Titel |
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CD1: |
01. Runaway |
02. The King Will Come |
03. The Warrior |
04. Lorelei |
05. You Rescue Me |
06. Persephone |
07. Outward Bound |
CD 2: |
01. Mother Of Pearl |
02. It Started In Heaven |
03. Time Was |
04. Blowin' Free |
05. Bad Weather Blues |
06. Jail Bait |
DVD: same Tracklist |
Musiker | Instrument |
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Andy Powell | Guitar, Vocals |
Laurie Wisefield | Guitar, Vocals |
Martin Turner | Bass, Lead Vocals |
Steve Upton | Drums |
Die legendären Rockpalast-Nächte waren noch etwas entfernt – diese fanden bekanntlich ab 1977 statt - , aber beim WDR lief man sich schon warm und seit 1974 fanden Konzertaufzeichungen und -übertragungen statt. Diese fanden für gewöhnlich in einem Studio des WDR statt und wir erinnern uns an einzigartige Auftritte von Frankie Miller, Rory Gallagher oder Tom Petty. Für manche Acts musste man allerdings schon in größere Örtlichkeiten wechseln und so fand der Auftritt von WISHBONE ASH am 1. Dezember 1976 in der Kölner Sporthalle statt. Ja, jener Ort, an dem ein blutjunger Wolfgang Niedecken gut 10 Jahre zuvor die ROLLING STONES erlebt hatte.
WISHBONE ASH hatten zum Zeitpunkt dieses Konzerts einen ersten (manche Zungen behaupten ihren eigentliuchen) Höhepunkt erreicht und diesen nach ihren ersten vier Studioscheiben mit dem Live-Doppelalbum “Live Dates“ gekrönt. Folgerichtig das meinstverkaufte Album der Band. Seit 1974 war Laurie Wisefield (der zuvor in der Band HOME zusammen mit einem gewissen Cliff Williams gespielt hatte, bekanntlich der spätere AC/DC-Bassist) der zweite Gitarrist bei ASH und auch mit ihm hatte man bereits drei Alben veröffentlicht. Ja, damals wurde noch gearbeitet.
Auf diesem CD/DVD-Package sind alle 13 Titel enthalten, die bei jenem Konzert gespielt wurden und mit Runaway legte man mutig mit einem Song vom gerade erst erschienen “New England“-Album los. Diesen recht harten, blues-rockigen Song dürften wohl noch die wenigsten im Publikum gekannt haben, aber das routinierte Zusammenspiel von Andy Powell, Wisefield und Bassist Martin Turner erntet hier bereits Applaus, der sich bei den ersten Tönen von The King Will Come noch verstärkt. Hier, wie auch beim folgenden Warrior, zeigt vor allem Wisefield, dass er eigene Akzente setzen kann und trotzdem der Vorlage gerecht wird. Was ebenfalls, im Rückblick, deutlich wird, ist, wie sehr der Gesang von Martin Turner die Band geprägt hat.
Großartige Show-Mätzchen sind bei dieser Musik nicht nötig gewesen und hat auch niemand erwartet. Die Garderobe, besonder von Turner und Wisefield ist dennoch bemerkenswert. Waren halt, Mitte der 70er, entsprechende Zeiten. Bemerkenswert sicher auch, dass gleich fünf Titel von “New England“ im Programm waren, dagegen vom vorherigen Album, “Locked In“, mit dem überraschend country-rockigen It Started In Heaven nur ein einziger. Nun, das Album gilt gemeinhin auch nicht als größer Geniestreich der Band. Letztlich ist es aber fast egal, welchen Song die Band spielt, man will die Twin-Guitars hören, und die kommen bei Powell und Wisefield wie aus einem Guss. In dem Zusammenhang muss auf die gern mal übersehene Ballade You Rescue Me verwiesen werden. Wisefield hier übrigens mal mit einer Les Paul zu sehen und zu hören.
Die neueren Stücke sind meist rockiger und eingängiger, ab er schon damals wartete das Publikum sehnsüchtig auf die Klassiker der frühen Jahre, und die werden mit Time Was, Blowin' Free und dem abschließenen Jail Bait auch beeindruckend geboten. Unterbrochen von dem fast 12-minütigen Parforceritt Bad Weather Blues, bei dem Freunde von Boogie ebenso auf ihre Kosten kommen, wie Fans ausgefuchster Gitarrenparts. Erneut sind die doppelstimmigen Soli ein echter Genuss. Wer also dieses Dokument, als WISHBONE ASH-Sympathisant, bisher nicht im Regal hatte, (und wer mit drei Boogie-Stücken hintereinander kein Problem hat) der sollte langsam in die Gänge kommen.