Cedric Burnside

Hill Country Love

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.04.2024
Jahr: 2024
Stil: Blues
Spiellänge: 41:58
Produzent: Cedric Burnside & Luther Dickinson

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Plattenfirma: Provogue/Mascot


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

North Mississippi Allstars

Titel
01. I Know
02. Hill Country Love
03. Shake Em On Down
04. Juke Joint
05. Smile
06. Closer
07. Coming Real To Ya
 
08. Thank You
09. Love You Music
10. Toll On They Life
11. You Got To Move
12. Strong
13. Funkie
14. Po Black Mattie
Musiker Instrument
Cedric Burnside Vocals, Guitar, Baritone Guitar
Luther Dickinson Bass Guitar, Slide Guitar
Artemis Leseur Drums
Patrick Williams Harmonica

Obwohl – oder gerade weil – Cedric Burnside als Enkel des großen R.L Burnside eine fundierte Basis sozusagen in die Wiege gelegt bekam, hatte er nie den Ansatz, nur das Erbe zu verwalten und es sich in der Standard-Blues-Ecke bequem zu machen. Gerade rhythmisch fügte er gerne modernere Elemente hinzu, wobei ihm seine Schlagzeuger-Erfahrung sicher dienlich ist. Erfolg hat er auf jeden Fall damit, wofür unter anderem mehrere Nominierungen und der Gewinn eines Grammy (Best Traditional Blues Album, 2022) sprechen. Tradition und Moderne zu verbinden, das schaffen im Blues aktuell wohl wenige so gut wie Cedric Burnside.

Für sein neues Album wählte er einen ganz besonderen Ansatz und nahm die Songs dafür in bur zwei Tagen in einer Örtlichkeit auf, die eigentlich gar kein Studio war und von Produzent Luthe Dickinson erst entsprechend ausstaffiert werden musste. Das alte Gebäude steht in Ripley, Mississippi, in einer Gegend, die für den Hill Country Blues bekannt ist. Daher auch der Name des Albums. Es geht also eher puristisch, ländlich, zu, hat aber den Drive, der Burnside zu eigen ist. Mit Luther Dickinson stand ihm an den Reglern, wie auch am Bass und der Slide-Gitarre, jemand zur Seite, der ebenfalls über fundierten Background, wie auch der Offenheit für neue Einflüsse verfügt. So kommen eben Aufnahmen zustande, wie der Titeltrack, oder auch Love You Music,die afrikanische Einflüsse ebenso integrieren, wie Hip Hop-Ansätze, ohne die Blues-Wurzeln zu verlassen.

Und dann eben so puristische Adaptionen, wie Fred McDowells Shake Em On Down und You Got To Move (ursprünglich ein afro-amerikanisches Spiritual). Ohne Rhythmusgruppe, nur Gitarre und Mundharmonika und Burnsides prägnantem Gesang. Dieser Gesang ist es auch, was das Album ausmacht. Wie der Sänger es ausdrückt: “This time I'm a little more upfront and direct.“ Das kommt in balladesken, sparsam instrumentierten kleinen Liedchen, wie Strong ebenso rüber, wie in pulsierenden Funk-Stücken, wie Funky, und erst recht in treibenden Country-Blues-Variationen, wie I Know.

Burnside lässt Drummer Artemas Lesuer gern etwas unkonventionellen Spielraum, sodass das Schlagzeug häufig eine präsentere Rolle einnimmt, als beim Blues gewohnt. Besonders gut gefällt mir das Slide-Spiel von Dickinson (z.B. in Coming Real To Ya), den man neben seinen NORTH MISSISSIPPI ALLSTARS natürlich auch von den BLACK CROWES her kennt. Interessant auch, wie Cedric Burnside seine Stimme teilweise fast wie ein Rhythmus-Instrument einsetzt, wie in Thank You, und dadurch wieder etwas Richtung Hip Hop, bzw. Rap, steuert. Trotz des spartanischen Ansatzes des Albums, gibt es hier jede Menge zu entdecken und der Hörer wird feststellen, dass er sehr lange Freude daran hat. Sollte mich nicht wundern, wenn hier wieder eine Grammy-Nominierung herausspringt.

 

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