War And Peace Light At The End Of The Tunnel, Mascot Records, 2001 |
Jeff Pilson | Vocals, Guitar, Bass, Keyboards | |||
James Kottak | Drums | |||
Gäste: | ||||
John Norum, Reb Beach, Paul Gilbert, John Levin, Richie Kotzen | Guitar Solos | |||
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1. What Costs War | 6. In The Dead Of Night | |||
2. The Night You Walked Away | 7. Sweet Release | |||
3. Wrong Place Wrong Time | 8. End Of The Tunnel | |||
4. Playing God Again | 9. Stay On My Mind | |||
5. Solitary World | 10. Cast The Stone | |||
Jeff Pilson, in der Vergangenheit als Bassist für DOKKEN und DIO tätig, hat sein Spätachtziger-Projekt WAR & PEACE wiederbelebt.
Der Projektcharakter wird auch anno 2001 deutlich durch die Tatsache herausgestellt, dass Meister Pilson das Album quasi im Alleingang eingespielt hat. Lediglich sein Freund und aktueller SCORPIONS-Drummer James Kottak war in größerem Umfang an der Realisierung von Light at the end of the tunnel beteiligt.
Dazu kommt noch eine Handvoll mehr oder weniger illusterer Gitarristen, die Soli für die einzelnen Songs beisteuerten.
Irgendwo ist es schön, wenn ein Musiker seine musikalische Vergangenheit nicht verleugnet und sich stilistische Elemente seiner ehemaligen Bands in seinem aktuellen Werk wiederfinden.
Über weite Strecken klingt Light at the end of the tunnel doch gewaltig nach DOKKEN, was aber nicht weiter verwundert, da viele Songs bereits im Hinblick auf eine Verwendung bei Jeffs Stammband komponiert wurden.
Stilistisch sollten diese Stücke vor allem Fans der Tooth and nail-Phase ansprechen, hätten sich aber auch auf Erase the slate sehr gut ins Konzept eingefügt.
Wer DOKKEN in erster Linie mit dem melodischen, radiotauglichen Mainstreamrock von Under lock and key verbindet, der sollte vorsichtshalber den Kopf einziehen, denn hier wird hart gerockt.
Aber auch Jeffs Gastspiel bei DIO auf den nicht ganz unumstrittenen Alben Strange highways und Angry machines hat deutliche Spuren in seinem Songwriting hinterlassen.
Mit Stay on my mind gibt es sogar ein Remake eines DIO-Songs aus dieser Phase.
Vor allem aber der Titelsong End of the tunnel tendiert in diese Richtung, beziehungsweise weckt Erinnerungen an das Songmaterial von BLACK SABBATHs Dehumanizer.
Dazu kommt noch im Eröffnungssong What costs war (ursprünglich auf dem Soloalbum von LOUDNESS-Sänger Munetaka Higuchi veröffentlicht) und in der Schlussnummer Cast the stone eine gehörige Referenz an frühe QUEEN. Die hier eingebrachten Chorpassagen erreichen fast schon Bohemian Rhapsody-Format und gehen mehr als einen Schritt über das hinaus, was bei DOKKEN hin und wieder auf der Tagesordnung stand.
Light at the end of tunnel macht es durch seine Vielschichtigkeit und dem streckenweise sperrigen Songmaterial dem Hörer nicht immer ganz einfach und benötigt ein paar Durchgänge um sich voll entfalten zu können. Dafür kommt aber auch nie Langeweile auf und der Hörer wird mit einem guten zeitlosen Heavy Rock-Album belohnt.
Martin Schneider, (Artikelliste) 31.07.2001