Cheap Wine

Based On Lies

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.02.2013
Jahr: 2012
Stil: Roots Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Cheap Wine
Based On Lies, Cheap Wine Records, 2012
Marco DiamantiniVocals, Harmonica
Michele DiamantiniElectric and Acoustic Guitar, Mandolin, Banjo
Alan GianniniDrums, Percussion
Alessandro RaffaelliPiano, Keyboards, Accordion
Additional Players:
Claudio DamianiBacking Vocals
Marta GrazianiBacking Vocals
Produziert von: Cheap Wine Länge: 51 Min 26 Sek Medium: CD
01. Breakaway07. On The Way Back Home
02. Waiting On The Door08. Lost Inside
03. Lover's Grave09. The Vampire
04. Give Me Tom Waits10. To Face A New Day
05. The Big Blow11. The Stone
06. Based On Lies

Dass Roots Rock und Americana Musikstile sind, auf die man jenseits des großen Teiches das Patent hat, ist schon lange Schnee von Gestern. Mittlerweile finden sich im "alten Europa" einige Bands, die da ordentlich mitmischen. Und besonders in Italien scheint man - nachdem man lange Zeit entweder mit leichtem Pop auf der einen, oder sehr progressiver Musik auf der anderen Seite assoziiert wurde - da gehörig aufgeholt zu haben. Da finden sich mittlerweile Southern- und Blues Rock-infizierte Bands, die genauso faszinieren können, wie die aus den Vereinigten Staaten.
Und auch der oben genannten Roots Rock spielt da eine Rolle. Nämlich schon seit Jahren in der Musik von CHEAP WINE. Die Italiener spielen einen energetischen, flotten Rock, mit Folk- und Country-Anleihen, der einen schnell in Ohr, Finger und Beine geht. Und ins Herz.
Breakaway legt gleich ordentlich los, mit ein paar treibenden Gitarrenakkorden, einer hochfahrenden Hammondorgel und der aufheulenden Mundharmonika von Sänger Marco Diamantini. Da fühl' ich mich an manch frühe Tom Petty-Scheibe erinnert, wie auch an etliche Country Rock-beeinflusste Bands. Hat ordentlich Drive, eine Rock-Gitarre für die kleinen Überholmanöver, ein schneidendes Gitarrensolo und eine Melodie, die haften bleibt. Das dürfte live so richtig geil kommen. Bereits dieser Einstieg scheint den Erwerb der Scheibe zu rechtfertigen.

Man hört den Italienern an, dass sie schon ein paar Jahre im Geschäft sind (das Debüt datiert auf 1997) und es bedarf schon des Hinweises auf ihre Herkunft, denn sonst würde man sie sicher eher im mittleren Westen von Amerika vermuten. Waiting On The Door wird von der akustischen Gitarre bestimmt, ohne dass der Elan verloren ginge. Man hat das Gefühl, CHEAP WINE befinden sich in einem ständigen Fluss, sind unterwegs, immer auf Achse. Der Song ist ein herrlich verträumter Soundtrack dafür.
So geht es denn auch bald wieder flotter voran und Lover's Grave bahnt sich, leicht folkig, seinen Weg ins Langzeitgedächtnis. Ich muss hier ab und an die Schotten von DEL AMITRI denken, wie auch bei manch folgenden Song.
An Tom Waits denkt man bei Give Me Tom Waits wohl nicht augenblicklich, denn dafür ist die Nummer zu rockig. Das hat mehr Southern-Country-Rock-Charakter, mit toller Slide-Gitarre, hämmernden Piano und Drive. Klingt in etwa wie WILCO, wie die sich z.B. an manchen Gram Parsons-Titel herangemacht haben.
Auch The Big Blow rollt unaufhaltsam voran, als müsste man den nächsten Gig erreichen. So geht es den Highway entlang, hier besonders von Alessio Raffaelis Piano getrieben. Dieser bestimme auch den jazzig-bluesigen Titelsong des Albums. Ich find's ganz klasse, wie diese Band, auch mit sehr zurückhaltender Instrumentierung, eine ganz tolle Atmosphäre erschafft. Auf jeden Fall ein Anspieltipp!

Die melancholische Piano-Ballade On The Back Home ist geeignet für die nachdenkliche Pause und nur die Desert Rock Riffs der Gitarre verhindern das Wegträumen. Anscheinend gilt es Zeit aufzuholen, denn Lost Inside gibt wieder Gas. Raue Riffs, schiebende Orgel, pulsierender Rhythmus und ansteckender Gesang. Geht los, geradeaus, kraftvoll und gut.
Das hypnotisch-atmosphärische Wüsten-Rock Stück The Vampire entführt einen in die Welt von Leuten wie Rich Hopkins, während mit To Face A New Day auch dessen Vorbild Neil Young mit ins Boot holt und Raum für Michele Diamantinis ausbrechende Gitarren-Soli bietet. Macht so richtig Lust die Typen auf der Bühne zu sehen.
Im abschließenden The Stone, scheint der Automotor den Geist aufgegeben zu haben, denn das holpernde Banjo suggeriert mehr den Fußmarsch entlang der Straße. Bietet die Stimmung eines Italo-Westerns und letztlich ist das vielleicht der passende Ausdruck für diese Band und ihre Musik, die aus dem Süden Europas ein ganz tolles Album Richtung der Herzen von Heartland-Rockern abgeliefert hat. Ich sag mal: Wer hin und wieder bei Blue Rose seine Scheiben ordert, der sollte hier zwingend mal reinhören!

Epi Schmidt, 24.02.2013

 

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