Geezer Butler

Black Sabbath

Into The Void - Mein bizarres Leben vor, während und nach Black Sabbath

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 24.10.2023
Stil: Biografie
Autor: Geezer Butler
ISBN: 978-3-85445-768-8
Preis: 30,00 EUR

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Verlag: Hannibal Verlag


Redakteur(e):

Epi Schmidt


Dass alle vier Gründungsmitglieder von BLACK SABBATH noch am Leben sind, das ist in der Tat schon bemerkenswert. Nicht, dass die jetzt allesamt permanent am Abgrund gewandelt wären, aber das ging, selbst für vier Arbeiterkinder aus Birmingham, stellenweise schon heftig zu. Denn die waren ja schon einiges gewohnt, denn “In Aston geschahen ständig merkwürdige Ding“, wie Terence John Butler weiß. Schließlich hatte er bereits im Alter von sechs Jahren eine Erscheinung, nennt es Vision, von einem Typ mit langen Haaren, der Gitarre auf einer Bühne spielte.

Einfacher fällt es ihm, zu erklären, wie er zu dem Spitznamen “Geezer“ kam und auch sonst erinnert sich der Sabbath-Bassist wahrscheinlich weitaus besser, als seine Kollegen, da er nur ganz selten mal über die Strenge geschlagen hat.

 

Wenn man aus jenem Birminghamer Arbeiterviertel stammt, ist man natürlich Fan von Aston Villa und das lebenslang. Da nimmt man es schon mal in Kauf, zwei Stunden in einer Telefonzelle in Amerika zu verbringen, um sich ein Europapokalendspiel anzuhören, während ein Freund im heimischen England den Hörer ans Radio hält. 1981 waren die Möglichkeiten eben noch eingeschränkt.

Aber in erster Linie geht’s in Butlers Biografie natürlich um Musik und den Werdegang der “ersten Heavy Metal-Band“, auch wenn die sich selbst eher nicht so sieht. Dass ihr Haupttexter, Geezer Butler, schon seit Kindesbeinen Vegetarier (ein Begriff den er Ende des 60er erstmals hörte) war, passt ja auch irgendwie nicht ins Metal-Klischee.

 

Da ist ein anderer schon prädestinierter, der mit dem Inserat “Ozzy Zig braucht einen Gig“ die Aufmerksamkeit Butlers erregte. “Da ist etwas an der Tür und will dich sprechen“ (Jimmy Butler) bzw. “Oh nein, nicht Osbourne. Was willst du?“ Über die gesamte Laufzeit von BLACK SABBATH blieb der ehemalige Boxer Tony Iommi der unanfechtbare Chef der Band, der diese gerne auch mal mit Fäusten verteidigte und der, ebenso wie Osbourne, über einen sehr derben Humor verfügte, dessen Ziel in erster Linie Drummer Bill Ward war.

 

Natürlich erscheint die kurze Episode, als Tony Iommi Gitarrist von JETHRO TULL war, bzw. werden sollte, wie die verschiedenen ersten Bandnamen (POLKA TULK BLUES BAND...) und Details aus den Aufnahmen zu den Alben. Die, wahrscheinlich erste Verwendung eines Wah-Wah-Pedals durch einen Bassisten (N.I.B.), dass Ozzy keine Zeit blieb, um das Ende von Warning neu einzusingen, oder dass Gespräche mit amerikanischen Vietnam-Soldaten Geezer zum Text von War Pigs inspirierten. Auch dass die vermeindlichen “Satanisten“ sich selbst vor denen zu schützen suchten, indem sie Kreuze um den Hals trugen, die sie “nie auszogen, solange SABBATH existierten“.

 

Im Großen und Ganzen ähnelt die Story der ähnlicher Bands, aber allein schon durch die vielen Sänger (Ozzy, Ronnie James Dio, Ian Gillan, Glenn Hughes, Tony Martin, Rob Halford....) mangelt es hier weder an Anekdoten, noch an Sonderlichkeiten. Manches Album erschien unter dem Banner BLACK SABBATH, nur weil es die Plattenfirma so wollte, obwohl nur ein oder zwei Original-Musiker beteiligt waren. Bandmitglieder kamen und gingen und kamen wieder und dann gibt es ja auch noch Sharon Osbourne, über die Geezer sagt: “Leg dich nicht mit Sharon an“.

 

Vom 2001 geplanten Album in Originalbesetzung (mit Rick Rubin), zu dem es nie kam, über den Tode von Ronnie James Dio (Geezer: “Möglicherweise der größte Metal-Sänger aller Zeiten“), zu den Aufwämritualen vor den Konzerten, zu Martin Birch (“der beste Produzent, mit dem ich zusammengearbeitet habe“) bis zum – durch Tonys Krebserkrankung – vorzeitigen Abschlusskonzert in Birmingham (es waren noch Termine in Japan geplant), hat Geezer Butler, in lockerer, Art viel zu erzählen. Naturgemäß aus seiner Sicht der Dinge, aber mit der Überzeugung eines Arbeiterkindes aus Birmingham, der heute zwar zurückgezogen in Amerika lebt, aber immer noch stolz ist, Mitglied der Heavy-Metal-Gemeinschaft zu sein.

Und Fan von Aston Villa natürlich!

 

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