Colosseum

The Reunion Concerts 1994

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 27.02.2022
Jahr: 2022
Stil: Jazz-Rock
Spiellänge: 129:40
Produzent: Peter Summer, John Hiseman & Dave Greenslade

Links:

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Plattenfirma: Repertoire Records

Promotion: Brooke-Lynn Promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Gary Moore

Don Airey

Deep Purple

Rainbow

Cream

T-Bone Walker

Chris Farlowe

Clem Clempson

Titel
CD1 & DVD:
01. Those About To Die
02. Skelington
03. Elegy
04. Tanglewood `63 & The Valentyne Suite
05. January‘s Search
06. February‘s Valentyne
07. The Grass Is Always Greener
08. Rope Ladder To The Moon
 
CD2 & DVD:
01. Theme From An Imagniary Western
02. The Machine Demands Another Sacrifice
03. Solo Colonia
04. Lost Angeles
05. Stormy Monday Blues
06. Walking In The Park
07. Those About To Die (nur CD)
08. Stormy Monday Blues (nur CD)
Musiker Instrument
Jon Hiseman Schlagzeug
Dick Heckstall-Smith Saxophon
Dave Greenslade Keyboards & Vibraphon
Clem Clempson Gitarre & Gesang
Chris Farlowe Gesang
Mark Clarke Bass & Gesang

Im römischen Colosseum wurden teilweise spektakuläre, aber auch sehr blutige, Kämpfe ausgetragen, die häufig mit dem Tod eines der Protagonisten endeten. So weit ging es im britischen COLOSSEUM nie, die musikalischen Duelle, die sich die beteiligten Musiker in dieser Band lieferten, waren aber trotzdem oft nicht weniger spektakulär und atemberaubend. Insbesondere in der Besetzung aus dem Jahr 1971 waren COLOSSEUM eine musikalische Macht und das Gesicht der Jazz-Rock-Szene weltweit. Leider löste sich die Band nach kurzer Zeit auf und eine kurzlebige Version namens COLOSSEUM II mit Gary Moore und Don Airey (DEEP PURPLE und zuvor unter anderem RAINBOW) konnte aber nicht ganz an die vielschichtigen, jazzigen Klangexplosionen der Ur-Gruppe heranreichen, die sich 1994 zum Glück wiedervereinte und unter anderem in Köln ein Reunion-Konzert zelebrierte, das im Rahmen des „Rockpalast“ mitgeschnitten wurde und hier erneut als Doppel-CD plus DVD veröffentlicht wurde.

Die Band zeigte sich an jenem Abend in wahrer Höchstform. Mag der Auftakt von Those About To Die (erinnernd an die Grußformel der Gladiatoren im römischen Colosseum) noch an die BLUES BROTHERS erinnern, so geht dann schnell die instrumentale Jazz-Post ab, wenn insbesondere Dick Heckstall-Smith seine Finger über die Klappen seines Saxophons fliegen lässt (auch wenn er später stellenweise etwas zu dick und insbesondere aus meiner Sicht zu "frei" aufträgt). Beim folgenden Skelington sind es zudem Sänger Chris Farlowe und Gitarrist Dave – genannt „Clem“ – Clempson, die sich betont bluesig ins Rampenlicht singen und spielen und dabei schon mal den einen oder anderen musikalischen Querverweis etwa zu CREAM wagen.

Abgesehen von ganz wenigen Stellen, ist es aber ganz großes musikalisches Kino, was die sechs Musiker hier bieten. Jeder der Solisten begeistert mit seinen überragenden individuellen Fähigkeiten, stellt sich aber auch immer wieder in den Dienst des Kollektivs und insbesondere auch des jeweiligen Songs, so dass diese nie nur zur Aneinanderreihung von Solo-Spots werden, sondern ihren Lied-Charakter immer beibehalten. Zugleich merkt man den Musikern auch in jedem Moment an, was für eine große Freude es für sie ist, nach einer 22-jährigen Pause wieder in dieser Besetzung zusammen musizieren zu können. Der so gerne zitierte Vibe ist andauernd spürbar. Kein Wunder, dass das Publikum an diesem Abend im Kölner E-Werk immer wieder in frenetischen Jubel ausbricht.

Knapp 130 Minuten lang begeistern die Briten die anwesenden Zuschauer mit einem sehr abwechslungsreichen Set, wobei hier der Opener Those About To Die ebenso zwei Mal enthalten ist, wie der T-Bone Walker-Klassiker Stormy Monday Blues. Die beiden Lieder wurden schon ein paar Monate früher beim Zelt-Musik-Festival in Freiburg mitgeschnitten und klingen auf der einen Seite noch ein wenig treibender, beziehungsweise auf der anderen etwas gefühlvoller. Aber von der Klangqualität der Aufnahmen merkt man keinen Unterschied. Die ist in beiden Fällen wirklich sehr gut. Das Video ist leider im – aus heutiger Sicht – ungewohnten 4:3-Format auf der DVD enthalten, das auf modernen Großbildschirmen antiquiert wirkt und angesichts des Alters der Aufnahme natürlich auch nicht die technische Klarheit und Details moderner Veröffentlichungen bieten kann. Insofern ist es tatsächlich eher ein optisches Zeitdokument als ein visueller Genuss. Aber es zeigt eine Gruppe, der zuzusehen und zuzuhören auf dieser Doppel-CD plus DVD eine wahre Freude ist.

 

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