Warren Zevon

Headless In Boston

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.03.2014
Jahr: 2014
Stil: Roots Rock

Links:

Warren Zevon Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Warren Zevon
Headless In Boston, All Access, 2014
Warren ZevonVocals, Guitar, Keyboards
John WoodLead And Slide Guitar
Randy BrownLead Guitar, Vocals
Larry LarsonBass
Joe DanielsDrums
Produziert von: keine Angaben Länge: 75 Min 40 Sek Medium: CD
01. Johnny Strikes Up The Band11. Bad Luck Sreak In Dancing School
02. The Overdraft12. The Hula Hula Boys
03. Jeannie Needs A Shooter13. Accidentally Like A Martyr
04. Gorilla, You're A Desperado14. Poor, Poor Pitiful Me
05. Roland The Headless Thompson Gunner15. Cadillac Ranch
06. The Envoy16. Excitable Boy
07. Charlie's Medicine17. Werewolves Of London
08. Jungle Work18. Carmelita
09. Play It All Night Long19. I'll Sleep When I'm Dead

Ich denke, es gibt wenig Zweifel daran, dass Warren Zevon einer der größten Verluste war, denn die populäre Musik hinnehmen musste. Als der “Werewolve“ 2003 verstarb hinterließ er eine kaum zu füllende Lücke. Wer konnte sonst so zynische Texte und schwarzen Humor in teils eingängige, teils sperrige Songs verpacken? Etliche Ohrwürmer waren dabei, die textlich aber längst nicht so lustig waren.
Die große Anhängerschaft unter den Musikerkollegen hatte sich bereits bei seinem Debütalbum (welches eigentlich sein zweites Album war) anhand der Beteiligten gezeigt.
Linda Ronstadt war ebenso beteiligt, wie Mitglieder von den EAGLES, von FLEETWOOD MAC und weitere Stars. Das 1976 veröffentlichte Album wurde von keinem Geringeren als Jackson Browne produziert und enthielt bereits Knüller wie Poor, Poor Pitiful Me und I’ll Sleep When I’m Dead. Letzteres erscheint im Nachhinein wie das Lebensmotto von Zevon.

Allzu viele Live-Mitschnitte hat es im Laufe der Karriere von Warren Zevon nicht gegeben. Das Live-Album ”Stand In Fire” ist natürlich Pflicht, aber ansonsten ist nicht so viel zu finden. Umso schöner, dass jetzt dieser “Live Radio Broadcast“ von 1982 erschienen ist. Also voll in der besten Zeit von Warren, auch wenn ich behaupten würde, dass es eine “schlechte“ Zeit bei dem nicht gegeben hat.
Ich würde trotz der Radioübertragung nicht die höchste Sound-Note vergeben, aber musikalisch brennt hier die Bude! Die Band sagt mir nichts und ist auch komplett anders, als auf dem “regulären“ Live-Album, aber hier geht’s verdammt geil ab! Johnny Strikes Up The Band ist ein perfekter Einstieg, aber bei The Overdraft geht’s so richtig in den “Overdrive“. Das rockt gnadenlos.
Jeanny Needs A Shooter hat naturgemäß nicht dieses Tempo, aber der mit Bruce Springsteen verfasste Song kommt ungeheuer wuchtig und die teils zweistimmigen Gitarren rocken in bester Roots-Manier.
Bereits hier hat sich der Erwerb des Albums gelohnt, aber natürlich folgen noch weitere Höhepunkte. Gorilla You’re A Desperado bringt etwas Karibik ein, ohne das weniger rockig wird. Es bleibt rau und das schmissige Roland The Headless Thompson Gunner war damals bereits ein Hit und wurde entsprechend bejubelt. Einfach eine fantastische Nummer, die sogar aus dem beeindruckenden Werk von Warren Zevon hervorsticht.

Kid Rock hatte vor ein paar Jahren einen Riesenhit mit All Summer Long. Maßgeblichen Anteil daran hatte Zevons Werewolves Of London und das Riff aus Sweet Home Alabama. Witzigerweise zitiert Zevon den LYNYRD SKYNYRD-Song auch in Play It All Night Long. Tja, so schließen sich die Kreise.
Das stampfend marschierende Lawyers, Guns And Money sorgt ebenfalls für Stimmung. Mit fetten Gitarren, treibenden Piano-Akkorden und dem leicht überdrehten Gesang von Warren.
Spätestens mit Springsteens Cadillac Ranch startet dann ein furioses Finale. Die Gitarren fetzen, klingen teilweise fast wie ein Saxofon, das Piano hämmert und es – ja, ich muss es wiederholen – rockt einfach nur geil. Gleich danach Zevons Trademark-Song Excitable Boy und mit Werewolves Of London die absolute Krönung. Wer wollte da nicht freudig mitheulen?
Kann man das noch toppen? Schwerlich, aber man kann Klasse und Stimmung halten. Zunächst mit dem mexikanisch inspirierten Carmelita und mit I’ll Sleep When I’m Dead das angesprochene Lebensmotto.
Eine vollgepackte Live-CD mit fast nur Klassikern, in gutem Sound und von einem der besten Songschreiber aller Zeiten. Dazu noch richtig gut gerockt. Was braucht man mehr? Eine ebenso unerwartete wie erfreuliche Veröffentlichung.

Epi Schmidt, 23.03.2014

 

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