Alev, Fastball Music/Sony/BMG, 2008 | ||||
Alexandra Janzen | Vocals, Piano | |||
Patrick Fleischer | Guitar | |||
Martin Fahrnholz | Bass | |||
Saner Ariduru | Guitar, Keyboards | |||
Niki Brockt | Drums | |||
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01. Where are you | 07. Devotion | |||
02. Crawling under | 08. Disconnected | |||
03. My cover | 09. Institutionalized | |||
04. Unique | 10. At the right time | |||
05. Stained lies | 11. Cause and effect (Remix 2007) | |||
06. On my own | ||||
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ALEV, die Flamme, leuchtet wieder und das heller und strahlender als je zuvor. Das war allerdings so nicht unbedingt zu erwarten, nachdem Sängerin und Namensgeberin Alev Lenz eine Solokarriere als 'Piano playing Fräulein' in Angriff genommen hat und der Band den Rücken kehrte.
Mit Alex Janzen wurde allerdings eine mehr als würdige Nachfolgerin gefunden, die mit ihrer starken und wandlungsfähigen Stimme perfekt zur Band passt.
Im Gegensatz zum Debüt "We live in paradise" ist es ALEV dieses Mal gelungen meinem damaligen Hauptkritikpunkt lässig ins Leere laufen zu lassen. Die zügellose Liveenergie der Band konnte auch in der Studioatmosphäre eingefangen werden, womit das aktuelle Album wesentlich organischer und druckvoller aus den Boxen tönt.
Stilistisch reihen sich die Münchner in den Reigen zeitgemäßer Rockbands ein, die mit ihren dynamikreichen Kompositionen den Brückenschlag zwischen modern-metallischen Gitarreneruptionen und gefühlvollen Melodien anstreben. Harter Rock mit Pop-Appeal bringt es ganz gut auf einen Nenner, wobei ALEV durchaus mainstream- und radiotaugliches Material wie My cover oder Unique am Start haben, aber eben auch Stücke wie Stained lies, bei denen es wesentlich heftiger zur Sache geht. Der Höhepunkt dabei ist der Remix von Cause and effect, mit seinen angedeuteten Elektro- und Deathmetal-Zitaten.
Wer es gerne plakativ mag, darf einmal versuchen sich eine härtere Ausgabe der 4 NON BLONDES oder der CRANBERRIES vorzustellen und dürfte damit ALEV recht nahe kommen.
Hinsichtlich des Songwritings hat die Band qualitativ noch einmal eine Schippe draufgepackt, so dass das jüngste Werk das keinesfalls schwache Debüt noch einmal locker toppt. Das Ergebnis ist ein starkes, in sich stimmiges Rockalbum mit nicht zu leugnendem Hitpotenzial, mit dem ALEV eine weitere Sprosse auf der Karriereleiter erklimmen dürften.