Weltraum Feuer & Sweet Valentine, Area DB, 2010 |
Boris Mihatsch | Guitar & Mixing | |||
Sebastian Widjaja | Guitar | |||
Dora Gockel | Bass | |||
Stefan Schindel | Synthesizer | |||
Tom Kosiowski | Didgeridoo | |||
Armin Wenk | Djembe | |||
Denniz Gockel | Drums | |||
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Feuer (76:32 min.) | ||||
01. A Hard Break For The Gods Of Fire Part 1 | 04. Astra Traveller | |||
02. A Hard Break For The Gods Of Fire Part 2 | 05. Four To The Floor | |||
03. Rolls Royce Rocket | ||||
Sweet Valentine (79:48 min.) | ||||
01. My Sweet Valentine | 04. Fungusca Timewarp | |||
02. Faceless Truth | 05. Relativity | |||
03. Supernova Reset Groove | ||||
WELTRAUM ist ein Musikerkollektiv aus Soest, das Musikmachen intuitiv, aus dem Bauch heraus praktiziert. Meditative Endlosjams zwischen Psychedelia, Reggae, Dub und Ambient stehen letztendlich als Ergebnis der Interaktion zwischen den Musikern (und bei Konzerten auch mit dem Publikum). Die Musik entsteht spontan, aber mit dem Hintergrund eines Verständnisses von Art Rock, Krautrock und spaceiger Psychedelia. Was dabei entsteht ist wie ein Unikat, für sich selbst stehend und nicht reproduzierbar, dabei jedoch mehr als kompatibel für sämtliche Tanzschuppen dieses Planeten.
“Feuer“ wurde 2009 auf dem Feuerwelt-Festival in Mühlheim mitgeschnitten und kommt auf Grund der Livebedingungen den Vorstellungen der Band natürlich besonders nahe. A Hard Break For The Gods Of Fire Part 1 beginnt sehr perkussiv, mit ein paar elektronischen Effekten und wird mit zunehmender Dauer heftiger und rockiger. Der zweite Teil dagegen wirkt kontemplativer und entspannter. Auch Astral Traveller setzt mehr auf Gitarren und dürfte daher den Rockfreunden am ehesten zusagen.
“Sweet Valentine“, die zweite Scheibe des Doppel-Releases (man muss WELTRAUM ohnehin einen exorbitanten Output zugestehen, bei ca. vier Veröffentlichungen pro Jahr), kommt etwas reduzierter und tiefenentspannter daher als “Feuer“. Auch hier sind die beiden letzten Tracks Liveaufnahmen, diesmal von der 2009er Klangfreunde-Party in Bad Wilsungen. Die übrigen Titel sind in einer Recordingsession entstanden. Vielleicht springt dadurch der Funke nicht ganz so über wie bei “Feuer“, wenngleich es auch hier jede Menge hypnotischer Grooves gibt. Insgesamt geht das noch mehr Richtung Techno/Trance und würde zum Teil einen perfekten Soundtrack zu einer Dokumentation über das “Burning Man“-Festival ergeben. Gerade die beiden letzte, wie erwähnt live eingespielten Stücke (Fungusca Timewarp und Relativity) wirken wie eine tongewordene Chill-Out-Zone.
Alles in allem wirkt “Feuer“ insgesamt etwas dichter und intensiver und hat daher leicht die Nase vorne, obwohl bei “Sweet Valentine“ schon alleine das psychedelische Katzen-Artwork für Bonuspunkte sorgt. Insgesamt ist WELTRAUM sicherlich ein Hinhörer für alle jamversessenen Psychedeliker und insbesondere Fans der Musik der OZRIC TENTACLES, die auch ein Faible für Krautrock und die frühen Werke von PINK FLOYD haben.