Wolvespirit Dreamcatcher, Spirit Stone Records, 2013 |
Debbie Koye | Vocals | |||
Rio Eberlein | Guitars, Vocals | |||
Oliver Eberlein | Organ, Vocals | |||
Andy Hofmann | Bass | |||
Moritz Müller | Drums | |||
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01. Blowin' Up | 06. Crossroads | |||
02. Holy Smoke | 07. Gipsy Queen | |||
03. Making Me Wild | 08. Raven | |||
04. From Venus I Came | 09. Wake Up | |||
05. Dreamcatcher | 10. Spacetrippin' | |||
Wer zur Zeit hip sein will, der beruft sich auf die späten Sechziger oder frühen Siebziger und schustert sich passend dazu wahlweise ein mehr oder weniger glaubwürdiges Hippie- oder Okultimage zusammen. Obwohl die ganze Chose 'nen ziemlichen Bart hat, findet sich dann doch immer wieder die eine oder andere Kapelle, der man den Ausflug zum musikalischen Recyclinghof gerne nachsieht.
Im Fahrwasser der verblichenen THE DEVIL'S BLOOD oder der quietschlebendigen JESS & THE ANCIENT ONES kommen nun WOLVESPIRIT aus dem beschaulichen Würzburg daher und legen mit ihrem Zweitwerk "Dreamcatcher" ein bemerkenswertes Album vor.
Es ist ein räucherstäbchengeschwängerter Trip in die Anfangstage der Rockmusik, der frühe Protagonisten wie CREAM und THE DOORS zitiert, der Anleihen bei URIAH HEEP und DEEP PURPLE weder abstreiten kann noch will, der aber durch Debbie Koye - einer amerikanischen Rockröhre - mit einem Schuss Grace Slick (JEFFERSON AIRPLANE) und Janis Joplin angereichert wird.
So weit, so Retro. WOLVESPIRIT haben erfreulicherweise ein ähnliches Talent wie MONSTER MAGNET oder SPIRITUAL BEGGARS, dass sie sich zwar musikalisch hingebungsvoll im Staub vergangener Dekaden suhlen, es dabei aber trotzdem - mit ein bisschen Hilfe beim Mix von Michael Wagener - schaffen, frisch und kraftvoll zu klingen.
Vielleicht nicht immer, aber zumindest in einigen wirklich starken Momenten. Am überzeugendsten finde ich die Band, wenn bei Stücken wie Gipsy Queen das Tempo hoch gehalten wird. Mit angezogener Handbremse, wenn der harte Rock mit Psychedelic und Doomelementen überzogen wird, klingen WOLVESPIRIT schon etwas unspektakulärer, aber immer noch weitaus spannender als die Mehrzahl der übrigen Retroacts.