ZZ Top

La Futura

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.09.2012
Jahr: 2012
Stil: Texas Blues-Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


ZZ Top
La Futura, Universal / American, 2012
Billy F GibbonsGuitars & Vocals
Dusty HillBass & Vocals
Frank BeardDrums
Special Guests:
D. Sardy & Joe HardyPiano
James HarmanHarmonica
Produziert von: Rick Rubin & Billy F Gibbons Länge: 39 Min 28 Sek Medium: CD
01. I Gotsta Get Paid06. I Don't Wanna Lose, Lose You
02. Chartreuse07. Flyin' High
03. Consumption08. It's Too Easy Mañana
04. Over You09. Big Shiny Nine
05. Heartche In Blue10. Have A Little Mercy

Neun Jahre ist es bereits her, seit ZZ TOP ihr Album "Mescalero" veröffentlicht haben, was natürlich trotz der über 40-jährigen Bandgeschichte eine lange Zeit ist. Schön, es gab die Live-CD/DVD/BlueRay "Live From Texas", aber neues Material fehlte. Ist einem aber auch lieber, als wenn da wieder so ein Viva Las Vegas Zwischengekasper kommt.
Mit Rick Rubin, der nicht zuletzt durch seine Alben mit Johnny Cash zu Ehren kam, hat man wohl den richtigen Produzenten für ein Alterswerk gesucht und gefunden. Nicht dass die Typen jemals jung ausgesehen hätten. Die Schattenbilder auf dem Cover erinnern mich an Western-Comics im Stile von Lucky Luke und mancher hält sie vielleicht schon für ihr eigenes Abziehbild.

Dem wollen sie wohl mit diesem zukunftsweisenden Album entgegenwirken. Also wie sieht die "Futura" von der "Lil' Ol' Band from Texas" aus? Die "LP-Spielzeit" von unter 40 Minuten könnte schon was ankündigen und, um es kurz zu machen: So wie die Vergangenheit auch. Da darf man gern ganz weit in die Vergangenheit schauen. Der Opener hat zwar mehr den Sound von, sagen wir My Head's in Mississippi, aber der urwüchsige Texas-Blues kommt aus diesen Stiefeln nicht mehr raus. Manches Lick hier hat man bereits auf "ZZ Top's First Album" gehört. Wie es Rubin gerne macht, steht die Stimme des Sängers ganz weit vorn und spricht dem Hörer ohne Umwege über den Gehörgang direkt ins Hirn. Der Gitarrensound ist gewohnt knackig-trocken, gelegentlich auch mal etwas "kaputt" klingend.
Bei Chartreuse zitiert man - wohl nicht unbeabsichtigt - das ureigene Tush mit einem verdächtig ähnlichen Riff. Der hoppelnde Boogie macht auf jeden Fall mächtig Spaß.
Etwas gemächlicher im Tempo schließt sich Consumption mehr im Stile der Mitt- bis Spätachtziger an. Gelegenheit für Gibbons, den Staub auf den Stimmbändern hin und her zu rollen und mit seinem typischen Sound diesen ordentlich aufzuwirbeln. Schöner Wüsten-Rock.
Balladen gab es - vor allem im späteren Werk - der Tres Hombres auch immer mal. Trotzdem kommt mir das bluesige Over You zunächst etwas stilfremd vor. Dazu noch ein paar Synthie-Streicher im Hintergrund - das hätt's jetzt nicht gebraucht, auch wenn der Gesang von Billy da einigermaßen kompensiert.
Da ist mir der Blues-Harp-verzierte Stampf-Blues von Heartache In Blue wahrlich lieber, auch wenn das ansonsten üblicher ZZ Top-Stoff ist, wie oft genug gehört. Die Harp kommt aber gut.

Das kann man natürlich über das Meiste hierauf sagen, den so eine große Breite lässt diese Musik nicht. Trotzdem ist mir dann etwas mit schönem Drive, wie I Don't Wanna Lose, Lose You, angenehmer. Typischer Rhythmus vom Duo Hill/Beard und herrliche Pinch-Harmonics von Gibbons himself. Nichts zum Nachdenken - nur auf den Stiefeln balancieren und wissend und mit geschürzten Lippen den Kopf mitwippen lassen.
Wieder aus dem Rahmen fällt Flyin' High, mit ein paar einleitenden STONES-Riffs, trotzdem macht mir der Song mit der Zeit richtig Spaß. Hat einen großen Southern Rock-Touch und einen eingängigen Refrain.
Die Power-Ballade It's Too Easy Mañana kommt auch deutlich besser als die erste Ballade auf dem Album. Man hat zwar Angst, Gibbons' Stimme bröckelte in sich zusammen, aber letztlich wird eine herrliche Spaghetti-Western-Kulisse erzeugt. Könnte ein Klassiker werden.
Big Shiny Nine ist dann eher wieder Durchschnittsware, ohne dass sie den Fan verscheucht und mit Have A Little Mercy verweist man natürlich ein bisschen auf Waiting For For The Bus - sicher auch wieder gewollt. Kommt erneut gut und in diesem Stil und Sound wird - das wird deutlich - wohl auch in "La Futura" noch keiner an die Texaner herankommen. Wenn man's mag, wird man hier sicher sehr zufrieden sein. An die Meisterwerke aus den ersten Jahren kommt das nicht ran, aber seit den 80ern ist wenig Besseres aus Händen von ZZ TOP gekommen. In die Sättel und auf nach "La Futura"!

Epi Schmidt, 15.09.2012

 

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