Warren Zevon

Excitable Boy & The Envoy

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.08.2007
Jahr: 2007

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Warren Zevon Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Excitable Boy & The Envoy, Rhino Records, 2007 (Elektra/Asylum Records 1978 & 1982)
Warren Zevon Vocals, Piano, Synthesizer, Guitar
"Excitable Boy":
Waddy Wachtel Guitar, Background Vocals
Leland Sklar, Bob Glaub, Kenny Edwards Bass
Russel Kunkel, John McVie, Rick Marotta, Jeff Porcaro Drums
Danny Kortchmar Guitar, Percussion
Bob Glaub Bass
Jim Horn Saxophone
Linda Ronstadt, Jennifer Warnes, Karla Bonoff Harmonies
"The Envoy":
Waddy Wachtel Guitar, Background Vocals
Leland Sklar, Bob Glaub Bass
Russel Kunkel, Rick Marotta, Jeff Porcaro Drums
David Landau, Steve Lukather Guitar
Jim Horn Recorders
Lindsey Buckingham, Don Henley, Jorge Calderon, Graham Nash, J.D. Souther, Jordan Zevon Harmonies
Produziert von: Jackson Browne & Waddy Wachtel ("Excitable Boy"); Waddy Wachtel, Greg Ladanyi & Warren Zevon ("The Envoy") Länge: 42 Min 01 Sek & 45 Min 10 Sek Medium: CD
"Excitable Boy":
1. Johnny Strikes Up The Band8. Tenderness On The Block
2. Roland The Headless Thompson Gunner9. Lawyers, Guns And Money
3. Excitable BoyBonus Tracks:
4. Werewolves Of London10. I Need A Truck (Outtake)
5. Accidentally Like A Martyr11. Werewolves Of London (Alternate Version)
6. Nighttime In The Switching Yard12. Tule's Blues (Solo Piano Version)
7. Veracruz13. Frozen Notes (Strings Version
"The Envoy":
1. The Envoy8. Looking For The Next Best Thing
2. The Overdraft9. Never Too Late For Love
3. The Hula Hula BoysBonus Tracks:
4. Jesus Mentioned10. Word Of Mouth (Outtake)
5. Let Nothing Come Between You11. Let Nothing Come Between You (Alternative)
6. Ain't That Pretty At All12. The Risk (Outtake)
7. Charlie's Medicine13. Wild Thing (Outtake)

"Aah-huuuuh., werewolves of London.", wer würde nicht spätestens beim zweiten Refrain mit dem, damals noch jungen, Wolf Warren Zevon in dieses Geheul einfallen? Richtig wahrgenommen hab ich den Song, glaub ich, auf einem Sampler zum 40. Jubiläum von Elektra Records und gespielt wurde er von THE BLACK VELVET BAND. Von da an war ich sofort elektrisiert und fasziniert.
"Excitable Boy", sein zweites Solowerk, muss man nicht (nur) wegen diesem Song haben. Aber haben muss man es! Meinetwegen noch als Vinyl-Ausgabe, is' auch recht, wegen der paar Bonus-Tracks muss man sich nicht unbedingt diese Neuauflage kaufen. Aber, wie gesagt, man kommt nicht drum rum. Nicht dass man dann beruhigt das Kapitel Warren Zevon abschließen könnte, aber das kann dann jeder für sich selbst erörtern.

Mit seinem Debütalbum "Wanted - Dead Or Alive" (1969) hatte Warren noch wenig Erfolg und verdingte sich über Jahre u. a. als Pianist für die EVERLY BROTHERS. Beim zweiten Anlauf, 1976, war die versammelte Westküste schon aufmerksamer und Linda Ronstadt nahm bald Poor Poor Pitiful Me auf. Ja, es war nicht erst bei Warrens 'Farewell'-Album "The Wind" so, dass die Rockprominenz ihren Bückling machte (Stimme aus dem Off: "No more fish jokes!!!" Ja, ja, ist schon ok, Walter).
Jedenfalls wollten auf "Excitable Boy" Hochkaräter wie Jackson Browne, John McVie und Mick Fleetwood von FLEETWOOD MAC, Waddy Wachtel (Gitarrist u. a. für Linda Ronstadt und Keith Richards) und etliche weitere Teil haben und Teil sein dieser einzigartigen Songs.

