Zoff

Hallo Deutschland

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.06.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Zoff
Hallo Deutschland, Erzengel Musik, 2004
Reiner Hänsch Vocals
Reiner Burmann Keyboards
Jörg Hamers Percussion, Vocals
Jan Kazda Bass
Ingo Meyer Guitar
Martin Köhmstedt Guitar
Katrin Schmidt Vocals
Wolf Simon Drums
Gäste:
Anke Benth Vocals
Riedel Diegel Harmonica
Peter Heidl Saxophone
Dennis Koehne Guitar
Inga Lühning Vocals
Hans-Peter Salentin Trumpet
Thorsten Heitzmann Trombone
Markus Wienstroer Guitar
Produziert von: Siggi Bemm Länge: 58 Min 53 Sek Medium: CD
1. Armes Deutschland8. Manni & Monica
2. Seid nett zueinander9. Boah ey
3. Spiesser10. Halt's Maul
4. Wenn ich mal alt wär11. JaJaJa
5. Männer & Frau'n12. Deswegen Alkohol
6. Das geht vorbei13. Wieder da
7. n' bisschen Chauvi

ZOFF sind wieder da. Hat überhaupt jemand bemerkt, dass sie weg waren? Oder sie gar vermißt?
Sei's drum, die westfälischen Deutschrocker legen jetzt "Hallo Deutschland" vor, das wenigstens nichts mit jener unsäglichen Knetpuppen-Pubertär-Comedy von einstmals zu tun hat.

Der Opener Armes Deutschland ist sowas wie Bruttosozialprodukt für die Jetztzeit. Ich weiß nicht so recht, ob die Begeisterung des sauerländischen Zwillings von Mick Jagger (aka Franz Müntefering) ein so optimaler Werbeträger ist wie der Promotexter und auch die Band selbst (siehe deren Homepage) zu meinen glauben... aber egal.
Seid nett zueinander ist tatsächlich so harmoniesüchtig wie der Titel verheißt, während Spiesser die Spezies der Couchpotatoes anprangert.

Die musikalischen Mittel? Recht gefälliger Deutschrock irgendwo zwischen Klaus Lage, Marius Müller Westernhagen (als er noch so hieß), Wolf Maahn oder DIE ZÖLLNER.
Positiv könnte man sagen, dass man nicht auf einen Stil festgelegt ist, wenn man es negativ ausdrücken will, kann man eine gewisse Beliebigkeit unterstellen.

Wenn ich mal alt wär ist immerhin ein Thema, mit dem sich Rockmusiker nicht so oft auseinandersetzen (außer vielleicht gelegentlich die Pilzköpfe oder der berühmte Death-Metal-Shouter Udo Jürgens). Immerhin pflegen ZOFF hier eine angenehme Klarsprache.
Männer & Frau'n ist eigentlich, bei einer gewissen Hüftsteife, recht fetzig, aber dann kommt im Refrain doch tatsächlich ein Eieieiei...
Das geht vorbei predigt Optimismus und eine Weitermachen-Haltung, ist immerhin nicht ganz plump gemacht. Das nachfolgende n'bisschen Chauvi darf dann etwas heftiger rocken, bietet aber textlich nichts, was nicht schon ein Berliner Dreier ohne Krankenschein und Praxisgebühr bereits abgehandelt hätte.
Manni & Monica erzählt endlich mal eine kleine, private Geschichte ohne erhobenen Zeigefinger und Moraloverkill. Dagegen ist Boah ey wieder eine Ansammlung von Lebensweisheiten (wenn es wenigstens Klosprüche wären). Immerhin musikalisch recht geschmeidig umgesetzt und hübsch druckvoll.
Recht gelungen und auch vom Songwriting recht ambitioniert ist die Schlager-Abrechnung von Halt's Maul. Jajaja darf richtig straight rocken und bei Deswegen Alkohol fragt man sich: Von wem nur wurde sowas schon einmal besungen?
Wer die Frage beantwortet, darf Sänger Reiner Hänsch ab jetzt auch "Herbert" nennen.
Wieder da wurde ursprünglich für den Iserlohner Eishockeyverein geschrieben (der letztlich gewisse bundesweite Aufmerksamkeit erfuhr, als sich Tagesschau-Beau Jens Riewa in Ingolstadt das Hallenmikro schnappte und "Scheiß Iserlohn" skandierte) und ist entsprechend stadiontauglich und Feuerzeuge-kompatibel.

Gut, wer auf Deutschrock steht, kann zugreifen. Mir ist das ganze musikalisch etwas zu zickig, zu unrund und die Texte sind einfach zu gutmenschig. Halt was für Franz Müntefering.

Ralf Stierlen, 23.06.2004

 

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