Wicked Wisdom Wicked Wisdom, AFM Records, 2006 |
Jada Pinkett Smith | Vocals | |||
Pocket Honore | Lead Guitar | |||
Rio Lawrence | Bass | |||
Cameron Graves | Rhythm Guitar & Keyboards | |||
Phillip "Fish" Fisher | Drums | |||
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1. Yesterday Don't Mean | 6. You Can't Handle | |||
2. Something Inside Of Me | 7. Forgiven | |||
3. One | 8. Set Me Free | |||
4. Bleed All Over Me | 9. Don't Hate Me | |||
5. Cruel Intentions | 10. Reckoning | |||
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Eigentlich könnte man meinen: So eine Band war einfach mal wieder fällig. Nachdem das Comeback von LIVING COLOUR nicht so richtig zündete, die guten 24-7 SPYZ genausowenig in die Pötte kommen wie die BAD BRAINS oder FISHBONE, musste irgendjemand die Ehre des Black Rock retten. Auftritt WICKED WISDOM.
Und die Vorzeichen könnten nicht besser sein: mit Pocket Honore und Cameron Graves ein kongeniales Team in Sachen schwerer Funk in Verbindung mit (Nu) Metal und Crossover, Ex-FISHBONE Dampframme Fisher an der Schießbude und natürlich mit Wills Gattin, Jada Pinkett Smith einer charistmatischen Frontlady, die durch ihre Prominenz ebenso wie ihre Erfahrungen als Aktrice für Aufsehen auch außerhalb der Musikpresse sorgt und dem Ganzen einen Extrapunkt in Sachen Boulevardkompatibilität gibt. Schnell stellten sich auch die maßgeblichen Lauscher in der Szene auf: eine begeisterte Sharon Osbourne lud die Band zum 2005er Ozzfest ein, ebenso folgte ein Auftritt auf dem Download Festival in Donington.
Genug geklingelt, was darf man jetzt vom Debüt von WICKED WISDOM halten? Miss Smith macht ihre Sache gar nicht mal so schlecht, variiert zwischen Sprechgesang, Screamo und normaler Singstimme und auch die Arrangements sind kurz, knackig und explosiv auf den Punkt. Stählern kraftstrotzende, selbstbewusste Crossovermucke, nicht zu glatt gebügelt und dennoch in die Glieder fahrend. Honore und Graves fahren schwerere Geschütze auf, es bleibt aber beim kurzen Gemetzel in größtenteils zweieinhalbminütigen Songs, denen mitunter noch das Besondere fehlt, um sich nachdrücklich in den Gehörgängen festzusetzen. Denn eines fehlt WICKED WISDOM anno 2006, was die frühen Meisterwerke von LIVING COLOUR ausmachte: die Seele, die bei aller Härte durchschimmerte und das Außergewöhnliche beim Black Rock ausmachte (zu Hören auch auf manchen gelungenen Stücken von Eric Gales). So muss man mal abwarten, was WICKED WISDOM in Zukunft noch zu leisten imstande sind. Gehörig Staub haben sie erstmal aufgewirbelt.