Wolf Maahn

Sensible Daten

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CD-Review

Reviewdatum: 30.09.2015
Jahr: 2015
Stil: Rock, Pop

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Wolf Maahn
Sensible Daten, Libero Records, 2015
Wolf MaahnVocals, Guitar
Volker VaessenBass
Roger SchaffrathLead Guitar
Jürgen DahmenPiano, Hammond, Wurlitzer, Moog Synth
Christoph KählerDrums, Percussion
Jan WienstroerDrums
Markus WienstroerLead Guitar
Oliver JägerBacking Vocals
Matthias KraussAcoustic Guitar
Produziert von: Wolf Maahn Länge: 57 Min 23 Sek Medium: CD
01. Montagssong08. TV aus dem Hotelzimmer
02. Gelobtes Land09. Saat und Ernte
03. Schalflos in Eden10. Zoll Achtung!
04. Konkurrenztanz11. Homo Sapiens
05. Sensible Daten12. Über uns
06. Dienstagssong13. Vom selben Strand (Bonustrack)
07. Fallen in deine Arme

Bei allem berechtigten Genörgel und Zetern über die Ungleichgewichte und Missstände unserer Welt behält sich Wolf Maahn wie üblich vor, den alten Romantiker und Feingeist zu geben. Gleich im Opener Montagssong kriegt er die Kurve und beschwört einen selbsbewussten Positivismus. Im Dienstagssong bringt er es auf die einfache Formel: "Die Existenz von Wundern ist schwer zu leugnen, wenn man den Sinn behält für die einfachen Freuden. Manche vergessen im Zug der Zeit, sie bringt sie zurück, nimm mir ein oder zwei."
Ehrlich gemeinte und erstaunlich unkomplizierte Liebeslieder schüttelt Maahn immer noch locker aus dem Handgelenk. Gelobtes Land und Fallen in deine Arme klingen ähnlich intensiv wie seine Klassiker aus den Achtzigern und Neunzigern. Frei nach dem Motto: Uuh Mädchen, einer liebt dich Wenn der Regen kommt.

Doch der inzwischen 60-jährige Sänger und Gitarrist legt seine Finger natürlich auch wieder in die Wunden unserer Zeit. Beim beschwingten Reggae-Rhythmus des sarkastischen Konkurrenztanz runzelt Maahn seine Stirn über die um sich greifende Höher-Schneller-Weiter-Mentalität unserer Gesellschaft, während er beim zackigen Sensible Daten die gedankenlose Zurschaustellung persönlicher Daten im Netz kritisiert. Raubbau, Raffgier und unmenschliche Arbeitsbedingungen thematisiert er auf Homo Sapiens und hält sich schließlich ebenso wenig zurück, wenn er mit breiter Brust Respekt und Achtung für seine Nachbarn einfordert, egal wie eigenartig und schräg sie auch sein sollten (Zoll Achtung!).

Maahns wohltuende Andersartigkeit hält ihn auch nach über 35 Jahren im Musikbussiness ganz locker über Wasser. So schnell macht dem Altgedienten niemand etwas vor. Und verbiegen lässt er sich schon lange nicht mehr. In Sachen Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit zählt er schließlich zur Speerspitze deutschen Rock-Liedguts.
Maahns groovende Melange aus bodenständigem Rock, schweißnass tänzelndem blue-eyed Soul und Pop mit Zappel- und Mitsinggarantie bleibt weiterhin auf Kurs und muss den Konkurrenztanz mit den teilweise recht müde und uninspiriert wirkenden Altvorderen wie Wolfgang Niedecken, Herbert Grönemeyer und Westernhagen ganz gewiss nicht scheuen. Da gibt's wahrlich nichts zu meckern. Ich zoll Achtung!

Frank Ipach, 28.09.2015

 

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