren auch daher, dass sechs davon bereits als Singles erschienen waren und hier gebündelt wurden. Obwohl Berry einer der großen Texter des frühen Rock'n'Roll war, finden sich gleich vier Instrumentalnummern auf der LP. Es spricht für Chuck Berry und seine Mitstreiter, dass bei Titeln, wie Rock At The Philharmonic, kein Gesang vermisst wird und man interessiert den Beiträgen der einzelnen Solisten zuhört. Man kommt sich hier teilweise vor, wie in einem Jazz-/Blueskeller in den 50er Jahren. Zumindest, wie ich mir so einen vorstelle. Chuck Berrys Gitarre lauscht man am besten beim Guitar Boogie, einem weiteren Instrumental, bei dem er gekonnt zwischen seinen typischen Double-Stops, Single-Notes und Akkord-Spiel wechselt.

 

Abgerundet wird die A-Seite durch einen weiteren Evergreen: Brown Eyed Handsome Man. Auch der strotzt vor Gitarren-Licks, die für alle Zeiten aufstrebende Nachwuchsmusiker inspirieren werden.Und die zweite Seite startet mit Reelin' And Rockin' nicht weniger eindrucksvoll. 66 Jahre später kann man sich der Magie dieses Titels immer noch nicht entziehen. Jedenfalls dann nicht, wenn einen jemals der Rock'n'Roll-Backbeat auf die Tanzfläche getrieben hat. Dort kann man auch beim Instrumental In-Go verharren , bevor einen die Rock & Roll Music dann wieder richtig in Fahrt bringt. Gerade der Klang auf dieser Scheibe bringt dem Hörer richtig gut nahe, weil man problemlos jedem einzelnen Instrument lauschen kann.

 

Dass Chuck Berry durchaus auch den Crooner geben konnte, beweist er bei How You've Changed, ebenso, wie er seine Blues-Wurzeln bei Low Feeling offen legt. Und beim regulären Schlusstitel, It Don't Take But A Few Minutes, hört man deutlich die Country-Verwandtschaft des Rock'n'Roll. Der zweite Bonus-Track ist ein weiterer Berry-Geniestreich: You Can't Catch Me. Der großartige Otis Spann spielt hier das rasane Piano auf einem Titel, den die ROLLING STONES für ihr zweites Album aufnahmen und der John Lennon eine Klage bescherte, weil unter anderem die Textzeile “here come old flat-top“ im BEATLES-Song Come Together auftauchte.

Chuck Berry beeinflusste den Rock'n'Roll eben in vielerlei Hinsicht. Und wird das, aller Wahrscheinlichkeit nach, noch sehr, sehr lange tun.

 

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