Todd Thibaud

Wesel, Karo, 18.12.2004

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Konzertbericht

Reviewdatum: 18.12.2004

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Wesel, KARO, 18.12.2004

Todd Thibaud Nach knapp drei Wochen Tour und bislang 16 Gigs, die ihn in alle Himmelsrichtungen unserer Republik schickten, kam Todd Thibaud mit seiner All-Star-Band zum vorletzten Tour-Happening ins beschauliche Wesel.
Das KARO bot Thibaud nicht zum ersten Mal die Gelegenheit, die Songs seiner fast schon zehnjährigen Solokarriere zu präsentieren. Nachdem er vor einigen Jahren höchstselbst schon im Karo gastierte, sorgte er 2002 mit seinen HARDPAN Kumpels für Aufsehen am Niederrhein.

Todd Thibaud Seine diesjährige Begleitband setzte sich aus nicht gerade unbeschriebenen Blättern zusammen. Bis auf den Drummer David Westner verweist der Rest der Truppe auf eine mehr oder weniger erfolgreiche Karriere jenseits des Todd Thibaud Tour-Engagements.
An der E-Gitarre überzeugte ein junger Mann namens Jabe Beyer (s.a. seine eigene Band JABE), der den Abend auch mit einem knapp halbstündigen Soloprogramm eröffnete. Beyer schrammelte sich mit seiner Gitarre durch einen unterhaltsamen Songparcours, dessen Nähe zur allgemeinen Singer-Songwriter und Roots-Rock Fraktion offenbar wurde, durch die selbstauferlegte Askese aus Gesang und E-Gitarre aber packende und nachhaltig beeindruckende Momente vermissen ließ.
Dieses Bild korrigierte Beyer aber spätestens am Ende des Gigs, als ihm Thibaud die Gelegenheit bot, einen seiner eigenen Songs im vollen Bandkontext zum Besten zu geben. Da konnte sich ein gelungener Titel wie dieser zur vollen Pracht entfalten.

Todd Thibaud Davor lagen allerdings zwei Stunden Roots-Rock in Thibauds unnachahmlicher Manier. Griffige Songs, sympathischer Lead-Gesang, gut gesetzte zwei- bzw. dreistimmige Harmony-Vocals, eingängige Hooklines, gekonntes Changieren zwischen rockig zupackender Direktheit, countryesk schunkelndem Frohsinn und nachdenklich balladesker Melancholie.
Neben Jabe Beyer setzte Thibaud auf die kompetente Unterstützung seines Bassisten Steve Mayone, dessen Soloalbum "Bedroom Rockstar" ebenfalls durchaus zu empfehlen ist.
Für visuelle und musikalische Extravaganzen sorgte der vielbeschäftigte Sean Staples (THE RESOPHONICS, Peter Mulvey, Kris Delmhorst), dessen wehend kreisender Haarschopf bei dem einen oder anderen feurigen Mandolinensolo für schweissnassen Regen und spontanen Szenenapplaus im Publikum sorgte. Staples Mandolinenspiel sorgte auch bei vielen älteren Thibaud-Stücken für eine durchaus interessante und willkommene Abwechslung. Well done, Mr. Staples...

Todd Thibaud Die Titelauswahl streifte sämtliche Solowerke Thibauds, wobei den Löwenanteil die Songs des aktuellen Albums "Northern Skies" ausmachten. Doch auch Gassenhauer wie Johanna's dream und That ain't me wurden nicht vergessen.
Eine schöne Coverversion von Neil Youngs Helpless sorgte für ein wohlmeinendes Raunen im Publikum, ehe sich die Combo mit einem krachenden Rocksong und einem wilden Gitarrensolo von Jabe Beyer in den Schlussakkord flüchtete.

Todd Thibaud Wenn die Herrschaften auch zwischenzeitlich etwas müde und abgekämpft wirkten, was nach 18 Tagen Tourstress sicher nachvollziehbar ist, bündelten sie während des vielumjubelten Zugabenteils noch einmal ihre Kräfte und servierten dem dankbaren Publikum die delikate Rock-Version eines HARDPAN-Titels und eine schwer BYRDS-beeinflusste Neuauflage des Bob Dylan Klassikers You ain't going nowhere.
Die knapp 100 Zuschauer werden diesen unterhaltsamen Abend sicher gerne in Erinnerung behalten, aber die Band um Todd Thibaud wird sich anderweitig um die Lösung der Frage nach dem Urspung der Wörtchen "Deutschland" und "Germany" umhören müssen. Diese Frage blieb nämlich bis zuletzt offen...

Frank Ipach, 19.12.2004

 

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