BAP

Hanau, Amphitheater Hanau, 18.08.2023

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 21.08.2023
Stil: Rock

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Venue: Amphitheater Hanau


Redakteur(e):

Epi Schmidt


Augustsommerabend in Deutschland – geht’s noch heißer? Ja, dat jeht! Denn Hueck is seng Band en der Stadt! Oder, besser gesagt: Unsere Band! Denn dass BAP wieder im Hanauer Amphitheater vorbeischauen, dass konnte in den letzten Jahren nur durch Corona ausgebremst werden. So konnten wir Wolfgang Niedecken hier nicht in seinem Jubiläumsjahr begrüßen, aber, wie er selbst sagt: “71 fühlt sich an wie 70, 72 fühlt sich an wie 70....“. Es beschleicht einen das Gefühl, dass er sich an Bob Dylans Never Ending Tour orientieren will.

 

 

Trotz der Hitze ist die Location komplett gefühlt und da sich die Schlangen vor den Getränkeständen ziehen, ist es auch nicht so schlimm, dass BAP ca. 10 Minuten später, als geplant beginnen. Die Konservenmusik aus der PA passt natürlich perfekt (Rolling Stones, Tom Petty, Johnny Cash...) und nachdem anscheinend das Problem mit einer Monitorbox behoben ist, ist es auch so weit: Mit Hueck is seng Band en der Stadt legen BAP gleich mit einem Klassiker los. Viele strahlende Gesichter, winkende Hände, auf und vor der Bühne.Irgendwie ist es doch eine große Familie, die hier zusammenkommt. Und Klassiker wird’s reichlich geben! Natürlich auch ein paar Stücke vom aktuellen “Alles fliesst“-Album, und mit Jenau jesaat: Op Odysee folgt gleich eines daraus. Die aktuelle, mit Bläsern versteckte, Truppe ist ja jetzt schon einige Jahre in dieser Formation unterwegs und das passt einfach! Der oder die ein oder andere ergraut so langsam in Ehren, aber die Qualität scheint sich eher noch zu steigern.

 

 

Der Waschsalon sorgt relativ früh dafür, dass die Körper der Anwesenden noch ein paar Schweißtropfen mehr produzieren und der ohnehin immer präsente Publikumschor erreicht bei Alexandra, nit nur do einen ersten Höhepunkt. Getoppt vom wieder im Set befindlichen Zehnter Juni, von Niedecken einst aus Anlass des NATO-Doppelbeschlusses verfasst, liefert nun Putins Angriffskrieg die entsprechende Aktualität. Mehr Stimmung? Einen Song, wie Stell dir vüür hat selbst BAP einst mehr im Zugabenteil gespielt. Jetzt treibt er bereits früh im Set die Freuden- und Schweißtränen hervor. Natürlich als erste Strophe Dylans Hurricane, von dem der Song ja auch maßgeblich inspiriert ist. Große Klasse wieder, Anne de Wolff an der Geige.

 

Nach der Abteilung “Liebesleeder im Sitzen“ - darunter Paar Daach fröher und “für meine Jüngste“ Josephine – wird dann sachte aber bestimmt wieder gesteigert: Jupp (Ulrich Rodes Gitarren-Intro wie auf Platte, Anne de Wolff grandios am Cello), Nix wie bessher (der FC-Schaal wird aus dem Publikum zugeworfen, Wolfgang: “Woher weeste det?“), Müsli Man (Weil “Anne die Bachflöte wieder gefunden hat“), Aff un zo, Nehm mich met... ja, diese Reise könnte endlos gehen.

Nach wie vor, gibt Niedecken zwar den launigen Unterhalter, der immer für eine kleine, meist witzige, Geschichte gut ist, aber die ernsten Themen werden nicht vergessen und dass er sich ernsthaft Sorgen um unsere Demokratie macht, daran erinnert er eindringlich. Unterstrichen von Ruhe vor'm Sturm, dem nach wie vor Gänsehaut erzeugenden Kristallnaach und dem kraftvollen Arsch huh, Zäng ussenander. Wenn das Publikum im Privatleben genauso engagiert ist, wie es bei diesen Liedern mitsingt, besteht auf jeden Fall noch Hoffnung.

 

 

Und die Hoffnung vom Publikum auf weitere Klassiker im Repertoire wird sowieso erfüllt: Wenn et bedde sich lohne däät, Verdamp lang her (der Zugabenteil ist mittlerweile erreicht), Do kanns zaubere, Anna, Jraaduss... wenn das weite Rund zwischendurch “Ooooh, wie ist das schön...“ anstimmt, dann ist das auch genauso gemeint. Mit Wenn am Ende des Tages endet das aktuelle Studioalbum und damit endet auch eine weiteres, wundervolles BAP-Konzert in Hanau. Da kann man nur sagen und hoffen: Bess demnähx, in diesem Theater!

 

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