Yes - The New Director's Cut, Classic Media Group, 2008 | ||||
Jon Anderson | Vocals, Guitar, Percussion, Harp | |||
Steve Howe | Guitars, Pedal Steel Guitar, Mandolin, Vocals | |||
Chris Squire | Bass, Harmonica, Vocals | |||
Rick Wakeman | Keyboards | |||
Alan White | Drums, Percussion | |||
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DVD 1 | ||||
Birmingham N.I.A., July 3rd 2003 | ||||
01. Siberian Khatru | 08. To Be Over/Clap (Steve Howe Solo) | |||
02. Magnification | 09. Show Me | |||
03. Don't Kill The Whale | 10. Rick Wakeman Solo: I) Intro To Catherine of Aragon II) Celtic Jig III) Jane Seymour | |||
04. In The Presence Of: I) Deeper II) Death Of Ego III) True Beginner IV) Turn Around And Remember | 11. Heart Of The Sunrise | |||
05. We Have Heaven | 12. Long Distance Runaround | |||
06. South Side Of The Sky | 13. The Fish (Chris Squire Solo) | |||
07. And You And I | ||||
DVD 2 | ||||
Birmingham N.I.A., July 3rd 2003 | ||||
01. Awaken | 03. Roundabout | |||
02. I've Seen All Good People: I) Your Move II) All Good People | ||||
Glastonbury Festival, June 29th 2003 | ||||
01. Siberian Khatru | 06. And You And I | |||
02. Magnification | 07. Heart Of The Sunrise | |||
03. Don't Kill The Whale | 08. Awaken | |||
04. We Have Heaven | 09. I've Seen All Good People: I) Your Move II) All Good People | |||
05. South Side Of The Sky | 10. Roundabout | |||
2003 feierten YES, die bis heute aktiven Gralshüter des klassischen Prog Rock ihr fünfunddreißigstes Bandjubiläum mit einer weltweiten Gastspielreise. Das Ereignis wurde bereits mit der im gleichen Jahr (Wiederveröffentlichung 2006) erschienenen Dokumentation "Yesspeak" aufgearbeitet. Diese ist auszugsweise mit Yes-Material unterlegt, während die vollständigen Nummern nur im Audio-Format als Zugabe zu genießen sind. Jetzt offerieren die Briten uns mit 'YES - The New Director's Cut' eine anders geartete Version davon. Diesmal liegt der Fokus nämlich nicht auf der Band, sondern die Musik steht in Form zweier kompletter Performances im Vordergrund.
Die erste Scheibe bietet den Großteil des Auftrittes am 03. Juli 2003 in Birminghams N.I.A. (National Indoor Arena). 17 Kameras haben ihn für die Nachwelt festgehalten. YES beweisen im Verlauf des Gigs auf der nüchtern gestalteten Bühne (Back Drop mit dem berühmten Bubble-Logo und eine einfache, aber effektiv eingesetzte, Lichtanlage) in eindrucksvoller Manier, dass sie nach wie vor in die erste Liga des Progressive Rock gehören. Das Songmaterial ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Ganz gleich, ob Anderson, Howe, Squire, Wakeman und White zusammen spielen oder Soloeinlagen vortragen, sie sind allesamt routinierte Virtuosen auf ihren Instrumenten. Jon Andersons Stimme meistert jeden Ton mit beeindruckender Selbstverständlichkeit. Der Sänger sagt Stücke an, sucht immer mal wieder den Kontakt zum fast alle Altersgruppen abdeckenden Publikum und fordert es zum Mitklatschen auf. Das lässt sich nicht lange bitten und steigt freudig ein. Unterbrochen wird der Live-Mitschnitt immer wieder durch Interviews mit den Musikern und der Crew, Aufnahmen der Crew während ihrer Arbeit, Backstageimpressionen, Eindrücke vom Soundcheck, Bilder von Bühnen im Aufbau, Ausschnitte aus einer Pressekonferenz und ähnlichem mehr. Einige Male sind die Worte der Bandmitglieder mit Einspielungen von der Show unterlegt.
Auf der zweiten Disc kann zunächst der Rest von der Show in Birmingham betrachtet werden. Jon Anderson lässt die kooperativen Konzertbesucher mitsingen und -klatschen und fordert sie bei I've Seen All Good People auch zum Mittanzen auf. Der Frontmann ist vollkommen gelöst und wagt sogar ein Tänzchen mit seiner Frau über die Bühne. Am Ende sind alle, sowohl auf, als auch vor der Bühne, zufrieden und gut gelaunt. Auch hier hat man Interviews mit den Musikern und Bilder aus dem Backstagebereich hinein geschnitten und die Kommentare teilweise mit Konzerteindrücken unterlegt.
Außerdem ist das vollständige Konzert vom 29. Juni 2003 auf dem Glastonbury Festival nachzuerleben. Dieser Gig ist mit 10 Stücken zwar erheblich kürzer als die in Birmingham, macht aber letztendlich mehr Spaß. Die Band wirkt von Beginn an irgendwie unverkrampfter, aber nicht unkonzentrierter und spielt hier ebenso wie aus einem Guss. Natürlich sitzen, bei aller Lockerheit, auch die Soli perfekt. Die Bühne ist kleiner, dafür mit lustigem Firlefanz dekoriert. Es sind erheblich weniger Zuhörer vor Ort, auch hier wieder aus beinahe allen Altersgruppen, was der Stimmung jedoch nicht den geringsten Abbruch tut. Im Gegenteil. Es scheint fast so, als seien sie sogar besser drauf (siehe Seifenblasen). Jedenfalls geht der Großteil von ihnen ohne das geringste Zögern bei den Mitklatsch- und Mitsingspielchen von Mr. Anderson, der ansonsten durch Ansagen und kurze Geschichten für zusätzliche Unterhaltung sorgt, mit. Im Gegensatz zu Birmingham, steht hier alleine die Show, ohne jegliche Unterbrechung, im Mittelpunkt.
Bild und Ton sind, egal ob im Konzertsaal, auf dem Open Air oder den anderen Drehorten, von absoluter Topqualität. Kein Detail, ganz gleich welcher Art es sein mag, entgeht dem Betrachter. Das muss der geneigte Zuhörer und -seher bei einer Band in der Größenordnung von YES natürlich auch erwarten können.
Das Hauptmenü ist auf beiden Discs identisch. Es werden jeweils "Play All", "Tracks" und "Audio" aufgelistet. Reichlich übersichtlich zwar, dafür aber eben auch leicht zu bedienen. Das Bild hat 16 : 9 Format. Beim Sound kann man zwischen Dolby Digital 5.1 Surround, DTS 5.1 Surround und Dolby Digital Stereo auswählen. Sprache ist, wie wohl nicht anders zu erwarten, Englisch. Untertitel sind nicht im Angebot. Die Suche nach Extras irgendwelcher Art verläuft negativ.
'YES - The New Director's Cut' ist eine lohnende Anschaffung für Fans der Band und alle, die nicht genug kriegen können von ihrem musikalischen Gigantismus und Bombast.