Mother Tongue

Smoke Blow

Würzburg, AKW, 22.10.2003

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 22.10.2003

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Würzburg, AKW, 22.10.2003

Ticket Das AKW (Autonomes Kulturzentrum Würzburg) gehört ja schon zu den ältesten musikalischen Einrichtungen der Bischofsstadt und mit Sicherheit auch zu seinen besten. In den letzten Jahren finden sich auch immer wieder hochkarätige Live-Acts im AKW ein und an diesem Mittwochabend mit MOTHER TONGUE ein absolutes Highlight.
Wird nicht mehr lange dauern, dann kann man diese Band in einem solchen, verhältnismäßig kleinen, Rahmen wohl kaum noch erleben und das zu einem Preis von 11 Euro VVK, bzw. 13 Euro Abendkasse!

Entsprechend voll ist es dann auch im "Saal". Zunächst bestreiten noch zwei Vorbands das Programm und als SMOKE BLOW aus Kiel die Bühne entern, wird mir ob der zwei Lead-Sänger doch etwas mulmig. Hip-Hop, oder was?! Die Befürchtung bestätigt sich nicht und die Band liefert einen kraftvollen Auftritt irgendwo im Crossover von Punk, Metal und Hardcore. Hin und wieder kommen mir die STRASSENJUNGS, nur hier um etliche Grad härter gespielt, in den Sinn. Auf alle Fälle war's kurzweilig und hat Spaß gemacht und so soll es ja auch sein.

Der Sound im AKW kommt recht gut rüber, nicht übertrieben Laut und differenziert.

Mother Tongue Als nach kurzer Umbaupause MOTHER TONGUE auf die Bühne kommen, werden sie natürlich lautstark begrüßt. Sie steigen auch gleich mit dem Opener ihrer aktuellen Scheibe "Ghost Note" in den Set ein, was die Stimmung natürlich noch mehr anheizt. Erfreulicherweise kann man, im Gegensatz zu den Vorgruppen, bei David Gould verstehen was er singt. Und das ist ihm, ebenso wie die immer vorhandene Kommunikation mit dem Publikum, auch wichtig.
So weißt er nach dem zweiten Song, Coming Home, auch schon mal darauf hin, dass sich die Anwesenden bei den zwangsläufig wilden Tänzen nicht gegenseitig verletzen sollen.

Mother Tongue Die Gitarrensoli halten sich bei diesen ersten Songs, es folgt das mitreißende The Void, noch sehr verborgen. Es ist der Groove der zählt und den die vier Jungs perfekt beherrschen. Auch wenn wie in vielen Songs in der Mitte mal die "Ghost Note" gespielt wird, entlassen sie einen nie aus ihrem Bann.
Hauptverantwortlicher ist der charismatische Sänger und Bassist David Gould, der sich auch von gerissenen Bass-Saiten nicht beeindrucken lässt und zusammen mit Christian Leibfried (Gitarre, Gesang) am agilsten auf der kleinen Bühne ist. Ansonsten ist es aber das "Kollektiv" das zählt - der gemeinsame Groove der einen unwiderstehlich in seinen Bann zieht.

Das Programm setzt sich überwiegend aus den letzten beiden CDs zusammen. So werden u.a. noch Stop The Tide, Damage, Trouble Came (mit leichten Country-Einflüssen), F.T.W., CRMBL, Casper sowie das vom Publikum lautstark gefeierte und mitgesungene That Man gespielt.

Mother Tongue Ein Lächeln ist auf den Gesichtern von MOTHER TONGUE selten zu finden, aber die Texte geben auch kaum Anlass zu Freude oder gar Ausgelassenheit. Lediglich wenn sich Sänger David Gould mit den Besuchern darüber "streitet", wer sich jetzt bei wem bedankt - die Gruppe beim Publikum, oder umgedreht.

Zur Zugabe wird das bluesige, etwas an die DOORS erinnernde, Night Time sowie das mitreißende Hellicopter Moon geboten. Die Soli sind inzwischen auch präsenter, länger und exzessiver geworden.

Die Zeit verging wie im Fluge trotz der anspruchsvollen Arrangements und gegen 1 Uhr verlässt keiner unzufrieden diese Stätte.
Ich behaupte mal, von MOTHER TONGUE wird man noch hören.

Epi Schmidt, 23.10.2003

 

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