Willy DeVille Still Alive, Meyer Records/Rough Trade, 2012 |
DVD 1: Willy DeVille Unplugged In Berlin: | ||||
Willy DeVille | Vocals, Guitars | |||
Seth Farber | Piano, Backing Vocals | |||
David J. Keyes | Upright Bass, Backing Vocals | |||
DVD 2: Willy DeVille Live At Metropol: | ||||
Willy DeVille | Vocals, Guitars, Harp | |||
Freddy Koella | Guitars, Violin, Mandolin | |||
David J. Keyes | Upright Bass, Backing Vocals | |||
Boris Kinberg | Percussion | |||
Dorene Wise | Backing Vocals | |||
Yadona Wise | Backing Vocals | |||
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DVD 1: Willy DeVille Unplugged In Berlin (81 Min 14 Sek): | ||||
01. Betty & Dupree | 10. Hound Dog | |||
02. It's Too Late She's Gone | 11. Junker's Blues | |||
03. Spanish Harlem | 12. You Better Move On | |||
04. Trouble In Mind | 13. Since I Met You Baby | |||
05. Storybook Love | 14. Blue So Blue | |||
06. Big Blue Diamond | 15. Keep A Knockin'/Sea Cruise | |||
07. Shake Sugaree | 16. Shake Rattle And Roll | |||
08. Let It Be Me | 17. Heaven Stood Still | |||
09. Broken Heart | ||||
DVD 2: Willy DeVille Live At Metropol (91 Min 19 Sek): | ||||
01. Loup Garou | 11. Cadillac Walk | |||
02. One Night Of Sin | 12. Can't Do Without It | |||
03. Broken Heart | 13. Bad Boy | |||
04. Running Through The Jungle | 14. Who's Gonna Shoe Your Pretty Little Foot | |||
05. Bamboo Road | 15. Heart And Soul | |||
06. Lay Me Down Easy | 16. Goin' Over The Hill | |||
07. Carnelita | 17. Just Your Friends | |||
08. Steady Drivin' Man | 18. Spanish Stroll | |||
09. Across The Borderline | 19. All By Myself | |||
10. 18 Hammers | 20. Hey Joe | |||
DVD 3: Willy DeVille Specials (80 Min 25 Sek): | ||||
01. Beautiful Losers (Part 1) | 04. Va Banque - Film Clip | |||
02. Beautiful Losers - Outtakes: Including 2 Songs: The Ballad Of Jesse James - Instrumental; Blue So Blue - Willy DeVille: Vocals, Guitar; Freddy Koella: Violin | 05. Jack Nitzsche - Interview | |||
03. Soundcheck In Kiel, Germany | 06. Unplugged In Berlin - Outtakes: Nightfalls, Carmelita | |||
Nach der Compact Disc "Live At The Metropol - Berlin" kommen wir nun zur Rezension des zweiten Teils der von Meyer Records auf den dritten August, also drei Tage vor dem dritten Todestag Willy DeVilles am 06. August 2012 datierten Hommage an diesen außergewöhnlichen Künstler.
“Still Alive“ besteht aus drei DVDs. Diese enthalten zu 2/3 reine Konzertaufnahmen und zu 1/3 diverse Spezialitäten als Dreingabe
2002 beging der Amerikaner sein fünfundzwanzigjähriges Bühnenjubiläum. Aus diesem Jahr stammen auch die hier zu sehenden Bilder von zwei Auftritten in Berlin.
DVD 1: Los geht es unter dem Titel “Willy DeVille Unplugged In Berlin“ mit dem auf "Unplugged In Berlin With Seth Farber & David Keyes" nahezu komplett und auf "Come A Little Bit Closer – The Best Of Willy DeVille Live" (beides im Gegensatz zu anderen Veröffentlichungen, in guter Klangqualität) zu einem kleinen Teil schon gehörten Gig am 21. März in der Berliner Columbiahalle.
Ist diese Show bereits im Audioformat eine wahre Wucht, setzen die Bilder da natürlich noch eins drauf. Man erlebt einen völlig entspannten und aufgeräumten Musiker, der mit sich und seinem Tun im Reinen ist. Er irrt sich zwar schon mal, wenn er Erinnerungen zum Besten gibt, doch wen kümmert das? Schließlich haben beide Seiten ihren Spaß und amüsieren sich auf das Heftigste.
Mit Seth Farber und David Keyes hat er zwei Freunde und Weggefährten dabei, die ihn nach Kräften unterstützen und entscheidend zum Gelingen dieser Vorstellung, bestehend aus Soul, Blues, Rock’n’Roll und Boogie, beitragen.
