Without Wax

We Should Believe

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.06.2009
Jahr: 2009
Stil: Rock, Metal, Pop

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Without Wax
We Should Believe, Limited Access Records, 2009
Yannick DahlGesang
Florian BlaswichGitarren
Tino WilczewskiSchlagzeug
Jonas NühlenBass
Produziert von: Siggi Bemm Länge: 43 Min 51 Sek Medium: CD
01. We Should Believe08. Rescue Me
02. Innocence Fadin'09. Kevin's Got A Gun
03. No School Today10. Best Friend (feat. Dennis Hormes)
04. Leaving Home11. Florians Kleine Nachtmusik
05. These Killing Words12. Lead You To The Sun
06. What are You Waiting For13. Don't Get Mad
07. Saturday Night (Every Night)14. Now I'm Here

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Diese alte Weisheit geht einem sofort durch den Kopf, wenn man die musikalische Sozialisation der vier jungen Burschen von WITHOUT WAX beleuchtet. Alle vier Jungs aus dem eher provinziellen Großraum Wesel/Dinslaken am Niederrhein stammen aus recht musikalischem Hause. Da bleibt natürlich einiges im Hinterkopf hängen, wenn Mamas und Papas Plattenregal mit den amtlichen und ehrwürdigen Bands der glorreichen Siebziger Jahre bestückt ist und die Kiddies frühzeitig auf den dampfenden Rock'n'Roll Zug aufspringen und die Fahrkarte sehr gerne von den musikbegeisterten Eltern in die Westentasche gestopft bekommen. So soll es sein, nur so kann halbwegs linientreuer Nachwuchs gedeihen. Es ist natürlich nicht so, dass WITHOUT WAX klingen wie bemühte WHITESNAKE, DEEP PURPLE, THIN LIZZY, VAN HALEN, KISS oder FOO FIGHTERS Epigonen, sondern eher eine, insbesondere für diese Altersklasse (sie sind alle um die 16 bzw. 17 Jahre alt), recht subtile Melange all dieser Vorbilder kreieren und einen guten Schuss modernerer Rock-Sounds in ihre selbst verfassten Songs integrieren. WITHOUT WAX klingen also nicht altbacken, aber auch nicht zu modernistisch oder womöglich so, als seien sie auf einen schnellen Radiohit abonniert, der ihnen heftigen, aber schnell verblassenden Ruhm einbrächte. Da steckt eine absolut fundierte Ausbildung dahinter, da sind zum einen jugendlicher Ehrgeiz und zum anderen der Wille, eine gehaltvolle Songauswahl anzubieten, durchaus spürbar und bei den meisten Tracks ihres Debutalbums überdeutlich zu hören.

Erfreulich auch, dass sich die Jungs nicht mit billigen Tralala-Melodien und Allerweltstexten befassen, sondern eine erstaunliche Abgeklärtheit in Sachen Themenauswahl zu bieten haben. Klar, wie sollte es bei Teenagern anders sein, als Sujets wie Schule, Selbstmord, Amoklauf, Liebeskummer, party and fun und ähnliches zu präferieren. Aber diese gewisse Tiefsinnigkeit, die selbst den erwachsenen Hörer bei der Stange hält, bleibt glücklicherweise nie auf der Strecke. Dieses durchaus bemerkenswerte Teenage-Rock'n'Roll-Debut, das mit "We Should Believe" treffend optimistisch betitelt ist, ermöglicht sowohl dem auf der Spitze der Hormonwelle tanzenden Jugendlichen als auch dem gestandenen Rock-Hörer einen freimütigen Einblick in die Gedankenwelt voll im Leben stehender Heranwachsender, die ihren Adrenalinüberschuss klugerweise durch stahlgehärtete Gitarrenriffs und donnerndes Power-Drumming kanalisieren.

Der Sound dieses Albums kommt fett und mächtig daher, lässt aber niemals eine wohltuende, geordnete Transparenz vermissen, woran der alte Produzenten-Haudegen Siggi Bemm, der schon mit Leuten wie Peter Maffay, Udo Lindenberg, Phillip Boa, Tiamat, Moonspell, Lake, Little River Band, Grobschnitt und Extrabreit zusammen arbeitete, einen nicht von der Hand zu weisenden Anteil hat. Die Ausgewogenheit zwischen knisternden Metal-Riffs plus Power-Refrains, einschmeichelndem Balladengut und Pop-geschwängerten Sing-Alongs zeugt von unerwarteter Reife und einem musikalischen Weitblick, der auf eine über den Tag hinaus gehende Karriere der Jungspunde hoffen lässt. Da wächst tatsächlich etwas heran, hier spriessen keine zarten Rock'n'Roll Knospen, sondern ein tief verwurzelter Baum reckt sich selbstbewusst und stark in die Höhe, um eines schönen Tages die süßesten Früchte zu tragen. Wohlan, Kiddies, der Rock'n'Roll-Dschungel mag zunächst undurchdringbar erscheinen, doch euer Kompass ist offenbar geeicht. Can they kick it? Yes, they can!

Frank Ipach, 06.06.2009

 

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