Wishbone Ash Blue Horizon, Solid Rockhouse Records, 2014 |
Andy Powell | Guitar & Vocals | |||
Muddy Manninen | Guitar & Backing Vocals | |||
Bob Skeat | Bass & Backing Vocals | |||
Joe Crabtree | Drums, Percussion & Backing Vocals | |||
Gäste: | ||||
Pat McManus | Violin & Bouzouki | |||
Richard Young | Percussion | |||
Lucy Underhill | Additional Vocals | |||
Tom Greenwood | Organ | |||
| ||||
01. Take It Back | 06. Tally Ho! | |||
02. Deep Blues | 07. Mary Jane | |||
03. Strange (How Things Come Around) | 08. American Century | |||
04. Being One | 09. Blue Horizon | |||
05. Way Down South | 10. All Ther Is To Stay | |||
“Blue Horizon“ ist das 24. Studioalbum von WISHBONE ASH - das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Seit 1969 ist die britische Band, die zwei Leadgitarren in der Rockmusik etabliert hat, aktiv – auch wenn aus den Gründertagen mittlerweile nur noch Andy Powell mit dabei ist. Immerhin ist auch dessen Sohn Aynsley inzwischen im Hintergrund aktiv (in Sachen Songwriting bringt er sich mit ein), so dass die Geschichte von “The Ash“ auch noch ein Weilchen fortgeschrieben werden kann.
Natürlich klingt “Blue Horizon“ nicht mehr so knackig und ungestüm wie die Band in ihren Anfangstagen, aber die typischen entspannten Melodieführungen und geschmeidigen Double-Leads, die das Markenzeichen der Briten sind, gibt es auch hier in voller Pracht zu hören. Songs wie Take It Back oder das sicherlich bald auf der Live-Setlist etabliert Deep Blue haben schon noch richtig Feuer im Grenzbereich zwischen Blues und Rock, während ansonsten auch mal ziemlich ruhige Töne angeschlagen werden. Ja, manche Songs kommen im Grundgerüst gar ein wenig betulich daher (Strange (How Things Come Around) oder das countryartige Way Down South), doch können “The Ash“ hier ihr Gespür für Harmonien und Wohlklang ausspielen. Vor allem die Gitarrenarrangements sind immer wieder vom Feinsten, so dass auch die eine oder andere Untiefe im Songmaterial ausgeglichen werden kann.
Bei einer jungen Rockband würde ich vielleicht schreiben, dass mir ein paar Ecken und Kanten in der Musik fehlen, aber angesichts des doch etwas fortgeschritteneren Alters der Herrn um Andy Powell geht “Blue Horizon“ den richtigen Weg. Den Fuß etwas vom Gas nehmen, um nicht als Rockmusiker-Karikatur auf der Bühne zu enden, dabei aber die eigenen Stärken in Sachen Abgeklärtheit, Entspanntheit, Sinn für schöne Melodien und Harmonien und immer noch bestechende Gitarrenarrangements beibehalten. So wirken WISHBONE ASH auch 2014 noch authentisch und liefern mit “Blue Horizon“ ein Werk ab, das perfekt in die Bandhistorie passt und mit All There Is To Stayden vielleicht schönsten und berührendsten Titel zum Schluss bereit hält, der eine starke folkige Schlagseite besitzt und Pat McManus (u.a. MAMA’S BOYS) an der Violine und Bouzouki als Gastmusiker integriert. Eine Scheibe, die man sich auf jeden Fall immer mal wieder anhören kann, da sie im besten Sinne zeitlos wirkt.