DVD 2: Hier bietet “Willy DeVille Live At Metropol“ die vollständige Setlist der auf den CDs "Live At The Metropol - Berlin" leicht gekürzt und "Come A Little Bit Closer – The Best Of Willy DeVille Live" lediglich in Ausschnitten zu vernehmenden Darbietung vom 24. Juni.
Was für die erste Disc gilt, lässt sich ohne Abstriche auch auf die zweite übertragen. Die Songs zu hören ist bereits ein Riesenvergnügen. Durch die zugehörigen Bilder wird der Genuss nun eindrucksvoll komplettiert. Es ist einfach schön, den Mann, um den sich hier alles dreht, dermaßen unverkrampft und gut aufgelegt agieren zu sehen. Hier wird mehr als deutlich, dass seine Musik sein Leben war. Besonders lagen ihm Cajun, Soul, Blues, Rock’n’Roll, R’n’B, Rock, Latin, Jazz, Pop, Country, Boogie, Doo Wop und Gospel in ihrer ganzen Bandbreite am Herzen.
Um es nicht unerwähnt zu lassen: Kurz vor Beginn des Gigs kommt der allseits beliebte Schauspieler Christoph M. Ohrt (“Edel und Starck“) auf die Bühne um DeVille anzukündigen.
DVD 3: Es beginnt mit Willy DeVilles Teil des Dokumentarfilms “Beautiful Losers (Part 1)“ (in diesem kommen außerdem u.a. die aber nicht zu sehenden Marianne Faithfull und Leonard Cohen vor). Hier lässt der US-Amerikaner extrem tief in seine Seele blicken, indem er der Öffentlichkeit eine Menge von seiner sonst so verschlossenen Persönlichkeit preisgibt.
Sodann folgen einige Szenen, die in dem Streifen keine Verwendung fanden inklusive der beiden Songs The Ballad Of Jesse James und Blue So Blue.
Daran schließen Ausschnitte vom Soundcheck in Kiel vor dem dortigen Unplugged-Konzert an. Auffallend ist die lockere und heitere Stimmung dabei.
Die Ausschnitte aus dem deutschen Spielfilm “Va Banque“ von 1986 (Regie: Diethard Küster) zeigen Willy als abgezockten Billardspieler, der Winfried Glatzeder in einem Match um seine Kohle erleichtert. Außerdem im Bild: Joschka Fischer, der einen Taxifahrer mimt.
Der 2000 verstorbene amerikanische Pianist, Komponist und Produzent, als schwieriger und unzugänglicher Zeitgenosse gehandelt, geht in dem mit ihm geführten Interview regelrecht aus sich heraus und schwelgt in den höchsten Tönen von seinem Seelenverwandten.
Zum Schluss werden Outtakes aus “Willy DeVille Unplugged In Berlin“ gezeigt. Es handelt sich um die beiden Stücke Nightfalls und Carmelita.
Der Box sind zusätzlich ein mehr als dreißig Seiten umfassendes Booklet mit vielen Informationen über DeVille und die einzelnen Programmpunkte auf den drei DVDs, das über zwanzigseitige Booklet “Me & My Life“, in dem der Wortlaut eines ausführlichen Interviews, das im Mai 2002 in New York City stattfand, zu lesen ist und eine Postkarte mit seinem Abbild beigelegt.
Bild und Ton sind überwiegend vollkommen in Ordnung. Die Konzertfilme auf den beiden ersten Scheiben erhielten statt des alten Bildseitenformates 4 : 3 mit 16 : 9 ein neues. Die dritte Disc weist nach wie vor 4 : 3 auf. Für DVD 1 und 3 steht das Tonformat Dolby Digital 2.0 zur Verfügung. DVD 2 bietet Dolby Digital 2.0 und Dolby Digital 5.1 an. Ausschließlich für die Dokumentation “Beautiful Losers (Part 1)“ auf der dritten DVD lassen sich deutsche, französische oder italienische Untertitel zuschalten. Das gesamte Paket ist ohne Altersbeschränkung freigegeben,
“Still Alive“ bringt Willy DeVille seinen nach wie vor zahlreichen Anhängern nochmals auf unterhaltsame und informative Weise näher. Ganz unabhängig davon, ob es bereits andere Ausgaben der angebotenen Materialien gibt oder nicht, ist die hier vorliegende Zusammenstellung ein angemessenes Stück Erinnerung an diesen großen Tonkünstler.