V.K. Lynne

Black Halo

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.03.2007
Jahr: 2005

Links:

V.K. Lynne Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Black Halo, Eigenvertrieb, 2005
V.K. Lynne Vocals
Mike Harrison Drums, Percussion, Additional Strings
Mark Damian Brooks, Bob Sims Bass
Joe Fiorello Guitars
Eddy Kallio Drums/Shaker
Billy Golacinski Rhythm Guitar
Brian Lucy Lead Guitar
Helen Staley Cello
Alan Okuye Piano, Keyboards
Produziert von: Mike Harrison Länge: 33 Min 34 Sek Medium: CD
1. Black Halo6. My Bones
2. Scarlet Rain7. Become Again
3. Her End The Phone8. Trading On 15
4. Other Side Of My World9. Baby
5. Are You Still Here?10. Leaving The Life

"So a Has', mei lieber Specht.", denk' ich mir noch, wenn mir V.K. von ihrem CD-Cover in die Augen schaut, und weiß nicht wie ich diesem Girl widerstehen soll. Schaut sie nicht ein bisschen hilfesuchend? Oder erwachen da in mir nur männliche Beschützerinstinkte?
Was auch immer, musikalisch braucht die junge Amerikanerin jedenfalls keine Hilfe. Von niemanden nicht. In Pennsylvania geboren, hat sie sich ihren Weg über Philadelphia nach Los Angeles erspielt und hat dort als Frontfrau einer Band Erfahrungen gesammelt, die nun in ihre Solo-Scheiben fliesen. "Black Halo" ist ihre zweite Veröffentlichung unter eigenem Namen klingt wahrlich nicht übel.

Der Titelsong klimpert zunächst reichlich flamenco-spanisch, bekommt aber umgehend eine dreckige Rockgitarre verpasst und einen funky Rhythmus, der nicht sonderlich innovativ ist, aber in seiner Einfachheit sofort für lockeres Mitgrooven sorgt. Darüber würde man von dieser Elfe ein zartes Zwitschern erwarten, aber stattdessen röhrt uns die Kleine mit einer dreckigen Stimme an, die in nicht allzu ferner Zeit an Ladies wie Melissa Etheridge oder Joanna Dean heran reichen wird. Wartet's nur ab.
In ähnlichem Stil, nur etwas gezügelter, akustischer, folgt der nächste Titel und bereits hier hat einen die Stimme dieser Frau gefangen genommen. Scarlet Rain hat einen leichten Swamp-Rock Touch und glänzt u.a. mit feiner, erdiger Gitarrenarbeit.
Dreckige Gitarrenakkorde eröffnen auch Her End Of The Phone und, ja, mittlerweile kommt mir auch eine weitere Favoritin von mir in den Sinn: Ashley Cleveland. Bei beiden rockt das nämlich wundervoll ausgewogen, mit den perfekt gesetzten Akzenten und angeführt von einer tollen Stimme, die augenblicklich zum Hinhören zwingt.
Hoppla, More Than Words? Mag man beim gezupften Akustikgitarren-Intro von Other Side Of My World denken. So extrem wird es dann aber nicht. Sparsam instrumentiert bleibt es, lediglich ein Cello sorgt für stimmungsvollen Background und eine E-Gitarre lässt ein paar Licks darüber tanzen. Dazu singt V.K. mit sich selbst in Harmonie und klingt dabei so wundervoll, dass ich zum Vergleich schon die INDIGO GIRLS bemühen muss. Die klingen prompt auch beim folgenden Song nicht weit entfernt. Es wird stellenweise etwas "progressiver", aber doch deutlich folk-rockig.
My Bones glänzt wiederum mit zurückhaltender Begleitung, was dieser Stimme natürlich entgegen kommt, und mit dieser Ballade würde sich auch manche Country-Lady wohl fühlen.
So, dann bringen wir ein weiteres meiner Schätzchen ins Spiel - auch wenn Ashley Cleveland wieder mit in der ersten Reihe sitzt - denn bei Become Again muss ich auch an Mary McBride denken. Diese typische Kombination von akustischer Gitarre im Hintergrund und fetziger E-Gitarre als Schrittmacher, alles mit ordentlich Drive gespielt, und sofort ins Ohr gehendem Gesang kennt man ja auch von der Mary.
Ländlich, sprich country-mäßig, wird's wieder bei Trading On 15, welches von einem gemäßigten Railroad-Rhythmus getragen wird und bei diesen Harmonien drängen sich gleich wieder Gedanken an die bereits genannten INDIGO GIRLS auf. Traumhaft.
Wieder mit kompletter Band geht's bei dem Ohrwurm und Anspieltipp Baby zu. Da klingt dann eine Menge Sheryl Crow mit rein und die Slide-Gitarre sorgt für gehöriges Southern-Flair.

Kaum über eine halbe Stunde ist nicht lang für die Kapazität einer CD, aber bevor unnötig aufgefüllt wird, ist mir das so lieber. Miss Lynne verabschiedet sich mit einer gefühlvollen/melancholischen Piano-Ballade, wie sie Leute vom Schlage Adams oder Springsteen schon seit Jahren nicht mehr hinkriegen, und die man, allerdings mit zuviel Pathos, bestenfalls noch von Billy Joel geboten bekommt.
Hier präsentiert sich jedenfalls eine beeindruckende Sängerin und ihre CD "Black Halo" macht so richtig Spaß. Wer auf die genannten Damen steht und vielleicht auch noch auf HEART, oder auf die von V.K. verehrte Beth Hart, sollte hier mal reinhören. Da kann man schon "Schwammerl in de Knia" kriegen...

Epi Schmidt, 02.03.2007

 

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