Washington

Die Hazels

Wesel, Karo, 23.03.2007

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 23.03.2007

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Wesel, Karo, 23.03.2007

Washington Treffen der Generationen in Wesel. Jedenfalls habe ich es in dieser Form im KARO so noch nicht erlebt. Ein erstaunlich großer Haufen junger Erwachsener tummelt sich vor der Bühne, ganz offensichtlich auch mehr junge Damen als Herren. Lag es nun am schnuckeligen WASHINGTON-Sänger Rune Simonsen, der sich mit seinen kaum älteren Band-Kumpels nach 2006 immerhin schon zum zweiten Mal in Wesel vorstellte, oder tatsächlich nur am Support DIE HAZELS, die möglicherweise ihren halben Abiturjahrgang mit ins KARO lotsten?

Generationsübergreifendes Potenzial darf man WASHINGTONs Musik zweifellos zugestehen, denn neben den entzückten Jungspunden fanden auch die älteren Herrschaften im ordentlich gefüllten Saal ihren Gefallen an Norwegens Melancholiker.
DIE HAZELS im Vorprogramm konnten ihren skandinavischen Kollegen in Punkto handwerklicher Finesse und abgeklärt freundlicher Bühnenausstrahlung zwar lange nicht das Wasser reichen, doch Herzblut und freudiges Engagement war ihnen natürlich nicht abzusprechen.
Washington WASHINGTON gelang innerhalb weniger Minuten, das Publikum in einen flauschigen Kokon zu wickeln. Die Songs der jungen Norweger besitzen diese gewisse, unerklärliche Magie, die unweigerlich auch mit Rune Simonsens Stimme verknüpft scheint, die glockenhell und rein wie ein Felsbach durch die sphärischen Songgebilde sickert. Zudem zeigt sich Simonsen, wie seine anderen Kollegen ebenfalls als freundlicher, sympathischer Zeitgenosse mit unbefangen sonnigem Gemüt, das dem musikalischen Gesamtbild der manchmal etwas schlaftrunkenen WASHINGTON-Musik erfrischend zuwiderläuft.

Washington Nach monatelangem Studiogetüftel freue sich Band verständlicherweise darauf, ihr rotwangiges und jauchzendes Baby in Form ihrer brandaktuellen CD "Astral Sky" dem Publikum vorzustellen. Da passt es auch ins Konzept, über den süßen Knuddel-Teddy Knut zu schwadronieren, der sich offenbar zum gesamteuropäischen Schoßtier entwickelt.
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr brachten WASHINGTON auch einen fünften Mann mit nach Wesel. Der Keyboarder, mit dessen Namen ich leider nicht dienen kann, vervollständigte auf gekonnte und einfühlsame Weise das Soundmosaik, das schon auf dem sehr gelungenem "Astral Sky"-Album für reichlich Glücksmomente sorgte.
Washington Überhaupt, die Combo hatte sich nach wenigen nervösen Minuten schnell gefunden, spielte hervorragend zusammen und zauberte flugs die oben schon angesprochene kuschelige, freundliche Atmosphäre in KARO. Neben Rune Simonsen, dessen Stimme live genauso grandios und makellos rüberkommt wie im sicheren Studio, beeindruckt vor allem der Leadgitarrist, der mit seinen filigranen Soundgespinsten ein dichtes Netz für Simonsens Songwriter-Schrammelgitarre wob. So ganz nebenbei bediente der gute Mann dann auch noch mehrmals seine Lap-Steel-Gitarre, beim heimlichen Hit Boulder on the brink seine schunkelnde Mandoline und zuguterletzt die klagende Neil Young-Gedächtnis-Harmonica bei Each and every one.
Wenn mich nicht alles täuscht, gaben die Jungs das komplette neue Album zum Besten, was bedeutet, dass sie auch die aufbegehrenden Up-Tempo-Nummern wie Firewheel, Trenches und Vaults einstreuten, die sich neben den gemächlichen Nummern ihrer Debutscheibe großartig ausnahmen.

Eines steht nach diesem wunderbaren Gig fest: WASHINGTON sind eine fantastische Band, bringen ihre erlesenen Songs sehr glaubhaft und eigenständig rüber und müssten eigentlich, wenn sie sich derart gut weiterentwickeln, zu einer absolut festen Größe im Musikbusiness werden.

Frank Ipach, 25.03.2007

 

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