Titel |
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01. Don't Let The Darkness |
02. Heartless Year |
03. I Got The Time |
04. Simple Things |
05. Long Lost Son |
06. Stormy Weather |
07. Single In The Same Summer |
08. Damaged Goods |
09. The Good Doctor |
10. All That Remains |
Musiker | Instrument |
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Ed Jurdi | Vocals, Guitars, Harmonica |
Gordy Quist | Vocals, Guitars |
Trevor Nealon | Keyboards, Vocals, String Arrangements |
Richard MIllsap | Drums, Percussion, Vocals |
Jesse Wilson | Bass, Vocals |
Danny Levin | Strings |
Teresa James, Amber Woodhouse | Background Vocals |
Es sind die einfachen Dinge, die uns am meisten erfreuen. Das kühle Bier zum Feierabend. Das Schnarren einer Gitarrensaite zum richtigen Zeitpunkt.. Die Sonne, die bei Capri.... naja, lassen wir das. Jedenfalls, wenn sich THE BAND OF HEATHENS auf die “Simple Things“ besinnen, kann man davon ausgehen, dass uns große Freude bereiten wird. Gordy Quist drückt das so aus: "Es war eine Rückbesinnung auf unsere Einflüsse, unsere natürlichen Instinkte und die Art und Weise, wie wir klingen, wenn wir auf die Bühne gehen".
Und wie gut sie klingt, dass hat die Band aus Austin in Texas auf mittlerweile acht Studioalben, diversen Live-Mitschnitten und zahllosen Konzerten bewiesen. Und auch ihr neunter Longplayer ist wieder ein ausgezeichnetes Album geworden. Als öffne man die Tür zu einer Schatzkammer (oder steige in ein Basement hinunter...) hört man zunächst nur leise ein paar Instrumente sich eingrooven, eine Mundharmonika einen Rhythmus vorgeben, und unvermittelt ist man mitten im besten Country-Folk-Ohrwurm namens Don't Let The Darkness. Da kann man von frühen EAGLES über POCO und CS&N bis THE BAND nahezu alles als Vergleich anführen. Gewohnt erstklassiger Harmoniegesang, die richtigen Händchen für den ausgewogenen Sound und die passenden Songs dazu. Heartless Year hat durchaus was von Neil Youngs Richtung Country tendierenden Alben. Herrlicher Midtempo-Country-Stomp.
Geht die Band es rockiger an, wie bei I Got The Time, pendelt man irgendwo zischen Dan Baird. THE BLUEFIELDS und BLACKBERRY SMOKE, und viel besser kann man wohl weder pendeln, noch Spaß haben. Auch das ein perfekter Ohrwurm. Wenig später zelebrieren sie mit Damaged Goods einen – leicht gezügelten – ähnlichen tollen Song.
Wenn man auf eine Band jüngeren Datum verweisen will, könnte man sagen, die muntere Ballade Simple Things könnte auch von den US RAILS. Gerade was deren erste Veröffentlichung angeht. Die Streicher, die anderswo wohl stören würden, untermalen die tollen Stimmen hier bestens. In den Händen der bereits erwähnten EAGLES, wäre das Riesenhit.
Jetzt könnte man sagen, da mangelt es an Eigenständigkeit, aber das ist natürlich weit gefehlt. Denn auch die BLACK CROWES, nach denen es in Stormy Weather klingt, haben diese Art des funky groovenden Country Rock nicht erfunden, sondern nur ähnlich der BAND OF HEATHENS inspirieren lassen. Ihren Anteil, am wundervollen Sound, haben, neben den Stimmen, herrlich twangenden Gitarren sowie die Slide-Guitar. Das hört man selten irgendwo besser, als in The Good Doctor. Mit All That Remains bewegen wir uns dann, gemäßigten Schrittes, wieder aus diesem Schatzkästchen, während sich, leicht BEATLES-inspiriert, der Refrain “all that remains is love“ in unseren Hirnwindungen einnistet. Erneut hat die Band ihre Klasse bewiesen und ein richtig gutes Album abgeliefert. Mit 38 Minuten nicht sonderlich lang, aber es sind eben doch die kleinen, einfachen Dinge, die das Leben schöner machen.