The Wicks Have Met, Blue Rose Records, 2007 | ||||
Andy Stepanian | Guitar, Vocal, Keyboard | |||
Mason Brent | Guitar, Mandolin, Banjo, Pedal Steel, Vocal, Keyboard | |||
Stuart Gunter | Drums, Percussion, Vocal | |||
Brian Gregory | Bass, Vocal | |||
Chase Heard | Guitar, Banjo, Vocal | |||
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1. Bells & Whistles | 8. Ursa Major | |||
2. Chemical Dependance | 9. The Whistler Knows Best | |||
3. 17 Years More | 10. Cumberland Sound | |||
4. Black Skies For The High & Mighty | 11. Ringing In The Days | |||
5. The Wicks Have Met | 12. Swagger & Honesty | |||
6. Cadillac Limousine | 13. Broken Rider | |||
7. Bottomland | ||||
Die Blue Rose-Verantwortlichen bewiesen mal wieder eine gute Nase, als sie im Rahmen des texanischen SXSW-Festivals die Basis für die Vertragsmodalitäten der frisch gesignten WRINKLE NECK MULES aus Virginia legten. Der eingeweihte Americana-Fan kennt die MULES allerdings spätestens seit dem vergangenen Jahr, weil ihr Zweitling "Pull The Brake" seinerzeit ein paar nicht unbeträchtliche Wellen schlug. Was dort gegenüber dem leicht schwachbrüstigen Debut "Minor Enough" als deutliche Steigerung in musikalisch-kompositorischer Hinsicht gewertet werden konnte, setzt sich nun auf ihrem dritten Longplayer, "The Wicks Have Met", als konsequente und hoffnungsvolle Weiterentwicklung fort.
"The Wicks Have Met" geht sicherlich keine weltbewegenden musikalischen Wagnisse ein. Die WNM verfolgen nach wie vor ihre einstmals eingeschlagene Route aus lockerem bis deftigem, gitarrenbetonten Roots-Rock, der sich auffällig oft mit Bluegrass- oder anderen landläufigen Countryelementen vermischt und zudem weitere Schlagkraft aus den drei wechselnden Leadstimmen der Akteure Andy Stepanian, Mason Brent und Chase Heard bezieht. Im Grunde also alles beim alten, könnte man meinen, wenn, ja, wenn die MULES neben dem Austausch ihres Drummers (Stuart Gunter ersetzt Blake Gayle) nicht auch eine gehörige Schüppe gereifteres Songwriting auflegten. Dies macht den kleinen, aber feinen Unterschied zum Vorgängeralbum aus.
WRINKLE NECK MULEs Blaupausen sind zum einen nach wie vor die 'No depression'-Bands der ersten Generation: UNCLE TUPELO, BLUE MOUNTAIN, SON VOLT, BOTTLE ROCKETS, BLOOD ORANGES, V-ROYS et al, und zum anderen die Country-Rock-Formationen der Sechziger bzw. Siebziger Jahre wie z.B. FLYING BURRITO BROTHERS oder NITTY GRITTY DIRT BAND. Insofern ergibt sich eine quicklebendige, relativ eigenwillige Mixtur, die sich freimütig das Beste aus dem großen Americana-Topf fischt und es bar jeglicher Scheuklappenmentalität zu einem stimmigen neuen Bild zusammensetzt. Auf ihre ganz eigene Weise gestalten die MULES ihr Album also recht innovativ.
Den fünf Herren gelingt es auf "The Wicks Have Met", ihre zahlreichen Einflüsse recht effektiv zu bündeln und so eine Art eigenen Trademark-Sound zu kreieren, der selbst dem Hörer der 'alten Americana-Schule' in zunehmenden Maße Respekt abverlangt. Die 13 Songs sorgen garantiert für Spaß und gute Laune, geizen nicht mit hohem Unterhaltungswert und manifestieren sich quasi schon mal als Vorbilder für die demnächst nachwachsende dritte Generation der jungen Roots-Rocker. Ein wirklich empfehlenswertes Album ohne größere Ausfälle.