Titel |
---|
01. Poor Lost Souls |
02. Sweet Oblivion |
03. Encircle My Love |
04. Beat Still My Heart |
05. Red Velvet Rope |
06. High John |
07. Stonewall (1863) |
08. Bright Sunny South |
09. Bell Witch |
10. Dig Up the Hatchet |
11. Jack O’ Diamonds |
12. Burn the Honky Tonk |
13. Three White Horses and a Golden Chain |
Musiker | Instrument |
---|---|
Jimbo Mathus | Vocals, Guitar |
Andrew Bird | Vocals, Violin |
Die SQUIRREL NUT ZIPPERS waren Jimbo Mathus wilder Haufen, eine Bläser-getriebene Swing-Rock-Combo mit Country-Anleihen, die auf der Bühne meist nur Vollgas kannten. Andrew Bird wiederum schreibt opulente Songs, die zwischen Pop und Prog pendeln, spielt Violine und verfasst Texte mit philosophischem Tiefgang. Eine Zeit lang spielte er bei den ZIPPERS mit. Und was kommt heraus, wenn der Südstaaten-Stetson-Träger und der Chicago-Bücherwurm sich nicht nur gegenseitig ihre Hochachtung versichern, sondern endlich auch eine Platte miteinander aufnehmen?
„These 13“ – das ist ein Album, so ruhig wie die Prärie an einem lauen Sommerabend. 13 Songs, die so ur-amerikanisch nach Lagerfeuer und Quellwasser schmecken, nach Country, Folk und Gospel, dass man sich in West Virginia des Jahres 1870 wähnt. Zwei Songschreiber, die sich den klassischen Themen der Hilbilly Mountains widmen: arme Seelen, Streuner, „love and gambling“ und natürlich dem Weg über den Fluss ins bessere Jenseits. Dort, wo der geschundene Körper endlich Ruhe finden darf. Aufrechten Gangs und mit dreckigen Fingernägeln gehen die beiden zum Ufer, während die Violine das getragene Tempo vorgibt.
Jimbo Mathus und Andrew Bird graben die Wurzeln ihrer Musik aus. Unter all den wilden Verrenkungen, den komplexen Melodien und Big-Band-Harmonien liegen drei Akkorde und der Wille, sie in aller Ruhe zur Geltung kommen zu lassen. Nur selten darf ein Walzer-Takt zum Tanz auf der Wiese einladen, eher schon wird „old style“ eine Geschichte von Jack O Diamonds erzählt, der aus Europa zurückkehrt, um in St. Louis sein letztes Spiel zu machen.
Und je tiefer die beiden auf „These 13“ ins Hinterland eintauchen, desto karger wird es. Als würden sie ihr musikalisches Gepäck, das am Anfang durchaus noch ein paar bluesige Extravaganzen beinhaltet (Sweet Oblivion) Schritt für Schritt erleichtern. Bis sie dann ganz zum Schluss am Rand der Wüste ankommen (Three White Horses), wo die Erkenntnis gereift ist, dass aller Reichtum nichts nutzt, wenn man alleine ist. Und dann singen die beiden außerordentlichen Musiker ein letztes Mal, während ihre Stimmen, Gitarre und Violine miteinander verschmelzen: „You’re gonna need somebody, when you come to die“. Und zum Abspann pfeift jemand leise vor sich hin, während die Streicher zum großen Schlaf bitten.