Schon der Einstieg Johnny Strikes Up The Band ist ein Ohrwurm. In bestem Westcoast-Rock-Sound, wie wir ihn von den erwähnten Musikern kennen, und trotzdem unverkennbar Warren Zevon. Das liegt natürlich an den schwarzhumorigen Texten und auch der klassisch geschulten Art von Zevon. Beides schimmert auch in der irisch anmutenden "Mörderballade" Roland The Headless Thompson Gunner durch, und außer Frank Zappa konnte wohl keiner so derbe Texte wie den zu Excitable Boy in Watte packen. Waddy Wachtel, Linda Ronstadt und Jennifer Warnes zwitschern hier fröhlich die Background Vocals.
Das eingangs genannte Werewolves Of London wird vom Rhythmusduo Mick Fleetwood/John McVie in Schwung gehalten, während darüber Wachtel und Zevon an Gitarre und Piano absolut cool abzocken.
Aber auch bittersüß kann es bei Warren zugehen, wie Accidently Like A Martyr zeigt, und neben den Tränen zu dieser hymnischen Ballade, fällt man auch bereitwillig in den Refrain mit ein: "The hurt gets worse and the heart gets harder".
Die ursprüngliche Seite 2 startet mit dem funkigen, an San Francisco und die 70er Jahre erinnernden Nighttime In The Switching Yard. Am stärksten scheint er aber in seinen Balladen zu sein, was Veracruz, mit seinen gefühlvollen spanischen Zeilen, unterstreicht. Von Nummern wie Tenderness On The Block hat sich ein Jackson Browne offensichtlich stark inspirieren lassen. Ach, und auch von Lawyers, Guns And Money und mit ihm die ganze Westcoast-Szene sowieso.
Wie vereinnehmend Warren Zevons Stimme war, zeigt sich in dem a cappella Outtake I Need A Truck. Dazu gibt's noch eine Solo-Piano-Version von Tule's Blues vom Debütalbum und eine Strings-Version vonFrozen Notes. Braucht man alles nicht unabdinglich, aber ist eine schöne Ergänzung.

So sehr anders war das anno 1982 zu "The Envoy" nicht. Natürlich machten sich die 80er soundmäßig bemerkbar, so dass im Titelsong schon statt der gewohnten Piano- Synthesizerklänge zu hören sind. Die übliche Riege von Rockstars war auch wieder dabei und ging von Lindsay Buckingham (FLEETWOOD MAC), der in dem STONES-rock'n'rolligen The Overdraft Background sang, über Jeff Porcaro (inzwischen ebenfalls verstorbener Schlagzeuger von TOTO) zu Graham Nash, Steve Lukather und Don Henley und weiteren.
Eine weitere wundervolle, bittere Ballade schenkt uns Warren mit The Hula Hula Boys. Mit hypnotisch-afrikanisch verziertem Refrain berichtet er, wie er sein Mädchen an die Hula Hula Boys verliert.
Ob melancholisch, nur zu Waddy Wachtels Gitarre in Jesus Mentioned, oder eher aggressiv - ein bisschen an Pete Townshends Solo-Scheiben in den 80ern erinnernd wie in Ain't That Pretty At All, oder in typischer Balladenmanier wie in Never Too Late For Love, die Qualität passt auch hier. Lediglich der 80er Jahre Sound zwickt einen an manchen Stellen. Aber durchaus verschmerzbar.
Als Outtakes finden sich noch vier Songs, von denen am "außergewöhnlichsten" sicher Wild Thing (ja genau, von THE TROGGS) mit seiner trunkenen Atmosphäre ist.

Abschließend muss ich doch mal John Floyd aus dem "All Music Guide" (2nd Edition, Miller Freeman Books, 1994): "Sogar in seinen schlechtesten Momenten war Warren Zevon immer noch besser als die EAGLES und hatte dabei weit weniger Sexismus nötig".
Besser kann man's nicht sagen.

Epi Schmidt, 04.08.2007

 

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