Chuck Berry

Berry Is On Top

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 08.05.2023
Jahr: 2023
Stil: Rock'n'Roll
Spiellänge: 35:00
Produzent: Leonard and Phil Chess

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Plattenfirma: Jazz Wax Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
Side 1:
01. Almost Grown
02. Carol
03. Maybelline
04. Sweet Little Rock'n'Roller
05. Anthony Boy
06. Johnny B. Goode
07. The Downbound Train
 
Side 2:
01. Little Queenie
02. Jo Jo Gunne
03. Roll Over Beethoven
04. Around And Around
05. Hey Pedro
06. Blues For Hawaiians
07. Run Rudolph Run
Musiker Instrument
Chuck Berry Vocals and Guitar
Willie Dixon Bass
Johnnie Johnson Piano
Fred Below Drums
G. E. Smith Bass on 'Carol'
Ebby Hardy Drums on 'Carol'
Jerome Green Maracas
Lafayette Leake Piano on 'Blues For Hawaiians'
Otis Spann Piano on 'The Downbound Train'

John Lennon wird der Spruch nachgesagt, “Wenn man Rock'n'Roll einen anderen Namen geben wollte, würde man ihn Chuck Berry nennen“. Damit wäre eigentlich auch schon alles gesagt. Oder auch so gut, wie nichts. Denn erstens sind Chuck Berry und Rock'n'Roll ohnehin untrennbar miteinander verwoben und zweitens, ranken sich um den Rock'n'Roll, wie auch um Chuck Berry, noch viele weitere Geschichten und Mythen. Wenn man bedenkt, dass es die ROLLING STONES unter Umständen nicht gegeben hätte, wenn Mick Jagger nicht (neben einigen anderen) eine Chuck Berry-LP, damals auf dem Bahnhof in Dartford, unter dem Arm gehabt hätte, auf die ihn ein gewisser Keith Richards ansprach. Und unzählige andere Bands und Gitarristen hätte es ohne Chuck Berry wohl nicht gegeben.

 

Jazz Wax Records hat sich daran gemacht, alte Vinyl-Scheiben wieder aufzulegen und mit Chuck Berrys drittem Album, “Berry Is On Top“ (das Cover spiegelt das Wortspiel wieder) – in Hinsicht auf Rock'n'Roll – wohl eines der besten Alben aller Zeiten, in farbigem 180g Vinyl wieder aufgelegt. Wenn ihr also mal irgendwo am Bahnhof herumlungern wollt, in der Hoffnung, eine Musikkarriere starten zu können, dann habt ihr hiermit sicher größere Chancen, als mit einer CD in der Jackentasche oder einem MP3-Stöpsel im Ohr. Und obendrein birgt diese Scheibe einfach die Essenz des Rock'n'Roll!

 

Schon Almost Grown versetzt einen, mit seiner Mischung aus Doo Wop und Boogie Woogie in wohlige Schwingungen. Ich muss bei der Nummer immer an den wundervollen Film “American Graffiti“ denken. Unverzichtbar für Fans der späten 50er/frühen 60er Jahre. Gefolgt von Carol, das die ROLLING STONES auf ihrem Debütalbum coverten. Und dann natürlich Maybellene, das ursprünglich Ida May hieß und alles für Chuck ins rollen brachte. Und dann noch Sweet Little Rock'n'Roller hinterher! Hat es jemals danach ein Album gegeben, dass mit so einem Raketenstart aufwarten konnte? Und jeder Titel gespickt, mit Gitarren-Licks, ohne die sich kein ernsthafter Gitarrist sehen lassen kann.

 

Das etwas weniger bekannte Anthony Boy eingestreut, mit dem sich Chuck noch mehr beim weißen Hillbilly-Publikum andiente (hört euch trotzdem die Soli an!), und der Rock'n'Roll-Song schlechthin beschließt die erste Seite der LP: Johnny B, Goode! Da braucht man nichts mehr drüber zu sagen. Außer, dass man dieser Auflage pro Seite einen Bonus Track spendiert hat. Hier ist das zunächst The Downbound Train (Single-B-Seite von No Money Down und auf Berrys Album zu finden). Sicher auch Inspiration für unzählige spätere Künstler, wobei das Thema – über Alkoholmissbrauch und Erlösung – nicht so recht rock'n'rollig ist.

 

Auf der zweiten Seite geht es keinen Deut schlechter zu. Little Queenie ist ein weiterer Klassiker des Genres. Jo Jo Gunne kan die Klasse zwar nicht halten und klingt irgendwie etwas unfertig, aber auch hier kann man sich einiges ab- und raushören. Gerade, weil die Gitarre so weit im Vordergrund steht. Roll Over Beethoven gehört zu den besten Aufnahmen der frühen BEATLES und überhaupt zu den meistgecoverten Stücken. Hat von seiner Faszination hörbar nichts verloren. Das Gleiche gilt für Around And Around in Bezug auf die ROLLING STONES. Hey Pedro und Blues For Hawaiians muss man wohl unter “Experimentelles“ laufen lassen. Es galt ja das Terrain zu erkunden und abzustecken.

Schön, dass man mit Run Rudolph Run den ultimativen Christmas-Song (zumindest für Rock'n'Roller) als Bonus angehängt hat. So wird aus “...Berry Is On Top“ wirklich das Top-Rock'n'Roll-Album. Spätestens in dieser limitierten Version.

 

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