Chris Cacavas

Self Taut

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.04.2004
Jahr: 2004

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Chris Cacavas Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Chris Cacavas
Self Taut, Blue Rose Records, 2004
Chris Cacavas Vocals, Acoustic & Electric Guitar, Keyboards
Ed Kampwirth Bass
Brandon Laws Drums & Percussion
Jason Victor Electric & Lap Steel Guitar
Produziert von: Chris Cacavas Länge: 55 Min 48 Sek Medium: CD
1. Already Gone7. Heaven Is Hell
2. Certain Now8. Split A Man In Two
3. Things I Can't Say9. Better Days
4. Breakdown10. Perfect Show
5. Sleepwalk11. Sentimental
6. Altered Now12. Walk On Water

Über den Mann könnte man einleitend schon Seiten füllen, bei allem was der schon getrieben hat. Nach wie vor ist der Name Chris Cacavas natürlich mit der Erinnerung an die legendären GREEN ON RED verbunden. Dann waren da noch diverse Zusammenarbeiten mit "Wüstenrockern" wie z.B. Howe Gelb und auch mit Steve Wynn war er schon unterwegs. Und schließlich gibt es ein stattliche Anzahl an Solo-Alben, die nahezu durch die Bank erstklassige Scheiben sind.
Die letzten Jahre lies es Chris im allgemeinen etwas ruhiger angehen. Die Songs waren nach wie vor auf hohem Niveau, aber manchem klang es stellenweise doch etwas "müde". Wie jene Songs mit "mehr Dampf" klingen, davon konnte ich mich unlängst live überzeugen.

Auslöser für die neugewonnene Power sind wohl die Songs auf "Self Taut". Von Beginn an spürt man einen unbändigen Drive. Bereits Already Gone rollt wie eine stampfende Lok die die Wüste Arizonas durchquert. Flirrend umschmeichelt von Jason Victors Lap Steel Guitar und immer mal wieder von Chris' E-Gitarre ordentlich befeuert.
Certain Now mit seiner akustischen Gitarre, die von der Elektrischen im Background mit Verzerrung inkl. Feedback begleitet wird, hat dann schon starke Neil Young-Ähnlichkeiten aufzuweisen. Erst recht wenn es in die Soli geht. Noch ähnlicher wird es beim schleppenden Things I Can't Say. Allerdings muss man Chris eine angenehmere Stimme zugestehen. Die geht so etwas Richtung Neal Casal. Ansonsten würde dieser Song, mit seinen hereinbrechenden Heavy-Akkorden auch auf "Zuma" oder "On The Beach" nicht schlecht klingen.
Treibender geht Breakdown zur Sache und trotz der etwas einfachen Punk-Struktur geht der Song, nicht zuletzt wegen seines Refrains, gut ins Ohr und die übersteuerten Gitarren lärmen, dass es eine wahre Freude ist.
Vielleicht am ehesten an die ruhigeren Songs der vorherigen Alben kommt Sleepwalk heran. Aber selbst hier lauern die "Desert"-Gitarren nur eine Weile hinter den Keyboard- und Akustikgitarrenklängen und springen dann öfter krachend und quietschend dazwischen.
Da hat Chris Cacavas wirklich ein paar tolle Melodien produziert. Ein Song wie Altered Now, der in bester Rich Hopkins-Manier anschleicht, bekommt einen absoluten Ohrwurm-Refrain und gegen Ende scheint sich eine richtige Gewitterfront aufzubauen, die dann aber (leider) doch vorbei zieht.
Mal ganz ohne verzerrte Gitarren kommt Heaven Is Hell aus. Sehr atmosphärisch von den Keyboards untermalt, driftet diese Ballade in einen imaginären Sonnenuntergang.
Split A Man In Two klingt dann eher wie der Aufbruch am nächsten Morgen, wenn es mit neuer Energie langsam wieder auf die "Wüsten"-Piste geht. Wie eine Karawane die voranstapft - gemäßigt, aber nicht so leicht aufzuhalten - treiben Bass, Schlagzeug und akustische Gitarre den Song voran, während Keyboards und E-Gitarren Bilder in den Sand mahlen.

Manchmal ist man vom, vermeintlich, frühen Ende der Songs etwas enttäuscht. Nahezu endlos kann man sich in Klänge verlieren, die, wie in Better Days, in ihrer hypnotischen Wirkung nur von einem plötzlich erblühenden Refrain unterbrochen werden. Die Feedback-Gitarren bei diesem Song kriegen auch CRAZY HORSE kaum besser hin.
"Hitsingle" des Albums müsste eigentlich Perfect Show werden. Wieder mit einem eingängigen Refrain versehen und einem leicht swingenden Rhythmus, bohrt sich diese folkige Ballade schnell in die Gehörgänge und verlässt sie nicht so schnell wieder.
Während Sentimental noch irgendwo zwischen Neil Young-Klängen und staubigem Desert-Rock pendelt, hat Walk On Water ein paar Country-Balladen-Einflüsse. Dazu tragen natürlich wieder die Lap-Steel von Jason Victor sowie die Akkordeon-Klänge bei. Mit der Zeile "Once, twice, three times a loser" lässt Chris auch etwas von seinem Humor durchblitzen. Nach viereinhalb Minuten endet die Musik, jedoch der CD-Player läuft, und läuft, und... bei sechs Minuten und zweiunddreißig Sekunden setzt plötzlich Studiolärm ein und gleich darauf wird das nicht vermerkte Nothing In My Way von einem Paranoid-Riff eingeleitet und treibt und rockt dann noch mal richtig flott. Lediglich die Lead-Gitarre könnte etwas mehr im Vordergrund stehen, was aber dem Song kaum was nimmt.

"Self Taut" ist also eine absolut tolle CD geworden, die einige frühe Fans, die vielleicht in den letzten Jahren nicht mehr so begeistert waren, versöhnen (und verwöhnen) wird.
Wer auf Rock der Marke GIANT SAND, CALEXICO, Steve Wynn, Rich Hopkins und nicht zu vergessen Neil Young steht, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Epi Schmidt, 25.04.2004

 

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