Willy DeVille Unplugged In Berlin With Seth Farber & David Keyes, Meyer Records/Rough Trade, 2011 |
Willy DeVille | Vocals, Guitars, Harmonica | |||
Seth Farber | Piano, Back Up Vocals | |||
David Keyes | Upright Bass, Back Up Vocals | |||
| ||||
01. Betty And Dupree | 10. Introduction Of The Band | |||
02. It's Too Late She's Gone | 11. Hound Dog | |||
03. Spanish Harlem | 12. Junker's Blues | |||
04. Trouble In Mind | 13. You Better Move On | |||
05. Storybook Love | 14. Since I Met You Baby | |||
06. Big Blue Diamond | 15. I'm Blue So Blue | |||
07. Shake Sugaree | 16. Keep A Knocking - Sea Cruise | |||
08. Let It Be Me | 17. Shake Rattle And Roll | |||
09. This Is The Way To Make A Broken Heart | 18. Heaven Stood Still | |||
Willy DeVille († 2009) gab am 21. März 2002 gemeinsam mit Seth Farber und David Keyes ein Unplugged-Konzert in der Berliner Columbiahalle. Dieser Gig kursiert bereits als Konserve, die allenfalls Bootleg-Güte besitzt. Nun haben Meyer Records diesen stromfreien Auftritt des Amerikaners und seiner beiden Freunde in anständiger Tonqualität veröffentlicht. “Unplugged in Berlin With Seth Farber & David Keyes“ lautet der Titel.
Alle drei Protagonisten sind instrumental über jeden Zweifel erhaben und absolut perfekt aufeinander eingestellt. Die immens vielseitige Stimme des Meisters ist die ultimative Ergänzung dazu. Besser kann man Soul, Blues, Rock’n’Roll und Boogie ohne Stecker nicht spielen und miteinander in Einklang bringen. Ganz gleichgültig, ob eigenes oder fremdes Songmaterial, Große Gefühle und intensive Emotionen stehen im Mittelpunkt der Show.
Diese Aufnahme ist nicht nur in musikalischer Hinsicht etwas ganz besonderes, sondern auch bezüglich der Aus- und Ansagen Willy DeVilles. Vermitteln doch erst diese Kombination und die Publikumsreaktionen authentisch diese spezielle Atmosphäre, die damals in Berlin geherrscht hat. Der Star des Abends war sehr gut aufgelegt und ließ jegliche Allüren vermissen. Seine teilweise ausführlichen und nicht immer ernst gemeinten Statements, aber ebenso seine Scherze in Richtung Publikum bzw. sein amüsantes Interagieren mit den Leuten sprechen Bände.
“Unplugged in Berlin With Seth Farber & David Keyes“ ist ein Konzertmitschnitt, der Willy DeVille in kleiner Runde und mit sparsamer Instrumentierung und in glänzender Stimmung präsentiert. Hier trat der US-Amerikaner in beeindruckender Manier den Beweis an, dass er es auch ohne echte Band im Hintergrund draufhatte, das Auditorium in seinen Bann zu schlagen. Eine schöne Erinnerung an diesen Vollblutmusiker. Wäre man bloß dabei gewesen.