Mike Tramp	Vocals
Kasper Damgaard	Guitars
Dan Hemmer	Hammond B-3 Organ
Nils Kroyer	Bass
Bjarne T. Holm	Drums
Produziert von: Mike Tramp Länge: 54 Min 51 Sek Medium: CD
1. All The Fallen Men	7. Fight To Survive
2. Warsong	8. She's Got Everything
3. El Salvador	9. Lonely Nights
4. Wait	10. Broken Home
5. Little Fighter	11. Till Death Do Us Part
6. When The Children Cry

Na ja, langsam muss man sich schon fragen, was diese Veröffentlichungen sollen, auf denen ein Bandmitglied mit neuer Besetzung alte Gerichte wieder aufkocht.
Klar, Mike Tramp war schon irgendwie Kopf und Aushängeschild von WHITE LION, aber der Neueinspielung dieser Songs im Jahre 1999 fehlt mir doch etwas die Legitimation. Nicht zuletzt ist die Reunion vor ein paar Jahren an der Abwesenheit von Gitarrist/Songschreiber Vito Bratta gescheitert.
Die Mitspieler auf dieser Scheibe waren ja dann zum Teil auf den Soloalben des Sängers vertreten, aber deswegen sind sie noch lange nicht das was man sich unter WHITE LION vorstellt.

Okay, Heavy Metal waren WHITE LION bestenfalls ganz zu Anfang ihrer Karriere und mit dem Hard Rock ging's spätestens ab When The Children Cry auch mehr in den Mainstream-Bereich. Allerdings hab ich das Original doch etwas fetziger in Erinnerung als die Version auf dieser Scheibe - ein bisschen hüftlahm und dieser alberne Chor (?!).
Lässt man alle Vorurteile und Spartendenken beiseite, ist für Mainstream- und Pop-orientierte Hörer dieser "Last Roar" (auch ein etwas übertriebener Titel) natürlich ein Album voller gut gemachter Songs. Die ansatzweise auch mal heftiger rocken, wie im Opener All The Fallen Men und sogar noch härter in Warsong, auch mal schöne doppelstimmige "Lizzy"-Gitarren präsentieren, wie in El Salvador, aber spätestens ab Wait ist man ganz schön in dem Fahrwasser von den späten BON JOVI-Songs, oder dem Poprock eines (ebenfalls späten) Bryan Adams. Wer damit zurecht kommt, kann sich an einem Ohrwurm wie Little Fighter wohl kaum satt hören.

Hoffnung kommt für die Rocker noch mal beim "Heavy"-Slide-Intro von Fight To Survive auf, das dem Durchschnitts-Formatradiohörer vielleicht doch zu hart ist, aber schon bei Living On The Edge ist man, spätestens im Refrain, wieder im Pop-Rock Bereich angekommen.
Auch Lonely Nights kommt im Prinzip ganz rockig, aber immer dann wenn es richtig abgehen sollte schaltet man wieder einen Gang zurück.

Lässt sich alles prima hören, tut ob der entschärften früheren Härte nicht weh und wer heute noch alte POISON-LPs auflegt, kann sich hier knapp über 'ne Stunde lang erfreuen.