Woven Hand The Threshingfloor, Glitterhouse Records, 2010 |
David Eugen Edwards | Gesang, Gitarre, Banjo, Concertina | |||
Pascal Humbert | Bass | |||
Ordy Garrison | Schlagzeug | |||
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01. Sinking Hands | 07. Behind Your Breath | |||
02. The Threshingfloor | 08. Truth | |||
03. A Holy Measure | 09. Terre Haute | |||
04. Raise Her Hands | 10. Orchard Gate | |||
05. His Rest | 11. Wheatstraw | |||
06. Singing Grass | 12. Denver City | |||
Mit Verlaub, Denver City klingt - am Maßstab des David Eugene Edwards gemessen - unfassbar ausgelassen. Sogar so maßlos ausgelassen, dass eine Coverversion dahinter zu vermuten ist. Doch die Coverversion auf dem aktuellen WOVEN HAND Album ist die schaurige Interpretation des NEW ORDER Klassikers Truth. Wie wild stolpert das Schlagzeug durch den schweren, monoton-melodiösen Teppich. Edwards verfolgt mit seiner Formation WOVEN HAND eine ganz eigene Form von Grandezza.
Man könnte müde werden, immer wieder die vereinnahmende Attitüde Edwards zu beschreiben. Ebenso wie schon zu 16 HORSEPOWER Zeiten spinnt er mit WOVEN HAND seine dramatisch brachiale Musikwelt weiter, Album um Album. Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
"The Threshingfloor" ist bereits das sechste WOVEN HAND Monument. Im Vergleich zum Vorgänger "Ten Stones" ist "The Threshingfloor" so eingängig als kenne man die 12 Songs bereits. Die kryptische Symbolik der Texte, die perfekte Symbiose einer Hingabe an eine eigene spezifische Version des Rock und des Folk. Die Form eines Oratoriums mit amerikanischen, europäischen und gelegentlich auch orientalischen Einflüssen kommt den beklemmend schönen, countryesken Alben vielleicht am ehesten nahe.
Das hohe Maß wird auch auf "The Threshingfloor" gehalten. Zu den neuen Stücken kann Edwards wieder ganz wunderbar wie ein eingekreister Tiger auf der Bühne fauchen oder angewidert auf den Boden spucken. Und vielleicht auch gelegentlich entrückt lächeln.