Yes Symphonic Live, Eagle Rock, 2010 |
Jon Anderson | Gesang, Gitarre & Percussion | |||
Steve Howe | Gitarre | |||
Chris Squire | Bass | |||
Alan White | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Tom Brislin | Keyboards | |||
European Festival Orchester | ||||
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01. Overture | 08. Starship Trooper | |||
02. Close To the Edge | 09. Magnification | |||
03. Long Distance Runaround | 10. And You And I | |||
04. Don't Go | 11. Ritual (Nous Sommes De Soleil) | |||
05. In The Presence Of | 12. I've Seen Good People | |||
06. Gates Of Delirium | 13. Owner Of A Lonely Heart | |||
07. Steve Howe Guitar Solo | 14. Roundabout | |||
Kaum eine andere Band steht so sehr für innovativen, symphonischen und ausufernden Progressive Rock wie die Briten YES. Im Anschluss an die Veröffentlichung von “Magnification“ 2001 gingen YES in der Besetzung Jon Anderson (Gesang), Steve Howe (Gitarre), Chris Squire (Bass) und Alan White (Schlagzeug) zusammen mit Keyboarder Tom Brislin und einem kompletten Orchester (dem European Festival Orchestra) auf Welt-Tournee. “Symphonic Live“ ist der Mitschnitt eines Konzerts dieser Welt- und Musik-Reise.
Mitgeschnitten in Amsterdam zeigt diese zweieinhalb Stunden lange Show alle Facetten des YES-schen Schaffens. Von Mammutwerken des Schlags Close To The Edge, damals aktuelle Songs wie etwa Don’t Go bis hin zu dem Pop-Hit Owner Of A Lonely Heart zeigt die Band alles, was zu ihrer Faszination als Prog-Legende beiträgt. Bis auf die Zugaben Owner und Roundabout wird sie dabei hervorragend von dem Orchester begleitet. Dabei merkt man vor allem dem sehr jungen Orchester den Spaß an, den die Musiker an dieser Zusammenarbeit haben. Wer einmal behauptete, es sei schwer ein Orchester zum grooven zu bringen, der hat dieses Orchester noch nicht gesehen.
Dagegen sind YES die absoluten Profis, die ihr musikalisch anspruchsvolles Oeuvre sehr konzentriert darbieten. Dabei wirkt insbesondere Steve Howe häufig wie ein Professor, der seinen gelehrigen Eleven die Nuancen des Spiels auf den sechs Saiten in aller Ernsthaftigkeit nahezubringen versucht. Und vielleicht macht es auch deshalb so viel Spaß, YES bei der „Arbeit“ zuzusehen. Eben weil sie ihre Kunst so ernst nehmen und nicht weniger akzeptieren als Perfektion. Das dürfte auch ein Grund dafür sein, warum sie als eine der wenigen Bands seit so langer Zeit im Geschäft und immer noch relevant sind. Aber die begeisterten Reaktionen des Publikums zaubern dann und wann doch ein Lächeln auf die Lippen.
Live-DVDs gibt es von YES einige (gerne auch in wechselnden Besetzungen), was “Symphonic Live“ aber – bislang - einzigartig macht, ist eben die Kollaboration mit dem Orchester und das tut dem YES-Sound gut. Die Streicher, Bläser und Perkussionisten bereichern den Sound tatsächlich hörbar und hauchen besonders den älteren Kompositionen neues Leben ein. Insofern ist diese DVD eigentlich für jeden YES-Fan (egal ob jung oder alt) ein Muss. Dazu tragen in diesem Fall natürlich auch die Qualität der Bilder und der exzellente Sound der Produktion bei. Hier ist eben alles Spitzen-Klasse, die Band, das Material (inklusive der Song-Auswahl) und auch die Aufnahme. Somit handelt es sich bei “Symphonic Live“ um ein rundum empfehlenswertes Gesamtpaket, zumal man YES mit Jon Anderson als Sänger wohl nicht mehr auf Tournee erleben wird. Insofern hat diese DVD sogar noch einen gewissen nostalgischen Charme.