Titel |
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01. The Ending Starts Today |
02. Garden Of Heathen |
03. Straight Edgelord |
04. All Out Of Dreams |
05. Bradford Death Squadron |
06. Let's Storm The Capitol |
07. Everyone Fails In The End |
08. Gung Ho |
09. No More Good Days |
10. Crush (All Heretics) |
Musiker | Instrument |
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Jorn Karstaad | Gesang & Gitarre |
Olav Dowkes | Schlagzeug & Gesang |
Bard Linga | Bass & Gesang |
Gastmusiker: | |
Lou Koller | Gesang |
Aaron Beam | Gesang |
Bei dem Name BOKASSA klingelt es natürlich bei jedem Politik-Interessierten, denn das norwegische Punk Rock- und Stoner-Trio hat sich nach dem langjährigen Diktator und späteren selbsternannten Kaiser der Zentralafrikanischen Republik, Jean-Bédel Bokassa, benannt. Eine Entscheidung, die ihnen auch schon mal in die falsche Richtung ausgelegt wurde, wie Sänger Kaarstad zugeben musste. Aber vielmehr behandeln die drei Musiker in ihren Texten die Missstände auf der Welt, als dass sie ausgerechnet diejenigen glorifizieren würden, die dafür verantwortlich sind.
Aber die Band hatte auch schon früh Glück in ihrer Karriere - und das kam in Form eines anderen Mannes daher, nämlich Lars Ulrich von METALLICA. Der bekannte sich nämlich dazu, Fan der Band zu sein. So wurden BOKASSA dann 2019 als Support mit auf die Europa-Tour der Metal-Giganten mitgenommen und konnten so ihre Bekanntheit auf einen Schlag massiv steigern. Nun nehmen sie einen weiteren Anlauf auf den großen Durchbruch, in Form des vierten Albums mit dem Namen "All Out Of Dreams".
Und die Scheibe startet gleich mal durch wie ein Formel 1-Rennen. Die Band gibt direkt Vollgas mit The Ending Starts Today und sorgt für einen furiosen Start. Dabei fällt recht schnell auf, dass sich hier auch ein stärkerer Metal-Einschlag als bei den früheren Platten breit macht. Zum anderen erscheint es so, als hätten BOKASSA auf dem neuen Werk ein verstärktes Augenmerk auf Melodie und Eingängigkeit gelegt. Das fällt auch beim folgenden Garden Of Heathen auf, das trotz des Gast-Gesangs von Lou Koller (SICK OF IT ALL) von der Melodieführung im Gesang eher an die DROPKICK MURPHYS erinnert als an New Yorker Hardcore. Später darf bei Bradford Death Squadron auch noch RED FANG-Frontmann Aaeron Beam seine Stimmbänder strapazieren.
So rocken sich die Norweger durch die insgesamt zehn Songs von "All Out Of Dreams", ohne aber dabei den ganz großen Treffer zu landen. Am ehesten fällt wohl noch Let's Storm The Capitol in diese Kategorie, das manches Mal an eine Mischung aus den DONOTS und den QUEENS OF THE STONE AGE erinnert. Der Titelsong hat zwar seine Momente, kann dann aber eben doch nicht durchgängig überzeugen und gegen Ende der Scheibe schleicht sich auch der eine oder andere sehr durchschnittliche Track ein. Insofern erscheint es unwahrscheinlich, dass BOKASSA sich hier den Traum vom großen Durchbruch erfüllen können, auf der anderen Seite ist es aber auch noch zu früh, bereits alle Träume aufzugeben, wie es der Titel nahelegt.