Wolf Ravenous, Century Media Redcords Ltd., 2009 |
Niklas Stälvind | Lead Vocals and Guitars | |||
Johannes Axeman | Guitars And Backing Vocals | |||
Anders Modd | Bass Guitar | |||
Richard Holmgren | Drums | |||
| ||||
01. Speed On | 07. Love At First Bite | |||
02. Curse You Salem | 08. Secrets We Keep | |||
03. Voodoo | 09. Whisky Psycho Hellions | |||
04. Hail Caesar | 10. Hiding In Shadows | |||
05. Ravenous | 11. Blood Angel | |||
06. Mr. Twisted | ||||
Schweden scheint ein gutes Pflaster für traditionellen Heavy Metal zu sein. Nachdem aus der britischen Heimat der NWOBHM (New Wave Of British Heavy Metal) seit langer Zeit praktisch kein hoffnungsvolles Lebenszeichen am Horizont erscheint und die alten Dinosaurier (u.a. IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST) zunehmend schwächelnd ihre gewohnten Trampelpfade beackern, gibt es seit einigen Jahren im IKEA-Ländle einige Hochkaräter (BULLET, CRUCIFIED BARBARA, WOLF) zu verzeichnen.
Letztere haben mit "Ravenous" ein Album veröffentlicht, welches getrost zu den Highlights der Metalwelt anno 2009 gerechnet werden darf.
Bereits mit dem Opener Speed On zeigt man überdeutlich, dass für Poser & Wimps kein Platz vorhanden ist. Nach einem geradezu klassisch riffigem Intro steigen WOLF in einen schnelleren Track ein, welcher für den Beginn eines Konzertes wie geschaffen erscheint. Mit Songmaterial, welches sich häufig in der Schnittmenge IRON MAIDEN/MERCYFUL FATE bewegt, weiß der nordische Vierer sofort zu überzeugen. Angenehm darf festgestellt werden, dass es keine schrillen, nervenden Vocals à la King Diamond gibt. Niklas Stälvind erinnert häufig an Mike Howe, den zweiten Shouter der legendären METAL CHURCH. Das treibende Curse Of Salem könnte ebenso aus deren Phase 1989-94 stammen.
Einen Mid-Tempo Stampfer heftigsten Kaliber hauen die Nordmänner mit Voodoo raus. Vor meinem geistigen Auge kann ich mir bei diesem Geschoss einen headbangenden Club nur allzu gut vorstellen. Beachtlich auch die Soli, welche von einer eingängigen Melodik geprägt sind, welche WOLF in der ersten Liga spielen lassen.
Hail Caesar und Ravenous dürften aufgrund der Chorusse in ihren Refrains so manchem Getreuen der teutonischen HELLOWEEN die Freudentränen auf die Backen treiben. Der Titelsong entpuppt sich leider als der bis dato schwächste Track des Album, der zündende Funke bleibt im Dunkeln.
Mr. Twisted, Love At First Bite oder Secrets We Keep fallen alle unter die Kategorie "gut, aber nicht überragend". Doch hier liegt das große Plus von "Ravenous" - aufgrund ihrer einfallsreichen Arrangements zählen auch die durchwachseneren Songs mit zum Besten, was es derzeit im traditionellen Metal oder old-school Metal zu hören gibt.
Denjenigen unter uns, welche sich näher mit Rockmusik beschäftigen, sollte der Name Roy Z nicht unbekannt sein. Ob als Produzent (u.a. Rob Halford, Bruce Dickinson) oder Gitarrist/Komponist (TRIBE OF GYSIES), der Mann steht für geballte Kompetenz. Als Producer/Mixer dürfte sein Anteil am Gelingen dieser Scheibe nicht unerheblich gewesen sein. Druckvoller Sound, Transparenz, rasiermesserscharfe Gitarren - That's The Way I Like It!
Man kann es sich sogar leisten, den besten Song, das melodisch treibende Hiding In Shadows, erst kurz vor Schluss rauszuhauen. Blood Angel steht dem allerdings kaum nach - ein klassischer Banger in Reinkultur mit einem erneut perfekt gelungenem Refrain, eingebettet in einer geradezu genialen Hookline.
"Ravenous" (zu deutsch: gefräßig, heißhungrig) macht Appetit. Appetit auf mehr. Mehr von WOLF - es wird nicht das letzte Album von ihnen gewesen sein, in welches ich die sauer verdiente Kohle investiert habe!!!!