Titel |
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CD: |
01. Caught In A Dream |
02. Be My Lover |
03. I'm Eighteen |
04. Is It My Body |
05. Nor More Mr. Nice Guy |
06. Under My Wheels |
07. School's Out |
08. Elected |
09. Desperado |
Blu-ray: |
Documentary Film incl. Full Show |
Extras: |
Music Video 'I'm Eighteen' (Live From The Astroturf) |
Music Video 'Under My Wheels' (Live From The Astroturf) |
Interview |
Musiker | Instrument |
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Michael Bruce | Guitar, Background Vocals, Lead Vocals on 'Caught In A Dream' |
Alice Cooper | Lead Vocals |
Dennis Dunaway | Bass, Background Vocals |
Neal Smith | Drums |
with: | |
Ryan Roxie | Guitar, Background Vocals |
Chuck Garrie | Harmonica on 'School's Out' |
Allein der Anfang des “Documentary Film“ ist schon geil, wenn die ganzen life-long Fans zu sehen sind, die vor dem Shop ihre Langspielplatten aus den Taschen und Rucksäcken holen und leuchtenden Auges erzählen, wann sie diese gekauft oder wo sie die ALICE COOPER BAND einst gesehen haben und wie begeistert sie bis zum heutigen Tage sind. Manche haben Instrumente dabei oder zeigen ihre Alice Cooper-Tattoos.
Was werden die Leute der Zukunft machen? Ihre Spotify-Playlists vorzeigen? Sich einen Ausdruck davon signieren lassen?? Denen geht viel verloren.
Aber, gut, die Zeiten ändern sich...
...oder sie kommen wieder. Könnte man jedenfalls meinen, als am 6. Oktober 2015 Mitglieder der Original ALICE COOPER BAND die Bühne im “Good Records“, einem Plattenladen, den der Musikverrückte Chris Penn im Jahr 200 in Dallas eröffnet hat, entern um einen kurzen Set mit ihren Klassikern zu spielen. Eigentlicher Anlass ist die Promotion zu Bassist Dennis Dunaways Buch “Snakes! Guillotines! Electric Chairs! - My Adventures In The Alice Cooper Group“. Spätestens als dieser, zusammen mit Gitarrist Michael Bruce und Drummer Neal Smith in dieser Atmosphäre auf die liebevoll dekorierte Bühne steigen kann man sich einer Gänsehaut (oder einer Träne der Rührung) nicht erwehren. Wie muss es erst den Leuten in dem Laden gegangen sein?
Und dann kommt ab dem zweiten Lied, Be My Lover, auch noch old Alice auf die Bühne! Ungeschminkt, aber dafür hat er noch Ryan Roxie als zusätzlichen Gitarristen im Gepäck und plötzlich singen wir alle aus vollster Überzeugung: I'm Eighteen! Vielleicht ist es der Konzertentzug der letzten Jahre, aber dass Chris Penn diesen Abend eigentlich nur zur privaten Erinnerung filmen lies, darf als einer der Glücksfälle für jeden Musikfreund betrachtet werden. Der Film fand letztlich seinen Weg in die Kinos und ein weiterer Glücksfall ist, dass Musik nur erstmals auch auf CD erhältlich ist. “Limited And Numbered“ steht auf dem Digi-Pak der CD/Blu-ray Ausgabe. Also solltet ihr nicht zu lange überlegen. Das ist einfach zu viel Spaß hier.
“We haven't done this in about.. what? 40 Years?“, fragt ein grinsender Cooper vor Is It My Body und auch das kommt, nicht zuletzt wegen des authentisch rohen Sounds, richtig klasse. Bei den eingestreuten Interviews sitzen die Protagonisten stilecht auf elektrischen Stühlen, freuen sich allerdings offensichtlich am Leben zu sein und noch eimal so eine Aktion zu machen. Freude hat hier aber ohnehin jeder. Der Information “This is a sing-along“, vor No More Mr. Nice Guy, hätte es sicher nicht bedurft, denn den Text können die Anwesenden im Schlaf. Wäre Chris Penns etwas größer gewesen, bzw. dieser Auftritt vorher angekündigt, wäre Dunaways Buch wohl am nächsten Tag auf Platz Eins der Bestsellerlisten gestanden, denn ohne ein Exemplar wird da keiner gegangen sein.
“If you don't know this song, leave right now“, und damit hat Alice Cooper verdammt recht, aber er braucht sich bei School's Out nicht zu sorgen. Auch wenn von den Anwesenden bestenfalls noch die Abendschule besucht worden sein dürfte. Bei dieser Darbietung kommt dann noch richig gut, dass Chuck Garric die Mundharmonika beisteuert. Ein wahres Happening, das hier abgeht. Leichte Unsicherheit scheint auf der Bühne vor der Zugabe zu herrschen, aber letztlich rockt sich diese Truppe auch durch Elected routiniert. Und auch der verstorbene Original-Gitarrist Glenn Buxton wird nicht vergessen zu würdigen. Beziehungsweise, wie Alice es ausdrückt: “Whatever he's doing now, it's illegal“. Völlig legal ist es, mit “Live From The Astroturf“ eine wundervolle Zeitreise zu tätigen.