Yngwie J. Malmsteen Unleash the fury, Spitfire Records, 2005 |
Yngwie J. Malmsteen | Guitars | |||
Dougie White | Vocals | |||
Jaokim Svalberg | Keyboards | |||
Patrick Johansson | Drums | |||
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1. Locked and loaded | 10. Guardian angel | |||
2. Revolution | 11. Let the good times roll | |||
3. Crackin' the whip | 12. Revelation (Drinking with the devil) | |||
4. Winds of war (Invasion) | 13. Magic and mayhem | |||
5. Crown of thorns | 14. Exile | |||
6. Bogey man | 15. The hunt | |||
7. Beauty and the beast | 16. Russian roulette | |||
8. Fugetta | 17. Unleash the fury | |||
9. Cherokee warrior | 18. Paraphrase | |||
Große stilistische Überraschungen darf man von Yngwie J. Malmsteen heutzutage nicht mehr erwarten. In den vergangenen mehr als zwanzig Jahren hat der schwedische Saitenhexer seine stilistische Bandbreite auf einem starken dutzend Alben ausgelotet und sich seine eigenen Grenzen gesteckt.
Melodischer, traditioneller Heavy Rock, klassische Einflüsse und natürlich seine irrwitzigen Gitarrenpassagen sind die Zutaten aus denen der alte Schwede seinen musikalischen Cocktail in unterschiedlicher Konzentration mixt und da macht auch das jüngste Werk "Unleash the fury" keine Ausnahme.
Wo Malmsteen drauf steht ist auch Malmsteen drin und so stellt sich einmal mehr lediglich die Frage wie dicht sich der Gitarrist qualitativ mit einem neuen Album an seine Meisterwerke "Trilogy" und "Odyssee" herantasten kann.
Um das Fazit gleich vorweg zu nehmen: Das hat der gute Yngwie auch schon mal besser hinbekommen, beispielsweise auf dem Vorgänger "Attack!" aus dem Jahre 2002.
Zwar befinden sich unter den achtzehn Kompositionen, die es zusammen immerhin auf über siebzig Minuten Spielzeit bringen einige echte Leckerbissen, die den Vergleich mit Meilensteinen wie Crystal ball oder You don't remember, I'll never forget nicht scheuen müssen. Als da wären: Das hymnische Winds of war (Invasion), das an DEEP PURPLE erinnernde Cherokee warrior, Russian roulette, eine tiefe Verbeugung vor RAINBOW oder die melodische Uptempo-Nummer Revolution.
Es darf jedoch auch nicht verschwiegen werden, dass sich für Malmsteen-Verhältnisse eine ganze Menge bestenfalls durchschnittliches Material auf "Unleash the fury" tummelt. Auch dürfte die recht düstere Grundstimmung des Albums, die bisweilen an BLACK SABBATHs "Dehumanizer" erinnert, hervorgerufen durch mehrere schwerfällige, schleppende Kompositionen für Diskussionsstoff sorgen.
Am Ende steht ein typisches Malmsteen-Album, das zwar definitiv kein essentielles Meisterwerk des Skandinaviers darstellt, aber durchaus seine reizvollen Momente hat. Eingefleischte Fans werden auf ihre Kosten kommen, für gelegentliche Malmsteen-Hörer gibt es unter Umständen wichtigere Lücken in der Sammlung zu stopfen.