Walpyrgus Walpyrgus Nights, Cruz Del Sur Music, 2017 |
Jonny Aune | Gesang | |||
Scott Waldrop | Gitarre | |||
Charley Shackelford | Gitarre | |||
Jim Hunter | Bass | |||
Peter Lemieux | Schlagzeug | |||
Tom Phillips | Keyboards & Gitarre | |||
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01. The Dead Of Night | 05. Palmystry | |||
02. Somewhere Under Summerwind | 06. She Lives | |||
03. Dead Girls | 07. Light Of A Torch | |||
04. Lauralone | 08. Walpyrgus Nights | |||
Die Geschichte von WALPYRGUS beginnt mit dem typischen Backstage-Gespräch zwischen mehreren lose miteinander bekannten Musikern und einem altbekannten Satz: „wir sollten mal zusammen jammen“. Und da, wo es häufig bei der simplen Willensbekundung bleibt, da haben WALPYRGUS tatsächlich nicht nur zusammen gejammt, sondern daraus ist vor fünf Jahren eine echte Band-Geschichte entstanden. Die Musiker kommen aus so unterschiedlichen Bands wie WHILE HEAVEN WEPT, VIPER, TWISTED TOWER DIRE oder DAYLIGHT DAYS. Und auch wenn gerade WHILE HEAVEN WEPT und TWISTED TOWER DIRE einen sehr eigenen klanglichen Ansatz verfolgten, so sind WALPYRGUS durch und durch purer, unverfälschter Heavy Metal.
Nach einigen Demos, Singles und eher überraschend bereits zwei Live-Alben erscheint in “Walpyrgus Nights“ nun das eigentliche Studio-Debüt, das acht Liedern und exakt 36 Minuten Spielzeit zwar mit noch etwas Platz daher kommt, dafür aber eine beständig abwechslungsreiche Mischung aus verschiedenen Inspirationen und Stilen parat hält. Der Opener, The Dead Of Night, kommt mit einem düsteren Riff daher, über das Sänger Jonny Aune eine sehr coole Gesangslinie gepackt hat – ein Markenzeichen, das sich durch das ganze Album zieht, diese Band steht auf Hooks und eingängige Melodien.
Weitere Beispiele sind das fast schon AOR-artige Lauralone, aber auch Somewhere Under Summerwind ist so eine Art Heavy Metal-Sommerhit (so es denn etwas Vergleichbares gibt) – eine flotte Nummer mit hypnotischem Refrain und dem perfekt passenden Solo dazu. Dead Girls wird Anhängern des punkigen Rock eine Freude sein. Palmystry klingt für mich wie eine Mischung aus IRON MAIDEN (die zweistimmigen Gitaren) und THE DARKNESS (der Refrain). Im abschließenden Walpyrgus Nights kommen sowohl Freunde der doomigen aber auch der straight rockigen Klänge erfreuen. Dabei mag nicht jeder der acht Songs auf Anhieb zünden (die meisten tun es allerdings), aber enttäuschend ist ebenfalls keines der Lieder.
WALPYRGUS haben hier ein echt starkes Debüt vorgelegt, das sicherlich zahlreiche Anhänger finden wird. Das Sextett aus North Carolina schlägt eine traditionelle Metal-Richtung ein, die sie aber mit viel Gespür für Melodien und spannende Arrangement-Ideen wie der Orgel in She Lives, die dem Song sofort einen URIAH HEEP-Touch verleiht, sehr abwechslungsreich gestalten und nicht wie der Klon einer anderen Gruppe klingen. Dazu haben sie dann auch noch immer eine eingängige Melodie zur Hand, mir der sie die jeweilige Nummer abrunden. “Walpyrgus Nights“ ist wahrscheinlich kein Klassiker, aber eben doch ein klasse Einstand für diese Band.