Warrior The Wars Of Gods And Men, Reality Entertainment, 2004 |
Marc Storace | Vocals | |||
Joe Floyd | Guitars | |||
Rob Farr | Bass | |||
Dave Ducey | Drums | |||
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1. The wars of gods and men | 6. Mars | |||
2. Do it now | 7. Unseen forces | |||
3. Never live your life again | 8. Hypocrite | |||
4. Salvation | 9. Naked agression | |||
5. Three AM eternal | 10. Love above all | |||
Würde es eine RTL-Charts-Show unter dem Motto 'Heavy Metal One-Hit Wonder' geben, dann wären WARRIOR mit Fighting for the earth sicher mit dabei. 1985 erblickte dieser Überhammer als Titeltrack des WARRIOR-Debüts das Licht der Welt und sollte bis zum heutigen Tage zum Standardrepertoire eines jeden halbwegs ernst zu nehmenden Metal-DJs sein.
Viele Chancen eine weitere Göttergabe dieser Güteklasse zu veröffentlichen hatten WARRIOR ja auch nicht. Acht Jahre zogen ins Land, bis die Band mit dem Nachfolgewerk "Ancient future" zu Potte kam. Weitere acht Jahre später erschien das dritte Album "The code of life". Das sind Veröffentlichungszyklen, die durchaus mit denen von BOSTON konkurieren können.
Nach ersten groben Hochrechnungen müssten WARRIOR also 2009 wieder in Erscheinung treten, doch - oh Staunen, oh Wunder - wir schreiben 2004 und die Band ist mit ihrem vierten Epos am Start. Torschlusspanik?
Natürlich ist vom Original-Line-up nur noch Gitarrist Joe Floyd am Start. Genauso wenig überrascht es, dass WARRIOR auf ihrem vierten Album nach Parramore McCarty und Rob Rock mit Marc Storace bereits den dritten Sänger präsentieren. Ihr habt richtig gelesen. Marc Storace von KROKUS singt jetzt auch bei WARRIOR.
Herausgekommen ist dabei ein gutklassiges Heavy Metal-Album. WARRIOR bieten genau das, was man von ihnen erwarten konnte. Kraftvollen US-Power-Metal, der seine Wurzeln eindeutig in den Achtzigern hat, aber dank einer zeitgemäßen Produktion keinesfalls antiquiert klingt.
Am ehesten lässt sich "The Wars Of Gods And Men" als eine weniger finstere und bedrohliche Ausgabe des letzten WORLD WAR III-Albums "When God Turned Away", dem letzten Lebenszeichen von Joe Floyd in Zusammenarbeit mit Mandy Lion aus dem Jahre 2002, umschreiben. Vor allem in Punkto Gitarrenarbeit und Produktion wird deutlich, welch großen Einfluss Joe Floyd und Mitproducer Warren Croyle damals auf WORLD WAR III hatten.
Und wie schlägt sich Marc Storace bei WARRIOR? Eigentlich gar nicht schlecht. Marc hat seinen Gesangsstil der härteren Ausrichtung von WARRIOR im Vergleich zu KROKUS angepasst, geht kraftvoller und aggressiver zu Werke und erinnert zuweilen an SAXONs Biff. Lediglich der etwas simpel ausgefallen Riff-Rocker Do it now mit seinem American woman-Groove erinnert etwas stärker an den ehemals hochkarätigsten Metal-Exportartikel der Eidgenossen.
"The Wars Of Gods And Men" macht jedenfalls weitaus mehr Spaß als das armselige "Rock The Block", vor allem weil es eben nicht nur eine laues Selbstplagiat ist. Mit dem Opener und Titeltrack haben WARRIOR sogar einen Song am Start, der fast an das legendäre Fighting for the earth heranreicht.
(Na na na, Herr Kollege! "Rock The Block" hat in unserem Crosscheck als eine der besten Platten überhaupt abgeschnitten! Die Restredaktion findet das Album nämlich gar nicht "lau")
Wer also auf soliden, gut gemachten US-Metal ohne große Sperenzchen, aber voller Energie steht, sollte WARRIOR bei ihrem vierten Anlauf in der Szene Fuß zu fassen unterstützen.
Und Marc Storace sollte sich wirklich überlegen wo es ihm mehr Spaß macht zu singen: In einer kräftig arschtretenden US-Metal-Band oder in einer AC/DC-Coverband, die ihren Zenit scheinbar längst überschritten hat.