Winger

Five And The Red One

Bochum, Matrix, 06.04.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 08.04.2010
Stil: Heavy Rock

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Redakteur(e):

Thomas Dietz


Winger, Five And The Red One,
Bochum, Matrix, 06.04.2010

WINGER gastieren heute in der Bochumer Matrix. Die vier Amis haben sich ja seit Ewigkeiten nicht mehr in unseren Breitengraden blicken lassen. Mit ihrem neuen Album “Karma“ (2009) im Gepäck, trauen sich die New Yorker jetzt also auch wieder auf europäische Bühnen. Allzu voll ist es zwar heute Abend nicht, aber dennoch können sich wohl einige alte Fans noch an die erfolgreicheren Tage der Band zu den “In The Heart Of The Young“ -Zeiten erinnern. Das ist auch gut so, denn wie sich später eindrucksvoll herausstellen wird, haben Winger rein gar nichts verlernt, und überzeugen mit einem richtig coolen Auftritt!

Doch zunächst werden die bereits Anwesenden von FIVE AND THE RED ONE auf die Show eingestimmt. Dabei handelt es sich um eine noch recht junge Hard Rock Formation aus Ulm, die sich allerdings schon mit ihrem zweiten Album “Mother Bomb Phoenix“ einen Major-Deal an Land ziehen konnte und zudem bereits einige beachtliche Live-Auftritte in der Biographie zu verzeichnen hat, u.a. beim letzt jährigen Sonisphere-Festival oder als Support für ALICE COOPER und WHITESNAKE im Jahr zuvor. Die Band unterstützt WINGER bei den vier anstehenden Deutschlandterminen und schon bei der heutigen Premiere geht alles glatt. Die fünf Ulmer passen mit ihrem eingängigen, oft melodischen Hard Rock bestens ins Programm. Vor allem die eigenwillige Stimme des Frontmanns verleiht der Gruppe einen großen Wiedererkennungswert, obwohl das Gehörte nicht so recht zum Erscheinungsbild der Musiker passen will. Rein optisch machen die Jungs nämlich eher den Eindruck einer Indie-Rock Band, anstelle eines klassischen Hard Rock Acts. Aber sei’s drum. Schließlich zählt ja die Musik und, die ist ohne frage, sehr ansprechend. Wenn die Band noch ein bisschen mehr an ihrer Live-Performance feilt und das nächste Album wieder so erstklassig ausfällt, dürfte einem größeren Erfolg eigentlich nix mehr im Weg stehen.

Jetzt ist es an der Zeit für WINGER zu beweisen, dass sie es immer noch drauf haben. Nach dem Split 1993 war es ja zunächst für viele Jahre ziemlich ruhig um die Band geworden. 2002 folgte dann die Reunion im Original Line-Up und 2006 erschien mit “IV“ das erste neue Album. Im letzten Jahr veröffentlichte man das aktuelle Werk “Karma“, welches durchweg gute Kritiken einfahren konnte, und jetzt steht die Band nahezu in Urbesetzung (nur Keyboarder Paul Taylor ist nicht mehr mit dabei) wieder auf der Bühne. Es kann also losgehen!

Schon nach dem Eröffnungstrack Pull Me Under weiß man, Kip und seine langjährigen Weggefährten stehen voll im Saft! Die Band strotzt gerade zu vor Energie. Und wer könnte dem Charme eines solchen Frontmanns schon lange widerstehen? Wohl kaum jemand…und so überträgt sich die Stimmung auch direkt auf das Publikum. Nach ein paar rockigeren Songs zum aufwärmen folgt mit Rainbow In The Rose das erste ruhige Stück, bei dem Kip ans Keyboard wechselt und sich von seiner ganz emotionalen Seite zeigt. Heute komplett in schwarz gekleidet, mit bläulich gefärbter Sonnenbrille und einem extrem hohen Coolness-Faktor, macht er auch an den Tasten eine sehr gute Figur. Direkt im Anschluss folgt der fliegende Wechsel zurück an den Bass, um Deal With The Devil vom aktuellen Album in bester Glam Rock-Manier runterzuzocken. Kip hat zwar seine auftoupierte 80er Matte gegen einen ansehnlichen Modeschnitt getauscht, aber wenn man solche Lieder hört, kann man kaum glauben, dass inzwischen 20 Jahre vergangen sind. Auch die alten Mitstreiter präsentieren sich in bester Verfassung. Das Gitarrenduo Reb Beach und John Roth leistet tadellose Arbeit an den sechs Saiten sowie beim Backgroundgesang und auch Drummer Rod Morgenstein trommelt sich routiniert aber druckvoll durch das Set.

Alle bisherigen Alben finden heute ihren Weg ins Live-Programm. So, folgen als nächstes die Titel Down Incognito vom 93er Werk “Pull“ und Your Great Escape von der Reunion-Scheibe “IV“. Im Mittelpunkt stehen aber natürlich dennoch die Lieder vom Erfolgsalbum “In The Heart Of The Young“, das im Set u.a. mit You Are The Saint I Am The Sinner und Can’t Get Enuff vertreten ist. Nach einer guten Stunde wird zunächst mit Seventeen der letzte Song gespielt, ehe die Band für ein paar Minuten von der Bühne verschwindet. In der Zugabe folgen noch der Band-Hit Miles Away und Madalaine vom Debütalbum, bevor nach 80 Minuten endgültig die letzten Töne unter kräftigem Beifall verstummen. Das war ein kurzer aber knackiger Auftritt der einstigen amerikanischen Hard Rock Größe. Allen, die es diesmal verpasst haben, sei wärmstens empfohlen, die nächste Chance zu nutzen, um die Band noch mal live zu bestaunen. WINGER sind auch anno 2010, sicher nicht nur für alte Sleaze-Rocker, eine Reise wert!

Wie immer gibt's auch wieder fette Fotostrecken:
FIVE AND THE RED ONE und WINGER

Thomas Dietz, (Artikelliste), 06.04.2010

 

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