Wilko Johnson

I Keep It To Myself / The Best Of

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.03.2017
Jahr: 2017
Stil: Pub Rock

Links:

Wilko Johnson Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Wilko Johnson
I Keep It To Myself / The Best Of, Universal Music, 2017
Wilko JohnsonGuitar and Vocals
Norman Watt-RoyBass Guitar
Dylan Howe, Salvatore RamundoDrums
John DentonPiano
Charles Shaar Murray, Jerry TremaineHarmonica
Produziert von: John Hanson Länge: 152 Min 40 Sek Medium: CD
CD 1:
01. Roxette07. Paradise
02. She Does It Right08. Barbed Wire Blues
03. I Keep It To Myself09. Dr. Dupree
04. Ice On The Motorway10. Sneaking Suspicion
05. Back In The Night11. Living In The Heart Of Love
06. Turned 2112. Some Kind Of Hero
CD 2:
01. Twenty Yards Behind08. Come Back And Love Me
02. Out In The Traffic09. She's Good Like That
03. Cairo Blues10. The Beautiful Madrilena
04. The Hook11. Underneath Orion
05. Keep On Loving You12. Down By The Waterside
06. All Right13. I Really Love Your Rock'n'Roll
07. When I'm Gone

Für ganz, ganz viele, ach was, für die meisten Fans, ist Wilko Johnson der DR. FEELGOOD-Gitarrist. Das liegt natürlich an der unnachahmlichen Art, wie er sich auf der Bühne präsentierte und einhergehend mit der Art, wie er seine Telecaster bearbeitete und dabei Klassiker der Band, wie Roxette, She Does It Right oder Back In The Night schuf, ohne die keine der seinem Ausstieg 1977 folgenden Besetzungen der legendären Truppe auskam, bzw. -kommt.
Nachdem bei ihm 2013 Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wurde, mit der Prognose, dass er nur noch ca. 10 Monate zu leben hätte, ging er auf Abschiedstournee und ließ dem Ende der Tour ein vermeintliches “Abschiedsalbum“ folgen, welches er zusammen mit Roger Daltrey aufnahm und dass den Titel “Going Back Home“ trug.
Einen Dickschädel wie Wilko Johnson kriegt man aber nun einmal nicht so leicht unter und so schreiben wir das Jahr 2017, Wilko steht kurz vor seinem 70. Geburtstag und er lebt – Gott sei Dank – immer noch!

Zwischen 2008 und 2012 verschwand Wilko zusammen mit Norman Watt-Roy und Salvatore Ramundo, bzw. Dylan Howe, – mit denen er seit ihrer gemeinsamen Zeit bei IAN DURY & THE BLOCKHEADS befreundet ist – immer mal im Studio um alte und neue Tracks aufzunehmen.
Diese Songs sind hier zusammengefasst und von Wilko selbst zu seinen “Best Of“ erklärt. Da mag einem das einzigartige Organ von FEELGOOD-Sänger Lee Brilleaux fehlen, aber diesen Rhythmus, den spielt nur einer so: Wilko Johnson! Durch seine Spielweise, ohne Plektrum, ebenso limitiert wie mit besonderen Möglichkeiten ausgestattet, hämmert er Nummern wie Roxette, wie nur er es kann.
Klar einige Songs fanden sich auch bereits auf dem Album mit Roger Daltrey und man kann durchaus geteilter Meinung über die jeweilige Gesangsleistung sein. Was mir gefällt, ist die leicht hysterisch-überdrehte Art in Wilkos Gesang, wodurch sich sein Charakter gut widerspiegelt.
Dass er aber nicht nur der Mit-dem-Kopf, mitsamt Gitarre, durch-die-Wand Typ ist, sondern durchaus melancholische Emotionen in sich trägt, drückt sich in gefühlvollen Balladen wie Turned 21 aus. Aber der richtige FEELGOOD-Faktor entsteht natürlich bei solchen Songs wie Paradise oder Living In The Heart Of Love - da kann man nicht mehr stillsitzen!

Übrigens muss man nicht auf die typische Mundharmonika verzichten. Die wird von Charles Shaar Murray und Jerry Tremaine gespielt, bei manchen Songs schweigt sich das Booklet über den Verantwortlichen allerdings aus. Egal, auch auf CD 2 wird gerockt und Spaß gehabt. Man gewöhnt sich an den etwas dünnen Gesang von Johnson und freut sich an den Songs. Underneath Onion, beispielsweise, hätte in den 70ern das Zeug zum Hit gehabt. Und der große Rest hat einfach Drive und geht richtig gut ab.
Im Nachhinein ist es wirklich schade, dass Wilko relativ früh die Band damals verlassen hat. Auch wenn seine Nachfolger noch hervorragende Gitarristen waren und großartige Songs (mit-) geschrieben haben – man denke nur an Milk & Alcohol - , wären mit Wilko zusammen sicher noch ein paar Rockklassiker mehr möglich gewesen.
So oder so, man (und ich!) freut sich, dass er noch aktiv ist und seine außergewöhnliche Spielweise präsentiert und den passenden Abschluss für dieses Review entnehme ich jetzt einfach mal dem Booklet: “He does it right!“

Epi Schmidt, 24.03.2017

 

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