White Lion

Rocking The USA

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.01.2006
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Mike Tramp
Rocking The USA, Frontiers Records, 2005
Mike Tramp Vocals
Jamie Law Guitar
Claus Langeskov Bass
Troy Patrick Farrell Drums
Henning Wanner Keyboards
Produziert von: Michael Wagener Länge: 94 Min 55 Sek Medium: Do-CD
CD 1:
1. Lights And Thunder6. Fight To Survive
2. Hungry7. Cry For Freedom
3. Lonely Nights8. You're All I Need
4. Love Don't Come Easy9. Little Fighter
5. Broken Heart
CD 2:
1. It's Over5. Lady Of The Valley
2. Living On The Edge6. When The Children Cry
3. Tell Me7. Radar Love
4. Wait

Ja, der Mike.
Bei uns im Ort gibt's auch einen Mike und wenn jemand vom "Mike" erzählt, dann hört man für gewöhnlich zu, denn dann ist es oftmals lustig, selten außergewöhnlich, aber meistens interessant.
Wenn jetzt der Mike Tramp eine neue Scheibe rausbringt, oder wahlweise ein Konzert gibt, hört man sich's für gewöhnlich auch an, denn meistens ist es doch interessant.
Weil "der Mike" - hier wie da - ist ein Original.
So kann man sich auch den Wiederaufguss von seiner WHITE LION Band gönnen.

Ob man's braucht, darf bezweifelt werden. Ich hab mich jetzt echt bemüht, aber der Funke will von dieser Live-Scheibe zu mir nicht überspringen.
Das fängt schon beim Sound an, der klingt, als wenn die Songs beim Soundcheck eingespielt worden wären. Die Stimme von Mike Tramp liegt so dermaßen über dem Rest, dass da gar keine Einheit entstehen kann. Gemixt hat das Michael Wagener - von dem hab ich auch schon wesentlich bessere Arbeiten gehört (z.B. die zweite SKID ROW CD).
Dass man vom Publikum relativ wenig hört, kann auch am schwachen Besuch der Konzerte gelegen haben, aber das entzieht sich meiner Kenntnis.

Tja, und so will halt auch beim Zuhörer keine rechte Stimmung aufkommen. Klar gibt Mike einen passablen, vielleicht sogar besseren Jon Bon Jovi ab und unterstreicht das in Songs wie Hungry auch deutlichst, und in den Gefilden von Rick Springfield fühlt er sich auch pudelwohl, wie Broken Heart demonstriert, aber manche Titel passen einfach nicht mehr in die heutige Zeit.
Wenn sie denn je irgendwohin gepasst haben. Cry For Freedom etwa. So einen wachsweichen Titel braucht heute kein Mensch mehr. "Stand up and cry for freedom...", brrrr, damit gewinnt man keinen Blumentopf! Shout!!, müsste sowas heißen!
Mit den Amerikanern kann man's offensichtlich machen und gleich eine ähnlich gestrickte Ballade dranhängen: You're All I Need. Und Little Fighter hab ich auch schon fetziger gehört!

Als David Coverdale auf dem DEEP PURPLE Livealbum "Made In Europe" zu Beginn "Rock'n'Roll" ins Mikrofon flüsterte, schmetterte einem Ritchie Blackmore direkt daran anschließend das Burn-Riff dermaßen ins Gesicht, dass man es, selbst bei einmaligem Hören, sein Leben lang nicht mehr vergisst.
Wenn Mike Tramp zu Beginn der zweiten CD "Rock'n'Roll" verkündet, dann folgt darauf die Schunkelnummer It's Over. Also bitte!
Natürlich ist das Teil nicht komplett schlecht und selbst ich ertappe mich dabei, den Refrain von Living On The Edge mitzusingen. Wenn einen Tell Me, trotz der schludrigen Vocals, gerade etwas versöhnt hat, nervt das pathetische Wait, das zudem von Gitarrist Jamie Law mit seinem Solo erdolcht wird. Der Jamie hat so ziemlich alle gängigen Spieltechniken drauf, ist aber halt auch so ein Durchschnittsfuddler, der einen nicht wirklich überzeugt.
Dann freut man sich wieder etwas über die Lady Of The Valley und selbst an When The Children Cry kann man Gefallen finden. Ist halt doch eine sehr gut gemachte Ballade.
Allerdings: Die WHITE LION Version von Radar Love war schon immer scheiße und kann mit dem Original nicht im entferntesten mithalten. Punkt.
Ich hatte Mike Tramp, von seinem letzten Konzert in Frankfurt, eigentlich besser in Erinnerung. Lag es am damaligen Gitarristen Lance Keltner und der zweiten, von Herrn Tramp selbst gespielten, Gitarre? Möglich. Eventuell auch daran, dass man Mike Tramp eigentlich live erleben muss. Sein Charisma macht einige Schwächen im Songmaterial locker wett.
Auf seiner Homepage beklagt er sich bitterlich, dass - trotz Interesses vom Publikum - kein Promoter eine Tour in Europa mit ihm machen will. Somit soll WHITE LION also endgültig zu den Akten gelegt werden.
Warten wir's ab, 2004 wurde schon mal ein "Last Roar" veröffentlicht und ob der jetzt verkündete "Final Roar" endgültig ist...

Mike Tramp will sich nun auf seine Solokarriere konzentrieren. Meiner Meinung nach hätte er da eh dabei bleiben sollen. Seine Soloscheiben und die Konzerte waren doch recht gut. Einen besseren Abgesang für WHITE LION hätte ich ihm gewünscht. Immerhin ist ja erfreulich, dass noch Livealben als Doppel-CD erscheinen und nicht als Extrakt auf Single-CD. Was für die Sammlung. Wer mehr auf "Rock'n'Roll" steht, ist bei einem Konzert von Mike Tramp besser aufgehoben. Zumindest war es bisher so.

Epi Schmidt, 08.01.2006

 

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