Yngwie Malmsteen

Blue Lightning

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.03.2019
Jahr: 2019
Stil: Blues
Spiellänge: 50:50
Produzent: Yngwie Malmsteen

Links:

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Yngwie Malmsteen @ facebook


Plattenfirma: Mascot Label Group

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Ritchie Blackmore

Deep Purple

Rainbow

Jimi Hendrix

The Beatles

Rolling Stones

Eric Clapton

Titel
01. Blue Lightning
02. Foxey Lady
03. Demon’s Eye
04. 1911 Strut
05. Blue Jean Blues
06. Purple Haze
 
07. While My Guitar Gently Weeps
08. Sun’s Up Top’s Down
09. Peace, Please
10. Paint It Black
11. Smoke On The Water
12. Forever Man
Musiker Instrument
Yngwie Malmsteen Gesang & alle Instrumente

Der schwedische Gitarren-Hexer Yngwie Malmsteen machte sich seit Mitte der 1980er Jahre seinen Namen insbesondere mit seinem neoklassisch beeinflussten Heavy Rock und seiner Saiten-Akrobatik, die mit „Flitzefingern“ recht treffend umschrieben ist, und die ihm den Ruf eines “Maestros” und auch „Virtuosen“ einbrachten. Damit wurde er – zumindest einmal für eine gewisse Zeit lang – zum Vorbild für zahlreiche Gitarristen. Aber bei seinen eigenen Vorbildern, da dachten Rock-Fans lange Zeit überwiegend an Ritchie Blackmore, insbesondere zu dessen RAINBOW- und DEEP PURPLE-Zeiten. Schon im Jahr 2003 zeigte der Schwede mit ständigem Wohnsitz in den USA bei seinem Album “Inspiration“, dass diese Einschätzung nicht ganz falsch war. Allerdings äußert sich Malmsteen selbst als auch sehr vom Blues beeinflusster, Musiker, der früher zu John Mayall & THE BLUESBREAKERS seine Kunst übte. Als dann sein Plattenblabel mit der Idee einer reinen Blues-Scheibe auf ihn zukam, war Malmsteen „Feuer und Flamme“ und stürzte sich in die Arbeit.

Dabei kamen vier neue eigene Songs heraus. Außerdem hat er acht Klassiker handverlesen ausgewählt, die er offenbar immer schon einmal (oder eben auch in manchem Fall mehrmals) aufnehmen wollte. Darunter natürlich wieder einige Nummern aus der Feder von Blackmore (dieses Mal sind es Demon‘s Eye aus dem Album “Fireball“ und – fast schon logisch aber leider nicht besonders kreativ – Smoke On The Water). Ebenfalls doppelt vertreten ist natürlich der andere legendäre Strat-Spieler der Rock-Geschichte, Jimi Hendrix, dessen Foxey Lady und Purple Haze hier überarbeitet wurden (auch in diesem Fall sieht Kreativität natürlich anders aus). Hinzu kommen weitere Klassiker wie der Blue Jeans Blues (im Original von ZZ TOP), der BEATLES-Klassiker While My Guitar Gently Weeps, die ROLLING STONES-Hymne Paint It Black und der Forever Man von Eric Clapton.

Wer nun erwartet, dass Malmsteen lediglich die Originalversionen gecovert hat, wird eines Besseren belehrt werden. Dazu sagt er selber: „Ich gehörte noch nie zu den Leuten, die einen Song einfach nur nachspielen. Ich sehe keinen Sinn darin. Wenn Du einen Song genauso hören willst, wie Du ihn in Erinnerung hast, hör Dir das Original an. Ich habe den Stücken meinen eigenen Vibe und meine persönliche Note hinzugefügt. Auf diese Weise konnte ich ganz ich selbst und gleichzeitig respektvoll gegenüber diesen Künstlern sein.“ Sprich, hier klingen die Blues-Klassiker eben eher wie eine Malmsteen-Komposition, da darf schon mal die Double-Bass-Drum bei den Songs bollern und natürlich  flitzen auch hier die Finger wieder mit Hypergeschwindigkeit über die sechs Saiten. Erwartungsgemäß klappt das bei den beiden Blackmore-Kompositionen (die ja eigentlich auch eher Hard Rock als Blues sind) noch am besten.

Man muss auch kein großer Wahrsager oder Prophet sein, um vorherzusagen, dass das den Fans der Originale auf keinen Fall gefallen wird. Denn besonders viel Feeling legt Malmsteen dabei nicht an den Tag, wie auch, wenn kaum eine Note mal länger als eine Sekunde lang gehalten wird. Und auch als Sänger hat Malmsteen noch Steigerungspotenzial.  Nun gut, es tut schon an mancher Stelle weh, wenn der Schwede  doch ziemlich unsensibel durch Foxey Lady, Purple Haze oder Paint It Black „holzt“. Manchmal hat man das Gefühl, dass ihm das Gespür für die Lieder fehlt und dafür, was den einzelnen Song im Original so besonders macht. So wirkt Paint It Black geradezu gehetzt, das Opening von Purple Haze wird ohne das richtige Feeling zunächst mit einem Malmsteen-typischen Lick „vorbereitet“ und dann ohne das richtige Feeling sondern strikt nach der Notenvorgabe abgearbeitet. So kommt wenig Freude auf. Besser klappt das bei dem Blue Jeans Blues, Forever Man und etwas überraschend bei While My Guitar Gently Weeps, wobei insbesondere der Clapton-Klassiker zu einem echten Heavy-Blues umgedeutet wird. Und bei den neuen Lieder merkt man dann auch kaum, dass sie wirklich Blues-basiert wären (am ehesten noch bei Sun‘s Up, Top‘s Down und der Ballade Peace, Please), sie sind eben klassische Malmsteen-Kost, die den Fans sofort gefallen wird.

“Blue Lightning“ wird Yngwie Malmsteen sicherlich nicht als großartigen Blues-Gitarristen in „Verruf“ bringen, dafür ist das Gebotene viel zu sehr durch die Heavy Rock-Presse gedreht worden. Es ging Malmsteen offenbar nicht darum, eine neue Facette seines Spiel zu präsentieren, viel lieber hat er die Kompositionen seine,m Stil angepasst, was bei einigen Liedern eben nicht wirklich funktioniert. Gemäß dem Motto „Schuster bleib bei deinen Leisten“ funktioniert auf dem Werk eben gerade das am besten, was von Malmsteen selber stammt. Aber vielleicht gelingt es ihm ja, den einen oder anderen seiner Fans dafür zu interessieren, was ihr Vorbild sonst noch so gerne hört – und vielleicht finden sie dann Interesse an den „alten Meistern“ und den Originalen (so diese ihnen noch nicht bekannt sind). Dann wäre wenigstens damit den Klassikern gedient.

 

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