Zodiac Road Tapes Vol. 1, Napalm Records, 2015 |
Nick Van Delft | Gesang & Gitarre | |||
Stephan Gall | Gitarre | |||
Janosch Rathmer | Schlagzeug & Percussion | |||
Ruben Claro | Bass & Orgel | |||
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01. Swinging On The Run | 06. Rock Bottom Blues | |||
02. Free | 07. Diamond Shoes | |||
03. Holding On | 08. A Penny And A Dead Horse | |||
04. Cortez The Killer | 09. Moonshine | |||
05. A Bit Of Devil | 10. Coming Home | |||
In den vergangenen Jahren hat wohl keine Band einen solchen Turbostart in ihre Karriere hingelegt wie ZODIAC. Die Münsteraner haben innerhalb von nur drei Jahren gleich drei extrem starke Studio-Alben veröffentlicht. Auf “A Bit Of Devil“ (2012), “A Hiding Place“ (2013) und “Sonic Child“ (2014) hat sich das Quartett als wahrer Gralshüter der klassischen Rock-Musik mit deutlichen Blues-Wurzeln bewiesen. Und nun wagt sich die Band mit den "Road Tapes Vol. 1" auch an ihr erstes Live-Album.
Enthalten sind zehn Songs, die auf der "Sonic Child"-Tournee im vergangenen Jahr mitgeschnitten wurden. Der Sound der Aufnahme ist absolute Klasse und fängt die ganze Bandbreite der klanglichen Möglichkeiten der Band zwischen breitbeinigen Rockern und den eher ruhigen und sehr gefühlvoll vorgetragenen Blues-Momenten sehr gut ein. Man hat das Gefühl, als stünde man in der ersten Reihe und bekäme gerade von der Band musikalisch einen neuen Scheitel gezogen. Einfach prima.
Die Band zockt das Material mit der nötigen Coolness und dem richtigen Feeling (gutes Beispiel ist hier Holding On) aber dabei auch immer präzise wie ein Uhrwerk. Man lausche nur einmal dem wahrlich beseelten Rock Bottom Blues oder der Version des Neil Young-Klassikers Cortez The Killer. Ja, so machen Live-Aufnahmen Spaß. Dass Sänger und Gitarrist Nick van Delft nicht gerade ein Entertainer à la David Lee Roth ist und seine Ansagen eher etwas spröde und kurz angebunden daher kommen, das kann man angesichts der gebotenen musikalischen Leistung problemlos verschmerzen. Zumal es wohl auch von der Persönlichkeit her dann nicht zu der Musik passen würde.
"Road Tapes Vol. 1" präsentiert ZODIAC von ihrer besten Seite. Nach dem Motto "let the music do the talking" rocken die vier Münsteraner so gnadenlos drauf los, dass man sich als Hörer am liebsten in den Allerwertesten beißen möchte, wenn man die Band auf ihrer letzten Tournee verpasst haben sollte. Zumal die Spielzeit von gerade einmal 74 Minuten nahe legt, dass hier kein komplettes Konzert vorliegt. Aber da kann man als Fan zumindest immer noch hoffen, dass den "Road Tapes Vol. 1" ganz schnell noch das "Vol. 2" folgen mag, die "lost songs" sozusagen. Aber bis dahin erfreuen wir uns an diesem Mitschnitt und der Gewissheit, dass Rock nicht tot ist und der Hoffnung, dass uns ZODIAC noch mit viel mehr solcher exzellenter Musik verwöhnen werden.