X-Drive Get Your Rock On, Frontiers Records, 2014 |
Keith St. John | Gesang | |||
Jeremy Brunner | Gitarre | |||
James LoMenzo | Bass | |||
Fred Fischer | Schlagzeug | |||
| ||||
01. Love's A Bitch | 07. Turn The Noize Down | |||
02. Get Your Rock On | 08. Fly Beyond The Angels | |||
03. Steppin' On The Rock | 09. Rattlesnake Eyes | |||
04. Baby Bye Bye | 10. Just Can't Say | |||
05. California | 11. Change Of Heart | |||
06. Lay Me Down | 12. Love Breaks The Fool | |||
Die Geschichte von X-DRIVE klingt wie aus dem Skript aus einem Hollywood-Film: in Oregon träumt ein junger Mann von einer großen Karriere als Rock-Gitarrist. Dabei verehrt er Bands wie NIGHT RANGER, DOKKEN oder RATT. Ohne dort jemanden zu kennen, macht er sich auf den Weg ins ehemalige Mekka der Glam Rock-Szene, Los Angeles, und schart für sein Debütalbum eine Reihe bekannter Musiker um sich. Als da wären der frühere MONTROSE- und heutige BURNING RAIN-Sänger Keith St. John, Ex-WHITE LION- und -BLACK LABEL SOCIETY-Bassist James LoMenzo sowie MIDLINE-Schlagzeuger Fred Fischer.
Klar ist auch, dass sich das Gebotene hier stilistisch sehr an den Bands orientiert, die Brunner in seiner Jugend verehrte. Immer wieder gemahnen die Stücke an die glorreichen Zeiten von eben DOKKEN, deren Nachfolgern LYNCH MOB oder auch RATT. Denn es sind ganz offensichtlich Gitarristen wie George Lynch oder Warren DeMartini, die Brunners Spiel maßgeblich beeinflusst haben. Dabei erreicht er aber nur selten ihre individuelle Klasse, was nicht unbedingt verwundert, gehören die Beiden doch zu den besten Gitarristen, die die 80er Jahre Szene hervorgebracht hat. Brunners Spielstil ist eher songdienlich und nicht so „flashy“. Insgesamt muss man sagen, dass die Soli aber auch die Kompositionen generell eher wie die B-Seiten der genannten Acts klingen. Nur in wenigen Songs wie etwa Get Your Rock On, Steppin‘ On The Rock, California (sehr NIGHT RANGER-mäßig) und der Ballade Baby Bye Bye können X-DRIVE Eindruck hinterlassen.
Die große Karriere wird sich für X-DRIVE nach diesem Debütalbum wohl nicht unbedingt einstellen. Dafür gibt es einfach nicht genügend starke Songs zu entdecken. Ansätze sind zweifelsohne vorhanden, aber in der Breite fehlt es eben doch noch an zündenden Ideen oder spannenden musikalischen Wendungen. Da nutzt auch die Star Power von St. John und LoMenzo nicht. Denn gerade im Bereich packendes Songwriting muss Brunner noch einiges zulegen, wenn er es in der Szene schaffen will. "X-Drive" ist ein äußerst durchschnittliches Glam Rock-Album geworden, das zwar zu 100 Prozent den Spirit der damaligen Zeit aber eben nur selten den Glanz damaliger Großtaten versprüht.