Live From New York City, Eagle Vision, 2008 | ||||
Willi Nelson | Vocals, Guitar | |||
Wynton Marsalis | Trumpet | |||
Mickey Raphael | Harmonica | |||
Dan Nimmer | Piano | |||
Carlos Henriquez | Bass | |||
Ali Jackson | Drums | |||
Walter Blanding | Saxophone | |||
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01. Introduction | 11. Stardust | |||
02. Rainy Day Blues | 12. My Bucket's Got A Hole In It | |||
03. Georgia On My Mind | 13. Ain't Nobody's Business | |||
04. Willie Talks about M. Raphael | 14. New York | |||
05. Bright Lights Big City | 15. Don't Get Around Much Anymore | |||
06. Basin Street Blues | 16. Sweet Georgia Brown | |||
07. Willie & Wynton's Styles | 17. More Than A Star | |||
08. Caldonia | 18. That's All | |||
09. Night Life | 19. Down By The Riverside | |||
10. It's All About The Blues | ||||
Man könnte meinen, es prallten zwei Welten aufeinander. Jazzer trifft Country-Barden. Marsalis meets Nelson. Wie bitte? Doch hier kommt es, aller vorherigen Zweifel zum Trotz, zu einer Explosion der ganz besonderen Art. Das ausgesucht versierte Jazz-Ensemble des großen Jazz-Trompeters Wynton Marsalis begegnet dem kauzigen Songwriter, Gitarristen und Sänger Willie Nelson, einer ganz speziellen Spezies der amerikanischen Popkultur. Sämtliche Protagonisten huldigen in gemeinschaftlicher Ehrerbietung dem Blues, genauer gesagt jazzigen Blues-Standards und formen auf dem Nährboden dieses allgemeingültigen Regelwerks eine Funken sprühende Veranstaltung, die ihresgleichen sucht.
Die Herrschaften halten sich nicht lange mit vorsichtigem Abtasten auf, sondern finden auf schnellstem Wege zueinander und geraten sogar ganz schnell in Verzückung und berauschen sich an ihrer eigenen Musikalität und Spielfreude. Marsalis' Mitstreiter musizieren derart einfühlsam und gekonnt, allen voran der beachtliche Drummer Ali Nelson, dass Old Willie zur Bestform aufläuft. Nelson verleiht den alten Kamellen mit seiner lakonischen, urtypischen Art des Gesangs ganz neue Farben, bereichert diese Monumente des American Songbook mit seiner Nelson Trademark Akustikgitarre und einer Handvoll unkonventioneller Soloausflüge. Das passt wunderbar zusammen, nimmt einen in rasantem Tempo gefangen und am Ende des Konzertes sitzt man ganz verzaubert im Sessel und freut sich, dass dieser Tag im Januar 2007 schließlich kein einmaliges Erlebnis war, sondern per Knopfdruck jederzeit wiederholt werden kann. Danny Clinch, der letzthin schon mit seinem gelungenen John Mayer Konzertfilm ("Where The Light Is") auf sich aufmerksam machte, setzte die Veranstaltung sehr gediegen und unaufgeregt in Szene. Wynton Marsalis und Willie Nelson, eine wahrhaft brisante Mischung. Knalleffekt garantiert.